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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Blake
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vielleicht noch mehr, jetzt, da sich seine Gefühle für Lauren so sehr vom Groll zu … Sorge entwickelt hatten. Er wollte sehen, wie ihre Augen leuchteten, wenn er einen Teil ihrer Fantasien in ihr gemeinsames Liebesspiel einbrachte; wollte wissen, ob sie glaubte, dass sie etwas Mystisches und Magisches teilten; wollte, dass sie ihn weiterhin liebte.
    Irgendwie fürchtete er, dass er diese Liebe riskierte, wenn er die Finger von ihrem rotem Tagebuch ließ, aber dann holte er tief Luft und drehte den Griff, seine Willenskraft war – jedenfalls auf diesem Gebiet – noch intakt.
    Ein frische Meeresbrise blies Nick ins Haar, als er an Tür Nummer sieben der Sea-Shanties-Apartments klopfte; sah so aus, als würde mit dem Sonnenuntergang auch ein Sturm von See kommen. Es war Freitagabend, er wusste also nicht, ob sein Vater zu Hause sein würde. Wahrscheinlich hockte er oben im Angelshop mit den anderen alten Herren und betrank sich. Nick erinnerte sich, sie alle mal getroffen und es für den idealen Job für seinen Vater gehalten zu haben: ein Haufen älterer Alkoholiker, die herumsaßen und über ihr Leben klagten, während sie Würmer und Fischchen an die Einheimischen verkauften.
    Er machte wieder kehrt und dachte, dass es wohl am besten so wäre – er hätte gar nicht erst hergekommen sollen. Vielleicht konnte er ja noch bei Lauren vorbeifahren; er hatte sie heute noch nicht gesehen. Er wollte wissen, was sie von dem Anstrich hielt, jetzt, da er fertig war, und sich auch entschuldigen, dass er sich gestern wie ein Scheißkerl benommen hatte.
    Er hatte den schmalen Weg, der zu dem mit Schlaglöchern übersäten Parkplatz führte, fast verlassen, als er hörte, wie hinter ihm eine Tür aufsprang. »Ist da jemand?«, fragte eine knurrige alte Stimme.
    Sollte er wirklich stehen bleiben? Sein Vater hätte ihn nicht entdeckt. Aber verdammt – warum das hier nicht tun? Vielleicht hatte Lauren ja Recht, möglicherweise nahm es ihm eine Last von den Schultern. Deshalb war er schließlich hergekommen, oder?
    »Ich bin’s, Dad«, sagte er und ging wieder zu der Tür.
    Sein Vater trug die ewig gleiche blaue Arbeitshose und ein dünnes weißes T-Shirt, das um den Bauch spannte. »Nicky«, sagte er, während sich seine glasigen Augen aufhellten. »Komm doch rein.«
    Nick betrat das niedrige Apartment, der scharfe Geruch von Schimmel stach ihm unangenehm in die Nase. Aus einem alten Fernseher in der Ecke, den er noch aus der Jugendzeit kannte, plärrte eine Game-Show, auf dem Resopal-Beistelltisch anno 1960 standen eine offene Bierdose und eine Packung Brezel. Bei einem Blick zu dem angrenzenden Küchenbereich fiel ihm ein Haufen Pillen auf dem Tisch auf, der seit seinem letzten Besuch größer geworden war. Elaine hatte erwähnt, dass der Herzspezialist noch ein paar mehr verschrieben hatte. »Nimmst du auch deine Pillen?«
    John schaute ebenfalls dorthin. »Meistens. Deine Schwester hat in letzter Zeit ein ziemlich genaues Auge auf mich.«
    »Sie liebt dich«, sagte Nick, ohne es ganz zu meinen.
    Sein Vater nickte, schien aber nicht bereit, Nick in die Augen zu schauen. Es war beinahe so, als hätte er eben gesagt: Ich liebe dich nicht.
    »Hör zu, Dad, ich bin hier, weil ich dir etwas zu sagen habe, dich um etwas bitten muss.« Nick hatte keine Ahnung, wie er anfangen sollte, hatte es nicht einmal durchdacht, verdammt – was er aber hätte tun sollen. »Ich komm also gleich zur Sache.«
    Sein Vater wirkte einigermaßen besorgt, fast so, als wüsste er bereits, was gleich kommen würde. Vielleicht, dachte Nick, weiß er ja, dass er nicht den Rest seines Lebens verbringen kann, ohne dass ihn eines seiner Kinder daran erinnerte, was an jenem Nachmittag in der Garage geschah. Vielleicht ahnte er, dass der Tag der Abrechung gekommen war.
    »Du musst mir sagen, warum es passiert ist«, sagte Nick.
    »Warum?«
    »Warum hast du Davy mit dem Baseballschläger geschlagen?«
    Ein Schatten der Scham huschte über die Züge seines Vaters, plötzlich wirkte er kleiner als noch vor einem Augenblick.
    Die Frage, die eine Wahrheit aussprach, die seit zwanzig Jahren nicht mehr zwischen ihnen ausgesprochen wurde, machte Nick kühner und wütender – und ebenso fassungslos, wie er immer gewesen war. Er ballte die Fäuste. »Welcher Teufel hat dich geritten, so etwas zu tun? Dein eigener Sohn, Dad! Ein kleiner Junge. Du hast ihn mit einem scheiß Baseballschläger geschlagen, um Gottes willen. Warum hast du das getan?«
    Sein Vater sah ihn

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