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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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Waisenhaus-Imperiums in einem zermürbenden Wettrennen entschieden, bei dem zehn Teilnehmer fast eine Woche lang durch wildes Territorium um die Wette rannten, um die Ziellinie zu erreichen. Der Gewinner erhielt Steamspells enormen Reichtum, wohingegen die Verlierer gehängt wurden.
    Obwohl Tyler Rothenwurt das Rennen gewann, indem er Taten begangen hatte, über die er niemals sprechen würde, nicht einmal mit seiner Frau, war er ein sanfter Waisenhaus-Besitzer, und alle Kinder liebten ihn, blühten unter seiner Fürsorge auf und würden lange und glücklich leben. Die Schattenseite sah so aus, dass die meisten großartigen Errungenschaften aus Abneigung entstanden, und hätte Steamspell die Leitung beibehalten, hätte ein gewisser Clovis Hart das Mittel gegen grippalen Infekt entdeckt, wie auch ein Mittel zur Heilung von gebrochenen Knochen in der Hälfte der Zeit. Stattdessen gab er sich mit einem Leben glückseliger Mittelmäßigkeit zufrieden.
    Anderswo schoss Mongrel erneut, die Kugel verfehlte Nathans Kopf nur ganz knapp.
    »Hören Sie bitte damit auf!«, schrie Nathan. »Es tut mir leid, dass es Ihr Theater nicht mehr gibt!«
    Mongrel drückte erneut ab und verfehlte wieder sein Ziel. Das musste ihm peinlich sein.
    »Können wir nicht verhandeln?«, fragte Nathan.
    »Du müsstest achtzehn Shows am Tag sieben Tage die Woche fünfzig Jahre lang aufführen, um den Schaden wettzumachen, den du angerichtet hast!«
    Über dieses Angebot dachte Nathan nach. Dann erinnerte er sich, dass er das Theater mit der Absicht niedergebrannt hatte, keine einzige Show mehr aufführen zu müssen. »Abgelehnt!«
    »Ich habe dir keinen Deal angeboten! Ich habe erklärt, wie unmöglich ein Deal ist, du kleiner Idiot!«
    Nathan fühlte sich ein wenig verlegen. Dann feuerte Mongrel drei weitere Kugeln ab – er verfehlte jedes Mal und schoss seine Waffe leer – und Nathan fühlte sich nicht mehr so schlecht.
    »Mir reicht’s!«, brüllte Mongrel. »Ich bin so frustriert, dass mir meine eigene Sicherheit nicht mehr wichtig ist!« Er schnappte sich das Lenkrad und drehte es nach rechts.
    »Mir ist meine Sicherheit noch nicht egal!«, protestierte Kleft, aber es war zu spät.
    Die Kunst des Unzuverlässigen Erzählers ist eine kniffelige. Sobald der Erzähler ausdrücklich gesagt hat, dass ein edles Pferd überleben wird, ist es dann falsch, später aufzudecken, dass das Pferd stirbt? Würde dies das Vertrauensverhältnis zwischen Erzähler und Leser zerstören oder vielleicht sogar stärken, weil es den Leser zur der Feststellung bringt, dass es in dieser Geschichte kein Sicherheitsnetz gibt, dass alles Mögliche passieren könnte, dass vielleicht sogar Nathan selbst sterben könnte, mit Dutzenden übriggebliebenen Seiten?
    Höchstwahrscheinlich würde der Leser das Buch wütend gegen die Wand schleudern und nie wieder eine andere Geschichte von irgendjemandem kaufen, der mit dieser Erzählweise in Verbindung steht.
    Das Pferd sprang noch einmal in die Luft, als hätte es Flügel.
    Das Auto von Mongrel und Kleft geriet unter dem mächtigen Hengst ins Schleudern.
    Und dann landete das Tier auf dem Dach.
    Nathan konnte nicht hören, was die Männer unter ihm schrien, aber es schienen Varianten von »Da ist ein Pferd auf dem Dach unseres Autos!« zu sein. Die Hufe des Pferdes hatten eine sehr tiefe Beule hinterlassen, vielleicht oder vielleicht auch nicht in der Nähe einer ihrer Köpfe, also war es auch möglich, dass sie deshalb brüllten.
    Als das Pferd absprang, kam das Auto vom Fahrbahnrand ab.
    Mongrel und Kleft waren nicht so niederträchtig wie Steamspell und erlitten nicht so ein schreckliches Schicksal. Was aber nicht hieß, dass die Sache für sie nicht schlimm endete. Das Auto kam am Fuß des Hügels auf, prallte dreimal ab und kam dann zum Stehen. Kleft, gebeutelt aber größtenteils unverletzt, schielte aus dem Fenster.
    »Sieht das für Sie wie Treibsand aus?«, fragte er.
    »Das tut es«, meinte Mongrel.
    Das langsame Absinken bot ihnen genug Zeit, sich über ihre Gefühle auszutauschen und zu besprechen, was sie in ihrem Leben falsch gemacht hatten. Man kann mit Sicherheit sagen, dass sie als bessere Menschen aus dem Treibsand gekommen wären, wenn sie gerettet worden wären. Stattdessen waren ihre verbesserten Persönlichkeiten für immer im Dreck versunken.
    Nathan wusste natürlich von alledem nichts und nahm an, dass seine Feinde lediglich bewusstlos am Fuß des Hügels lagen und ihre Verhaftung erwarteten.
    Er war

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