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Fangboys Abenteuer (German Edition)

Fangboys Abenteuer (German Edition)

Titel: Fangboys Abenteuer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Strand
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gelobt und belohnt werden.«
    Candice deutete auf Nathans Gesicht. »Er ist ein Mutant mit furchterregenden Zähnen! Rennen Sie, Ma’am! Wir müssen wegrennen, bevor er uns alle tötet!«
    »Sei nicht so anfällig für sinnlose Panik! Er ist nur ein kleiner ach du meine Güte seine Zähne! Beschütz mich beschütz mich beschütz mich!
    Candice eilte zur Tür. »Kommen Sie mit, Ma’am! Ich werde die Türen verbarrikadieren und Sie vor dieser bösartigen Bestie beschützen!«
    Sie flohen. Nathan wollte noch ein wenig in der Wanne baden, aber spürte, dass es keine so gute Idee wäre, also stieg er aus dem Wasser, schnappte sich ein Handtuch und trocknete sich ab.
    Wenn man im Wörterbuch unter »erbärmlich« nachsah, würde man kein Bild der Kleidung vorfinden, in der Nathan eingefroren war, da die Macher von Wörterbüchern selten so faul waren, einfach ein Bild anstatt einer passenden Definition einzufügen, aber erbärmlich und verschimmelt, das war sie. Selbst von Eis umgeben sollte Kleidung nicht elf Jahre lang getragen werden, und Nathan verspürte kein Verlagen, sie wieder anzuziehen, trotz seiner Entscheidung nur billige Kleidung zu tragen. Also band er sich das Handtuch um seine Hüfte und rannte aus dem Badezimmer.
    »Ich werde mich vor Sie stellen, Ma’am!«, rief Candice am Ende des Flures. »Wenn er wie ein Bulle angreift, werde ich mich vor seine Hörner werfen!«
    Nathan ging in die andere Richtung.
    Die Villa war ein Labyrinth aus verwinkelten Gängen, Treppenhäusern und Türen, die nirgendwohin führten, aber glücklicherweise hatte er in einem Zimmer gebadet, das sich rechts neben einem Seitenausgang befand, und er gelangte mit minimalem Aufwand aus dem Haus.
    Er lief davon, seine Gelenke knarzten noch ein wenig, die Haut war noch hellblau, und er spürte immer noch eine innere Kälte, aber immerhin war er nicht von einem Bären aufgefressen worden.
    » Nathan …«, flüstere eine Stimme in sein Ohr.
    Er sah sich um. Da war niemand.
    » Nathan …«, flüsterte dieselbe Stimme in sein anderes Ohr.
    »Wer ist da?«, fragte er.
    Eine Gestalt, kaum zu sehen, materialisierte sich neben ihm. Es sah eher nach Rauch als nach einer Person aus.
    »Nathan, hier spricht dein Vater.«

Einundzwanzig
     
    »Mein …Vater?«
    »Ja.«
    »Bist du ein Geist? Oder werde ich verrückt?«
    »Eigentlich beides. Aber mach dir keine Sorgen, Nathan, die Verrücktheit wird in Kürze nachlassen. Schäme dich nicht dafür! Ein Mann, der elf Jahre in einem Eisblock verbringt und mit klarem Verstand herauskommt, war bereits zu Beginn verrückt.«
    »Was?«
    »Es gibt Dinge, die du über diese neue Welt wissen musst. Man braucht mehr Münzen als früher, um Sachen zu kaufen. Wenn du versuchst, einen Laib Brot zu kaufen und dem Lebensmittelhändler nur eine halbe Münze reichst, wie du es in der Vergangenheit getan hättest, wird er dich ungeduldig anstarren und auf das restliche Geld warten.«
    »Bist du im Himmel?«
    Die Erscheinung kicherte. »Ich würde es dir ja verraten, aber dann würde ich umgebracht werden.« Das Bisschen, das Nathan von dem Gesicht erkennen konnte, wurde ernst. »Nein, wirklich, das würde ich. Eine komische Aussage, da ich ja schon tot bin, ich weiß, aber man kann auch im Jenseits sterben, was mindestens dreimal schlimmer ist, als im normalen Leben zu sterben. Die stehen hier voll darauf, Geheimnisse zu bewahren. Ich habe schon zu viel gesagt.«
    »Ist Mom bei dir?«
    »Sie ist genau hier. Wir wachen über dich. Nicht gerade ein interessanter Vorgang während deines Jahrzehnts im Eis, aber wir haben dich nie verlassen. Niemals.«
    »Mache … mache ich euch stolz?«
    »Sehr sogar. Deine Mutter und ich haben nie aufgehört, stolz auf dich zu sein. Wir sind hier oben mit vielen verstorbenen Eltern zusammen, die über ihre Kinder wachen, und obwohl ich keine Einzelheiten nennen will, hat es beim Zuschauen viele extrem unangenehme Erfahrungen gegeben, Aktivitäten, die man wirklich nicht miterleben sollte, außer man hat daran teilgenommen, und es wird viele peinliche Gespräche geben, sobald diese Kinder im Jenseits auf ihre Eltern treffen. Aber du, Nathan, hast dich immer heldenhaft verhalten. Du bist barmherzig. Ich werde dich nicht anlügen und dir sagen, dass es eine gute Idee war, diesem Kind in den Arm zu beißen – natürlich haben deine Mutter und ich hier oben ›Tu es nicht! Tu es nicht!‹ gerufen und wir haben uns beide angesehen und sind zusammengezuckt, als du es doch getan hast, aber

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