Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
sehe ein einzelnes Rosenblatt in einem ganz zarten Rosa dort liegen. Ich blicke auf und sehe über mir einen muskulösen Mann: nackt, sonnengebräunt und herrlich erigiert. Zwischen den Fingern hält er die zartrosafarbene Rose.
Er beginnt an meinem Fußgelenk. Zart streicht er mit der seidenweichen Rose an meinem Bein hinauf. Dabei streift er kaum die Innenseiten meiner Schenkel, zieht die Rose sanft über die empfindliche Stelle dazwischen. Ich erzittere vor Lust, sacht wie der Atem eines Geliebten streicht die Rose über meinen Nabel, meinen Bauch, meine Brüste, so dass meine Brustwarzen prickeln, wenn die Rose sie berührt.
Da setze ich mich auf, pflücke die Rose kühn aus seiner Hand und drücke die offenen Blütenblätter an seine Peniswurzel. Langsam lasse ich sie den harten Schaft bis zur Spitze hinaufgleiten, erfreut, dass auch ihn ein Schauer erfasst.
Da schnappt er mir die Rose wieder weg, setzt sich breitbeinig auf mich und drückt dabei meine Beine aufs Bett. »Mach die Augen zu!« Ich gehorche. Ich glaube, er will mit mir schlafen, habe aber weiterhin federweiche Empfindungen wie die erste, die Berührungen sind so zart wie Küsse, die über meinen Körper gleiten.
Ich genieße die leichten Berührungen, mit jeder wird meine Haut empfindlicher. Ich schlage die Augen auf – und sehe über mir seine Hand, die die Rosenblätter über meine Brüste verstreut, meine Schultern, meinen Bauch und tiefer.
Er hält immer noch diese Rose in der Hand, doch sie verliert nie all ihre Blätter – immer mehr schweben auf mich herab, bis ich fast vollständig zugedeckt bin. Schließlich versiegt der Blätterregen, und ich schließe wieder die Augen. Die Rose streift über meine Lippen.
Als er in mich eindringt, ist alles um uns herum glatt und weich – der Satin unter mir, die seidigen Blütenblätter auf meiner Haut. Mit jedem Stoß bewegen sich der Satin und die Seide mit mir, umgeben mich, liebkosen jeden Zentimeter meines Körpers.
Fast fürchte ich, den Verstand zu verlieren, aber dann erblicke ich die Blüte, die er noch immer in der Hand hält. Da hebt er sich ein wenig von mir fort und schläft weiter mit mir, streichelt mich dort unten mit den weichen Blättern der Rose.
Als ich schließlich einen langsamen, gewaltigen Höhepunkt erlebe, erbebe ich am ganzen Leibe; meine Haut scheint mit jeder Welle der Lust ein- und auszuatmen. Nachdem mein Liebhaber ebenfalls zum Höhepunkt gekommen ist, zieht er mich an sich, immer noch unsere Rose haltend, und lässt sie anmutig über meine Brüste kreisen, während wir in einen kühlen, süßen Schlummer fallen.
Nick klappte das Buch zu.
Das Gefühl, etwas Unrechtes zu tun, das er beim Betreten des Zimmers empfunden hatte, hatte ihn jetzt vollständig erfasst. In gewisser Weise erschien ihm das Eintauchen in ihre geheimen Gedanken in der Tat wie eine Sucht, als etwas, dem er nicht widerstehen konnte. Aber jedes Mal erfüllte ihn am Ende ein Gefühl des unerlaubten Eindringens, weswegen er nun das Buch schloss, und er dachte daran, dass es ihr, allein ihr gehörte.
Anstatt aber bei seinen Schuldgefühlen oder bei der verführerischen Vorstellung von Lauren Ashs nackter, von Blütenblättern bedeckter Haut zu verweilen, dachte er daran, wie die Fantasie geendet hatte. So, wie sie immer endete – sie und ihr imaginärer Liebhaber aneinandergekuschelt, warm und zufrieden.
Er sah darin eine Bestätigung. Alles, was sie am Strand gesagt hatte, stimmte – sie war wirklich nicht wie Carolyn; sie hielt Sex tatsächlich für etwas Besonderes. Aber sie wollte den Sex auch sehr – was ihr rotes Tagebuch und auch die Art und Weise zeigte, wie sie ihn meistens anblickte – und hatte es ihm gestern Abend gezeigt. Sie hatte mit ihm schlafen wollen, unmittelbar bevor sie ihn einen »Niemand« genannt hatte. Als er sie verführen wollte, ging es zunächst um gegenseitige erotische Anziehung und sexuelle Erregung – nicht mehr und nicht weniger. Als sie dann am Strand ankamen, war es nur noch um Verführung gegangen und, zugegeben, um die merkwürdige Eifersucht, die sich in ihm regte, wenn er sie sich mit einem anderen Mann vorstellte. Danach hatte sich diese Eifersucht noch mehr ausgeweitet – er hatte all ihre Erregung, aber auch all ihre Unschuld und ihren Liebreiz erleben wollen; er hatte sie ganz haben wollen.
Obwohl sie ihn abgewiesen hatte und trotz ihrer Bitte, die ganze Sache doch zu vergessen, bezweifelte er, dass es mit ihnen schon vorbei war. Und jedes
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