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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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drehen.
    »Lassen Sie mich in Ruhe!«, rief Nathan.
    »Dämon! Ich werfe dich zurück in die Gruben des Hades!«
    »Dämonen sind nicht eingefroren!«, wehrte sich Nathan. »Sie sind extrem heiß!«
    Candice ließ von dem Wischer ab. »Aber sie wenden auch List und Tücke an. Gibt es für einen Dämon etwas Besseres, als sein wahres Ich in einem Eisblock zu verstecken, der in Sekundenschnelle in der Hölle schmelzen würde?«
    »Ich bin nur ein gewöhnlicher Junge! Bitte, ich kann mich nicht bewegen, aber wenn Sie mir ein warmes Bad einlassen und mich für eine Weile baden lassen, werde ich gehen und Sie sehen mich nie wieder.«
    »Ich weiß nicht …«
    » Bitte! « Nathan versuchte, ihr seinen gefühlvollsten Blick zuzuwerfen; weil sein Gesicht aber so zugefroren war, wusste er nicht genau, ob er mitfühlend oder wie eine verzerrte Horrormaske aussah.
    Candice war einen Moment lang still. Dann nickte sie. »Einverstanden. Aber du kannst keine der guten Badewannen benutzen.«
    In der Wanne schwammen viele Haare herum, als Candice Nathan ins Wasser half. Er hoffte, die Haare stammten von Hunden. Als die gefrorene Haut in heißes Wasser glitt, fühlte es sich anfangs an, als stachen tausend glühend heiße Nadeln in jeden Quadratzoll seines Muskelfleisches, und als rüttelte ihn ein Wahnsinniger herum. Allmählich jedoch besserte sich das Gefühl.
    »Woher kommst du?«, fragte Candice. »Aus einem fernen Land?«
    »Ja«, antwortete Nathan. »Ich meine, nicht aus dem Weltall oder sowas, aber ich wohne mehrere Tage von hier entfernt, in einer Stadt namens Giraffe Pond, in der die Leute mein Anderssein akzeptieren und mich nicht verurteilen, außer wenn …« »Außer wenn sie mich ins Gefängnis werfen«, hätte er beinahe gesagt. Das schien aber im Widerspruch zu dem Argument zu stehen, welches er anzubringen versuchte, also ließ er diesen Teil weg.
    »Ist das ein schöner Ort?«, wollte Candice wissen.
    Nathan nickte. »Wunderschön. Sie haben keine riesigen Villen wie diese hier, aber …«
    »Dann lass gut sein. Für mich wäre es irgendwie absurd, an einen Ort zu ziehen, ohne dass dort eine Villa wie diese auf mich wartet. Kannst du dich schon bewegen?«
    Nathan hob seinen Arm aus dem Wasser. Es war der, der in kochendes Öl getaucht worden war, aber die elf eisumhüllten Jahre hatten ihn scheinbar geheilt. »Ja. Danke.« Seine Haut war immer noch blau, aber jetzt eher hellblau als dunkelblau, beinahe türkisfarben, und er vermutete, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis sie wieder rosafarben wurde.
    » Was ist hier los? «, ertönte eine Stimme, die weder Nathan noch Candice gehörte, und in einer Lautstärke, die deutlich lauter war, als die, in der sie ihre Unterhaltung geführt hatten.
    Monika stand im Eingang zum Badezimmer und sah ohne jeden Zweifel wütend aus. Natürlich wusste Nathan nicht, dass sie Monika war und dass ihr die Villa gehörte, aber den Sinn und Zweck ihres Verhältnisses bekam er sehr schnell mit.
    »Nichts, Ma’am«, sagte Candice.
    » Nichts? Ich erwische dich dabei, wie du heimlich ein uneheliches Kind badest, das du offensichtlich all die Jahre in meinem Haus versteckt hast, und du sagst nichts ? Wie viel von meinem Essen hat er gegessen? Wie oft hast du den Wind in meinem Garten hinterm Haus benutzt, um seine Kleider zu trockenen?«
    »So ist es ganz und gar nicht«, verteidigte sich Candice; sie rechnete schnell im Kopf aus, ob sie mehr Ärger bekommen würde, weil sie versehentlich den Erstaunlichen Eingefrorenen Jungen aufgetaut hatte, oder weil sie ein Kind der Liebe versteckt hielt. Sie beschloss, dass das Auftauen schlimmer wäre. »In Ordnung, ich entschuldige mich …«
    »Sie hat mich aus meinem Eisgefängnis befreit«, unterbrach Nathan. »Sie ist schuldlos, was das angeht.«
    Candice schlug ihm auf den Hinterkopf. »Nenn deine Mutter nicht ›schuldlos‹, du ungehorsames Balg!«
    Monika kniff die Augen zusammen. »Es ist der Eisjunge. Hast du die Tür zum Kühlraum offen gelassen?«
    »Oh, nein, Ma’am, das Eis ist um ihn herum gebrochen, als wären seine inaktiven Superkräfte plötzlich an die Oberfläche gestiegen, und er hat sich seinen Weg mit solcher Kraft nach draußen geschlagen, das hätten sich nur wenige vorstellen können!«
    »Sie schmeichelt mir«, sagte Nathan, »aber in Wahrheit habe ich hilflos in einer Pfütze mit geschmolzenem Eis – oder besser Wasser – gelegen, und wäre sie nicht so edelmütig gewesen, hätte ich sterben können. Sie sollte

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