Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
und seine Familie betrogen hatte? Sicher, es bestand nicht der Hauch einer Chance auf einen solchen Beweis, trotzdem durchquerte er den dunklen Raum und näherte sich ihrem edel wirkenden Schreibtisch.
Rechnungen lagen in ordentlichen Stapeln neben einer Tastatur, der Computer war allerdings ausgeschaltet. Er kannte sich nicht gut mit Computern aus und ließ ihn deshalb unberührt.
Stattdessen öffnete er den kleinen Aktenschrank, der an der einen Wand stand, und strich über die Oberseiten der Ordner, auf der Suche nach – irgendetwas. Seinem Namen. Armstrong. Vielleicht fand er ja die Dokumente, die sein Vater vor all den Jahren unterschrieben hatte, weil Henry ihn dazu überredet hatte. Er wusste zwar nicht, was das helfen sollte, und es war auch unwahrscheinlich, dass die Unterlagen sich hier im Büro der Tochter befanden, aber jetzt nagte wieder dieselbe Verzweiflung an ihm, die er seit Jahren empfand, wenn er daran dachte, was Henry getan hatte. Er wusste nicht, wonach er suchte, doch er wollte es einfach finden . Etwas. Irgendetwas.
Als die Akten nichts von Interesse ergaben, schloss er die Türen wieder und machte mit dem Bücherschrank weiter. Er stöberte in den Regalen, fand Bücher über Buchhaltung und Business-Management, mehrere Jahres- und Vierteljahresberichte von Ash Builders – und ein kleines rotes Buch ohne Titel auf dem Rücken. Völlig fehl an seinem Platz, weckte es seine Aufmerksamkeit.
Langsam strich er mit der Fingerspitze über den Buchrücken; er wusste nicht, warum. Der Einband fühlt sich weich an wie Seide und schien seine Berührung irgendwie herausgefordert zu haben. Er zog das Buch aus dem Regal und schlug es aufs Geratewohl auf.
Dunkle Tinte, eine klare Schrift mit weiblichem Flair. Lauren Ashs Handschrift; er war sich da so sicher, wie er wusste, dass sein Vater heute wieder zu viel trinken würde. Widerstrebend davon angezogen, ließ er sich auf einen Sessel an der Wand nieder und begann zu lesen.
4
Ich reite auf einem Pferd einen lang gezogenen Höhenkamm entlang, der kahl ist bis auf einige Bäume, die aus hohem Gras herausragen, das sich im Wind wiegt. Die Sonne versinkt, die Luft ist rosa und staubig, die Täler, die sich zu beiden Seiten erstrecken, sind bewaldet und dunkel.
Hinter mir sitzt ein Mann; warm drängt er sich an meinen Rücken. Als er die kräftigen Arme auf meine Hüften legt, auf mein dünnes Hemd, reagiere ich nicht, weder spreche ich noch blicke ich über die Schulter. Ich reite weiter und lasse zu, dass sich die Berührung in mir ausbreitet wie Nadelstiche, die zart meine Haut stechen.
Schon bald wird mir bewusst, dass er meinen Rock gepackt hat und ihn langsam anhebt. Sanft streicht der Mann über meine Knie, die Schenkel hinauf, so dass der warme Wind in der Dämmerung über meine Haut fährt.
»Steh auf«, flüstert er, seine Stimme umhüllt mich wie eine dicke Decke. Ich stehe gerade so lange in den Steigbügeln, dass er den Rock unter mir hervorziehen kann, und als ich mich wieder setze, trifft mein nacktes Fleisch auf den warmen Ledersattel.
Er streicht, unter dem Rock, mit den Händen über meine nackten Hüften und Schenkel, bis ich darauf brenne, dass er mich zwischen meinen vom Sattel gespreizten Beinen berührt. Stattdessen liebkost er mich weiter mit seinen weichen Fingerkuppen, streichelt mich und wagt sich quälend nahe an die Mitte meines Verlangens vor.
Gerade als ich fürchte, fast den Verstand zu verlieren, flüstert er mir erneut etwas zu. »Beug dich vor.«
Während ich mich zum breiten Hals des Pferdes vorbeuge, legt er die Handflächen auf mein Gesäß und schiebt mich noch weiter nach vorn. Im selben Moment, da er von hinten in mich eindringt, drückt die Spalte zwischen meinen Schenkeln fest gegen das Sattelhorn. Ich schreie auf in dem Bewusstsein, dass es der erste Laut ist, den ich von mir gegeben habe, aber die Empfindungen sind so umwerfend, dass ich ihn nicht unterdrücken kann. Die Stöße des Mannes nehmen denselben Rhythmus an wie der langsame, stetige Trab des Pferdes, jeder Stoß hallt in meinem Körper wider wie Trommelschlag. Gleichzeitig vibriert das Sattelhorn gegen mich.
Die Sonne geht jetzt schnell unter, es scheint, als bewegte sie sich schneller, während seine Stöße ebenfalls schneller werden. Ich sehe die Sonne untergehen, vor meinen Augen, eine heiße, leuchtend orangefarbene Kugel, der ich mit jedem kräftigen Stoß nachjage.
Während die Sonne mit einem letzten Strahlen hinter dem
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