Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
die Traufe?«
»Tut mir leid. Ich wollte nicht, dass alles so kommt.« Aber er merkte, dass sie ihm nicht glaubte.
»Willst du die Wahrheit über mich wissen?« Sie schlang die Arme um die Knie.
»Ja.«
Sie schaute aufs Meer, schien ihre Worte sorgfältig abzuwägen. »Tatsache ist, dass Sex etwas Besonderes für mich ist. Wenn ich mit einem Mann schlafe, bedeutet mir das etwas. Es ist wie eine … besondere Verbindung, ein Geschenk, das ich nur jemandem machen kann, der mir wirklich am Herzen liegt. Ich habe es nie mit einem Mann getan, mit dem ich nicht eine feste Beziehung hatte. Vielleicht lässt mich das altmodisch wirken, aber so bin ich nun mal.«
Er warf ihr einen zögernden Blick zu, blickte kurz auf ihre Kleidung, dann riskierte er es, auf das Offensichtliche hinzuweisen. »Versteh mich bitte nicht falsch, aber … du machst auf mich nicht den Eindruck einer altmodischen Frau.«
»Eine Frau darf also nicht sexy aussehen, ohne es mit jedem Kerl unter der Sonne treiben zu wollen?«
»Das habe ich nicht gesagt, ich …«
»Du glaubst, ich wäre leicht rumzukriegen, weil ich einen Minirock und hohe Absätze trage?«
»Nein. Ich bin … wohl nur überrascht. Es gibt nicht viele Frauen wie dich. Jedenfalls habe ich solche noch nicht kennen gelernt.«
»Tja, tut mir leid, dass du auf mich gestoßen bist. Hoffentlich habe ich dir nicht den ganzen Abend verdorben.«
Nick wusste nicht, was er darauf sagen sollte. Vor allem weil er wirklich nicht dazu hierhergekommen war, trotz seiner Absicht, sie zu verführen, als er die Einladung zur Party angenommen hatte. Und er hatte sie auch nicht wütend machen wollen, was nun aber zweifellos eingetreten war. Jedes Mal, wenn er den Mund aufmachte, um ihr etwas zu erklären, sagte er etwas Falsches.
»Vielleicht solltest du mich jetzt zu der Party zurückfahren.«
Er spürte ein leises Bedauern. »Bist du sicher, dass du dorthin willst?«
»Ich hole nur meinen Wagen und fahre dann nach Hause.«
Er ging hinter ihr her, während sie durch den weichen Sand zum Parkplatz trottete, wissend, dass er es mit ihr vermasselt hatte, aber unsicher, warum ihm das so wichtig war. Seit wann waren denn seine Gefühle bei so etwas beteiligt?
Zurück bei ihren Schuhen, setzte sie sich und zog sie an. Nick stand mit den Händen in den Hosentaschen herum und blickte durch die Bäume hindurch in Richtung Straße. Beim Motorrad reichte er ihr den Helm, sah zu, wie sie sich wieder mit dem Kinnriemen abmühte. Dann sagte er. »Lass mich das machen.« Nachdem er den Riemen befestigt hatte, stieg er wortlos aufs Motorrad und wartete, dass auch sie aufstieg.
Als sie die Arme um seine Taille schlang und sich an ihn drückte, empfand er das fast als Qual. Er wollte mit ihr zum Strand zurückgehen, sich in ihr bewegen, ihren Stöhnlauten lauschen. Aber dann ermahnte er sich, nicht mehr an sie zu denken und endlich von hier zu verschwinden, so wie sie es wollte, also schob er den Ständer zurück und fuhr los, während der Nachtwind ihm durchs Haar wehte.
Er hielt den Blick auf die Straße gerichtet, sein einziger Fokus in den nächsten Minuten, während er sie zurück zu Phils Haus fuhr und diesen schicksalhaften Abend zu Ende brachte. Bei ihrer Rückkehr standen noch mehr Autos an der Straße als vorher, deshalb machte er sich gar nicht erst die Mühe, einen Parkplatz zu suchen; er blieb auf dem Motorrad sitzen, neben dem BMW-Cabrio, und wartete, während sie hinter ihm abstieg. Wie zuvor mühte sie sich mit dem Kinngurt; er sagte: »Komm mal her.« Sie seufzte, dann ließ sie sich von ihm den Verschluss öffnen und setzte ihm den Helm auf.
Als er den Kopf wieder hob, war sie schon zu ihrem Auto unterwegs, ihre sexy High Heels klapperten bei jedem Schritt. Er wollte sie nicht gehen lassen, wollte nicht, dass es so endete.
»Lauren«, rief er ihr nach.
Sie blieb stehen und blickte zurück.
»Ich wollte dich nicht belästigen.«
»Hast du auch nicht.« Das klang viel zu sachlich und gelassen.
»Ich glaube doch.«
»Hör zu«, sie seufzte, »lass uns das alles vergessen, okay?«
Vergessen? War das ihr Ernst? Sicher, er hatte genau diese Worte auch schon anderen Frauen gegenüber geäußert, Frauen, mit denen er nur eine Nacht verbringen wollte, aber er fasste es einfach nicht, dass Lauren glaubte, dass die Leidenschaft, die sie in ihm entfacht hatte, so leicht zu vergessen sein würde.
»Ab morgen früh werden Sie wieder nur mein Anstreicher sein, nichts sonst. In Ordnung?«
Er
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