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Fangjagd

Fangjagd

Titel: Fangjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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morgen treffen.“
    Zum Mittagessen gingen sie ins Restaurant
Zum äußeren Stand
in der von der Marktgasse abzweigenden geheizten Zeughauspassage. Sie aßen eine ausgezeichnete Suppe, Perlhuhnbrüstchen mit Reis und einen Eisbecher, der Nancy wunderbar schmeckte. „Sogar der Kaffee ist erstklassig!“
    meinte sie anerkennend.
    Newman lachte. „Wenn eine Amerikanerin ihn lobt, muss er wirklich gut sein…“
    Er blickte in Nancys leuchtende Augen und wünschte, daß es nie Abend würde. Praktisch zum ersten mal seit ihrer Ankunft in Genf waren sie in unbeschwerter Laune. Newman hoffte, daß dies nicht der Auftakt zu weit unangenehmeren Stunden war.
    Es war bereits 18.15 Uhr, als sie ins Hotel Bellevue Palace zurück kamen. Die Abenddämmerung war herabgesunken, in den Gassen und auf den Brücken brannten die Straßenlaternen.
    Newman wollte, daß Nancy nur möglichst kurze Zeit allein zurückblieb, deshalb begleitete er sie nur bis in die belebte Hotelhalle und machte in der Nähe der Drehtür halt.
    „Ich fahre jetzt nach Thun“, erklärte er Nancy. „Dir möchte ich ein gemütliches Diner mit einer guten Flasche Wein empfehlen. Wann ich zurückkomme, weiß ich noch nicht. Je länger ich wegbleibe, desto mehr Informationen bekomme ich…“
    Newman sprach nicht weiter, sondern starrte über Nancys Schulter. Lee Foley war soeben aus dem Aufzug gekommen.
    Der Amerikaner schien ihn nicht gesehen zu haben, er wandte sich nach rechts und ging die Treppe in Richtung Bar hinunter.
    Nancy hatte sich umgedreht, um festzustellen, wohin der Engländer starrte.
    „Ist was nicht in Ordnung, Bob?“
    „Nein, ich habe mir nur gerade etwas überlegt. Du solltest lieber wissen, daß ich Novak im Hotel Freienhof in Thun treffe …“ Er buchstabierte ihr den Namen des Hotels. „Die Telefonnummer kannst du dir vom Portier heraussuchen lassen – für den Fall, daß du mich dringend erreichen willst. Ich muss jetzt fahren…“
    „Sei vorsichtig, Liebling!“
    Der große, hagere Mann lief über die Kochergasse zu einer der Telefonzellen in der Nähe der Autovermietung Hertz. Er hatte stundenlang in dem Cafe gegenüber dem Bellevue Palace gesessen und vorgegeben, die
Berner Zeitung zu
studieren, während er nacheinander drei Portionen Kaffee trank und den Haupteingang des Hotels und den Eingang des dazugehörigen Cafes im Auge behielt. Er wählte eine Telefonnummer und sprach hastig, als sich eine Stimme meldete.
    „Newman ist eben zurückgekommen. Er ist mit einer Frau im Hotel verschwunden. Vor ungefähr zwei Minuten … Augenblick! Jetzt kommt er wieder raus – diesmal allein. Er geht auf mich zu, überquert die Straße. Er geht zu einem silbergrauen Citroen an einer Parkuhr. Er schließt die Fahrertür auf. Ich kann nichts dagegen unternehmen. Er muß jede Sekunde wegfahren …“
    „Aber wir können etwas unternehmen!“ antwortete die Stimme. „Wir haben mehrere Wagen bereitgestellt. Ich muß jetzt fort. Und vielen Dank!“
    Newman war müde, als er auf der Autobahn N 6 nach Thun fuhr. Er hatte einen ereignisreichen Tag hinter sich, dessen Ende noch nicht abzusehen war. Der Streifzug durch Bern war erfreulich, aber trotzdem anstrengend gewesen.
    Er stellte die Heizung schwächer und kurbelte kurz sein Fenster herunter. Die eisige Nachtluft war ein willkommener Muntermacher. Newman wusste, daß er auf Draht sein musste, wenn er mit Novak zusammentraf. Er atmete tief durch, bevor er das Fenster wieder schloß, und fühlte sich sofort wohler, wacher, leistungsfähiger.
    Ein roter Porsche bog von einem Rastplatz auf die Autobahn und folgte ihm mit abgeblendeten Scheinwerfern in angemessener Entfernung. Newman beobachtete, daß die Lichter in unverändertem Abstand, hinter ihm blieben. Der andere Fahrer machte keinen Versuch, ihn zu überholen.
    Allerdings nützte Newman die erlaubte Höchstgeschwindigkeit bereits aus.
    Brücken schienen im Scheinwerferlicht vorbeizuflitzen. Auf der Gegenfahrbahn herrschte etwas mehr Verkehr. Newman sah auf die Autouhr. Er würde wie geplant vor 19 Uhr im Freienhof eintreffen – vor Dr. Novak. Er fuhr weiter. Was mit dem Porsche war, würde sich in Thun herausstellen. Falls der andere dann noch hinter ihm war…
    Am Steuer des roten Porsche musste Lee Foley sich auf zwei Autos gleichzeitig konzentrieren. Auf den Citroen vor ihm und auf den Wagen hinter ihm. Das Fahrzeug hinter ihm war ihm zuerst in Form von zwei winzigen Lichtpunkten aufgefallen, die rasch zu Autoscheinwerfern angewachsen

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