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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Blake
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in ihr den Drang, sich an John Armstrong zu rächen, weil er in den vergangenen zwanzig Jahren so egoistisch gewesen war, alles bei den Kindern abzuladen. Sie hätte alles dafür gegeben, Nick den Schmerz nehmen zu können.
    »Kommst du mit rein?« Manchmal war das nicht mal eine Frage; sie wusste einfach, dass er’s tun würde. Dann wieder, wie heute Abend, wusste sie es nicht.
    Er antwortete nicht gleich. »Ich bezweifle, dass ich sehr unterhaltsam wäre.«
    »Das ist mir egal.«
    »Aber mir nicht.«
    Erst als sie die Hand auf seinen Oberschenkel legte, drehte er sich um und schaute sie an. Er las Leidenschaft und Liebe und Verzweiflung in ihrem Blick. Sie wollte ihn daran erinnern, dass er sehr viel mehr war als sein Vater, als seine Familie; wollte ihn retten. »Nick, ich möchte so sehr, dass du mich jetzt liebst – ich möchte dir alles nehmen, was dich schmerzt.«
    Meist brauchte es nicht mehr als diese Leidenschaft, aber heute Abend zögerte Nick. »Es ist nicht so, dass ich es nicht möchte, Schatz, aber … ich hatte schon viel von solchem Sex. Sex, um mich von dem Elend abzulenken.« Er versuchte, höflich zu sein. Was ein, zwei Wochen doch ausmachten.
    »Er wird anders sein«, versprach sie. »Besser.«
    »Wieso?«
    »Weil du ihn mit mir haben wirst.«
    Sein Lächeln blieb von Traurigkeit geprägt, aber er griff über den Schaltknüppel hinweg, zog sie an sich und küsste sie, dass es sie bis in die Fußspitzen durchfuhr. »Du hast Recht«, sagt er und lächelte nicht mehr. »Es wird anders sein.«
    Eine Stunde später lagen sie unter dem Deckenventilator. Sie trugen noch immer ihre Kleidung, weil sich die Dinge schnell entwickelt hatten und keiner von ihnen sich die Mühe gemacht hatte, viel auszuziehen. Laurens Kleid war hochgeschoben, ihr Slip nach unten gezogen, seine schwarzen Jeans aufgeknöpft. Es erinnerte sie an die ersten Male, dass sie Sex hatten – die hektische Ungeduld, die verrutschte Kleidung -, aber es war anders. Weil in Nicks Augen ebenso viel Zuneigung wie Leidenschaft lag. Weil sie seitdem so viel gemeinsam durchgemacht hatten. Weil sie Ich liebe dich sagen konnte, wenn sie zu Ende waren, und es meinte. Er sagte es immer noch nicht, und es war ihr noch immer nicht wichtig. Sie wollte einfach, dass er es wusste.
    Jetzt lag ihr Kopf auf seiner Brust, und sie malte mit zarten Bewegungen Achten auf seinen Bauch. Noch während sie sich aneinanderschmiegten, fühlte sie allerdings die Anspannung in seinen Muskeln; der Sex mochte seinen Vater einige Minuten aus seinen Gedanken vertrieben haben, aber er hatte ihn nicht entspannt.
    »Nick, du willst vermutlich nicht darüber reden, aber … hast du schon mal mit deinem Dad gesprochen, ich meine, richtig geredet, über den Schmerz, den er dir und Elaine und Davy in all den Jahren bereitet hat?«
    »Er ist immer betrunken.« Er klang gereizt, ablehnend.
    »Immer?«
    Er zögerte. »Nein, nicht immer. Aber ich habe keine Lust, die Vergangenheit aufzuwühlen. Welchen Sinn hätte das? Was passiert ist, ist passiert. Nichts wird es wieder richten.«
    »Entscheidend ist, dass du dich hinterher besser fühlst, weil du es dir von der Seele geredet hast.«
    »Du denkst so, ich nicht. Du wolltest Phil zur Rede stellen, als er seine Frau betrog, sprichst mit Carolyn, wenn du sauer auf sie bist. Und das ist in Ordnung für dich, aber ich sehe die Dinge anders. Ich sage mir: Was soll’s.«
    »Aber warum willst du nicht mit ihm reden? Was hast du zu verlieren?«
    »Nichts, was er sagen würde, würde mich dazu bringen, ihm zu verzeihen.«
    »Natürlich nicht, aber tu’s für dich. Deshalb stelle ich Leute zur Rede, wenn ich sauer auf sie bin; es geht mir besser, wenn ich die Dinge ans Licht hole. Das ist zwar nicht leicht, aber ich habe erkannt: Wenn ich die Dinge nicht ausspreche, dann zerfressen sie mich innerlich. Dein Vater zerfrisst dich innerlich, Nick.«
    Ihre Blicke trafen sich im Dunkeln, aber er antwortete ihr nicht. Lauren fürchtete, einen Schritt zu weit gegangen zu sein.
    »Hab kein schlechtes Gewissen, weil du dich mir anvertraut hast, ja? Ich versuche nur zu helfen. Vergiss, dass ich etwas gesagt habe.«
    Sie spürte sein düsteres Nicken, noch bevor sie es sah, dann schmiegte sie sich etwas enger an ihn, weil sie wollte, dass er sich geliebt fühlte. Aber zwanzig Jahre waren eine lange Zeit, um etwas wiedergutzumachen, und sie hatte das Gefühl, dass er sich sperrte, sich abschottete von ihr in einer Weise, wie er es schon eine ganze

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