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Fangjagd

Fangjagd

Titel: Fangjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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schließlich.
    „Der erste Tote war ein Mann namens Julius Nagy. Zwischen ihm und Dr. Kolber läßt sich eine eindeutige Verbindung herstellen. Irgend jemand hat Nagy neulich abends von der Münsterplattform in Bern gestoßen. Das war ein Sturz aus mindestens dreißig Meter Höhe. Nagy ist zerschmettert auf einem Autodach liegen geblieben.“
    „Versuchen Sie, mir Angst einzujagen?“
    „Ich informiere Sie lediglich über den neuesten Stand der Dinge. Interessiert Sie nicht auch der zweite Tote?“
    „Nur weiter, Newman ! Ich hab’ keine Angst…“
    „Ein Engländer namens Bernard Mason. Er hat sich mit Schweizer Kliniken befaßt – angeblich im Auftrag eines Marktforschungsunternehmens, was bestimmt nur ein Vorwand war, um auch die Klinik Bern unter die Lupe nehmen zu können. Er ist übel zugerichtet aus der Aare geborgen worden.
    Sich für die Klinik Bern zu interessieren scheint nicht sonderlich gesund zu sein…“
    Newman winkte den Ober heran. „Bitte noch zwei Doppelte.
    Wir haben gern eine kleine Reserve“.
    „Ich glaube nicht, daß ich mit Ihnen reden will, Newman.“
    „Haben Sie sonst jemand, dem Sie vertrauen können? Was bewegt Sie dazu, für Professor Grange zu arbeiten?“
    „Zweihunderttausend Dollar Jahresgehalt!“
    Das sagte Novak mit dem Trotz eines nicht mehr ganz Nüchternen, um Newman zu beweisen, daß er schon in jungen Jahren Erfolg hatte. Aber der Engländer nahm ihm nicht ab, daß er ein so fürstliches Salär bezog. Novak hatte bestimmt stark übertrieben. Als der Ober die neue Runde brachte, griff Novak so hastig und unbeholfen nach seinem Glas, daß er es beinahe umgestoßen hätte.
    „Wie kommen Sie mit Grange als Chef zurecht?“ erkundigte Newman sich.
    „Ich habe eine Entscheidung getroffen, Newman.“ Der Amerikaner machte eine bedeutungsvolle Pause, als sei er Napoleon bei der Befehlsausgabe für die Schlacht bei Austerlitz. „Ich rede nicht mehr mit Ihnen. Warum verpissen Sie sich nicht einfach?“
    In diesem Moment wußte Newman, daß sein Vorhaben, Novak auszuhorchen, gescheitert war. Dies war jedoch auch der Augenblick, in dem Lee Foley auftauchte und sich dem jungen Arzt gegenübersetzte.
    „Ich bin Lee Foley. Sie sind Dr. Waldo Novak aus New York.
    Sie arbeiten gegenwärtig in der Klinik Bern, stimmt’s?“
    Seine blauen Augen starrten Novak durchdringend an.
    Newman hatte er nicht einmal zugenickt. Foleys ganze Art wirkte so bedrohlich, daß der junge Arzt sich größte Mühe gab, wieder nüchtern zu sein.
    „Und wenn ich’s wäre?“ fragte er mit schlecht gespieltem Trotz.
    „Wir machen uns Sorgen um Sie, Novak“. Foley sprach ruhig, beinahe ausdruckslos, aber seine Stimme verlor dadurch nichts von ihrem scharfen Unterton. „Tatsächlich machen wir uns von Tag zu Tag größere Sorgen um Sie“, fügte er hinzu.
    „Wer ist (wir), verdammt noch mal? Und wer sind Sie überhaupt?“
    „Central Intelligence Agency…“
    Foley klappte eine Lederhülle mit seinem Dienstausweis auf und schob sie über den Tisch. Novak stellte sein Glas ab, ohne daraus getrunken zu haben. Er griff nach der Ausweishülle, starrte das Photo an, verglich es mit Foley und studierte dann wieder den Ausweis. Foley griff über den Tisch, nahm ihm die Lederhülle aus der Hand und steckte sie in die Brusttasche seines Hemds. Seine blauen Augen ließen Novak keine Sekunde los, als er weiter sprach.
    „Ich sage Ihnen jetzt, was. Sie tun werden. Sie werden sämtliche Fragen beantworten, die Newman Ihnen stellt. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?“
    „Und wenn ich’s nicht tue?“
    „Danke, ich möchte nichts“, wehrte Foley ab, als Newman ihn zu einem Drink einladen wollte. Er ließ Novak nicht aus den Augen. „Wenn Sie’s nicht tun? Dann interessiert es Sie vielleicht, daß wir bereits überlegen, ob wir Ihnen den Reisepass entziehen sollen. Und soviel ich weiß, ist das Justizministerium noch einen Schritt weiter gegangen. Dort wird die Möglichkeit diskutiert, Ihnen die amerikanische Staatsbürgerschaft abzuerkennen …“
    Foley sah auf seine Armbanduhr, bevor er weitersprach.
    „Ich hab’ nicht viel Zeit, Novak. Versuchen Sie ja nicht, sich mit der amerikanischen Botschaft in Bern in Verbindung zu setzen. Dadurch würden Sie alles nur noch schlimmer machen.
    Was Sie von mir gehört haben, kommt direkt aus Washington.
    Los, entscheiden Sie sich! Wollen Sie mit Newman zusammenarbeiten oder nicht?“
    „Ich möchte etwas Bedenkzeit…“
    „Ausgeschlossen! Sie

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