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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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ab!«
    Der Ärmel zerriss und ließ zu, dass Nathan problemlos fliehen konnte, was seinen Entschluss festigte, immer die billigste Kleidung zu tragen, die man sich vorstellen konnte. Er rannte den Gang entlang, von dem ganzen Rauch schossen ihm Tränen in die Augen. Dort lagen keine verkohlten Leichen, über die er hinübersteigen musste, was gut war. Er rannte in den Vorraum, der noch kein Feuer gefangen hatte, kämpfte sich durch die schreienden, in Panik geratenen Theaterbesucher, und stürmte in den langen Flur. Der Flur schien viel kürzer als damals, als er ihn das letzte Mal entlang gerannt war, und bald erreichte er den Ausgang und rannte nach draußen.
    In Sicherheit!
    Was jetzt? Obwohl die Leute zu ihren verschiedenen Transportmitteln flohen, glaubte Nathan nicht, dass einer von ihnen dem Monster mit den Reißzähnen, das dieses Inferno verursacht hatte, eine Mitfahrgelegenheit anbieten würde. Wahrscheinlich könnte er in dem wilden Durcheinander unbemerkt flüchten, aber er wollte sich schnellstens so weit wie möglich von diesem Ort entfernen.
    Und – was für ein Glückstreffer! – dort standen die Pferde. Sie mussten nicht länger eine Kutsche ziehen, und er könnte bestimmt auf ihnen der Sicherheit entgegenreiten.
    Natürlich weiß jeder, dass hinter Reiten mehr steckt, als einfach auf den Rücken des Pferdes zu springen und ein Ziel anzugeben. Zudem muss auch bedacht werden, dass Nathan gerade einmal sieben Jahre alt war, und dazu noch ziemlich klein. Obwohl Nathan also das kleinste der beiden Pferde auswählte, sich abmühte und abmühte, konnte er nicht auf den Rücken des Tieres klettern.
    »Du blödes Pferd, lass mich da rauf!«, sagte er (was er später bereuen würde, denn das Pferd konnte nichts für seine Größe.) Er versuchte verzweifelt, sich als eine größere Person vorzustellen, aber das half nichts. Er hatte keine Zeit, eine Leiter zu suchen. Keine Zeit, ein Trampolin ausfindig zu machen. Keine Zeit, Rat bei einem Cowboy zu holen.
    »Dein Kopf gehört mir!«
    Nathan blickte über seine Schulter. Steamspell, der so schlimm verbrannt war, dass Nathan ihn nicht erkannt hätte, wenn er die eigentliche Verbrennung nicht miterlebt hätte, taumelte mit ausgestreckten Armen aus dem Theater.
    Nathan schnappte sich den Schwanz des Pferdes und zog sich hoch - mit plötzlich einsetzenden Kräften, die verzweifelt hervorgerufen wurden, weil er nicht von Steamspell ermordet werden wollte. Er rutschte in die Mitte des Pferderückens und zog an der Mähne. »Hü!«, rief er.
    Das Pferd bewegte sich nicht.
    »Hüh!«, wiederholte er und zerrte noch stärker.
    »Für dich ist es aus und vorbei!«, brüllte Mongrel, ebenfalls aus dem Theater kommend. Kleft war direkt hinter ihm, mit einem Revolver in der Hand.
    Wie konnte das Pferd die Dringlichkeit dieser Situation nicht erkennen? Drei unterschiedliche Männer versuchten, ihn umzubringen. Nathan grub seine Füße in die Flanken des Pferdes. »Los, los, los!«
    »Erschieß ihn!«, befahl Mongrel.
    Kleft hob den Revolver und zielte. Nathan erlebte einen kurzen, seltsamen Moment, in dem er sich mehr Sorgen machte, dass Kleft aus Versehen das Pferd erschießen könnte. Als die Kugel sein Ohr streifte, beschloss er, dass es ebenfalls angebracht wäre, zu hoffen, dass nicht sein eigener Körper getroffen werden würde.
    Es versteht sich von selbst, dass Kleft nicht gerade das Beste für Nathan wollte, als er den Revolver abfeuerte. Er versuchte nicht zwingenderweise, ihn am Hinterkopf zu treffen, aber er zielte mit der Waffe auch nicht so, dass es völlig ausgeschlossen war. Wenn sein Arm nicht ein wenig gezittert hätte, konnte man sogar sicher davon ausgehen, dass er ihn an dieser Stelle getroffen hätte, und Nathan hätte die Erfahrung, dass sein Hinterkopf von einer Kugel durchlöchert und womöglich zerfetzt wurde, mit ziemlicher Sicherheit nicht überlebt; und somit wäre die Geschichte von Fangboy zu einem frühzeitigen, unbefriedigenden Ende gekommen. Er wäre nie zu einer Legende geworden. Er wäre lediglich eine unbedeutende Fußnote in der Saga der Menschheit gewesen: der Junge mit den komischen Zähnen, der einen Kopfschuss erlitten hatte.
    Obwohl sein Schuss den negativen Effekt hatte, dass er Nathans Ohr Schmerzen bereitete, hatte Kleft aber nicht vorausgesehen, dass er damit auch das Pferd erschreckte und er damit bewirkte, dass der Hengst zu galoppieren anfing.
    Nathan sauste davon; er dachte, wie angenehm es wäre, wenn Mongrel, Kleft und

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