Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
Katzen. Und ich kann es nicht ertragen, dass eine um mich herumschleicht.«
»Gut, dann sollten Sie sich vielleicht Ihr Wasser anderswo beschaffen, denn die Katze wohnt hier – und Sie nicht.«
»Na gut, okay.« Er hatte die Nase voll, von allem – und damit drehte er sich um und stolzierte in Richtung Terrassentür.
»Warum hassen Sie mich eigentlich so?«
Die Frage ging ihm durch und durch, so dass er jäh stehen blieb. Verdutzt wandte er sich um und schaute sie an. »Wie bitte?«
»Sie haben mich schon verstanden.« Jetzt sprach sie zwar leiser, durchbohrte ihn dabei aber geradezu mit Blicken. »Warum hassen Sie mich?«
Er hätte sie abwimmeln, behaupten können, dass er einen miesen Tag hätte, es aber nichts Persönliches wäre. Aber sie hatte ja allen Anlass, danach zu fragen, und er hatte vermutlich keinen wirklichen Grund, noch länger mit der Wahrheit hinterm Berg zu halten. »Ich hasse Sie nicht. Ich hasse Ihren Vater.«
Sie neigte den Kopf, sichtlich erstaunt. »Meinen Vater? Warum?«
Er holte tief Luft und überlegte, wo er anfangen sollte. » Mein Vater ist John Armstrong.« Er wartete, bis er ein Erkennen in ihren Augen sähe, aber es passierte nichts, also redete er weiter. »Als Sie und ich Kinder waren, waren unsere Väter Geschäftspartner. Double A Construction ? Heute Ash Builders. Kommt Ihnen das bekannt vor?«
Ihre hübschen blauen Augen weiteten sich. Hastig hob sie die Katze vom Fußboden. »Du bist Nick? Der Nick?«
»Höchstpersönlich.«
Sie schien beinahe sprachlos. »Ich … erinnere mich an dich. Ich habe nur … nicht zwei und zwei zusammengezählt. Ich habe damals, nehme ich an, den Nachnamen deines Vaters nicht gekannt. Ich kannte ihn nur als John.«
Einen Augenblick lang wusste er nicht, warum er ihr erzählte, wer er war, aber jetzt, da er mit ihr geschlafen hatte, jetzt, da er ihre Geheimnisse kannte, fragte er sich, wie sie reagieren, ob sie ihn mit Herablassung behandeln würde. Doch er sah nur eines in ihrem Blick: den verständlichen Schock. »Ich weiß allerdings immer noch nicht«, sagte sie, »warum du meinen Vater hasst.«
Jetzt war es an ihm, verwirrt zu reagieren. »Wegen der Dinge, die er getan hat. Weil er meinem Vater die Hälfte der Firma gestohlen hat.«
»Gestohlen? Wovon redest du da?«
Sie hatte keine Ahnung? Na ja, klar, natürlich wusste sie es nicht. Sie war damals ja noch ein kleines Mädchen. Plötzlich kam er sich dämlich vor, denn er hatte ja angenommen, sie würde die Details kennen. »Ja«, sagte er. »Genau das ist passiert.«
Sie straffte sich. »Ich weiß nicht, was du meinst. Mein Vater hat deinen Vater ausgezahlt.«
»Lauren, dein Vater hat meinen Vater gebeten, irgendwelche Dokumente zu unterschreiben, aber er hat gelogen, was den Inhalt betraf. Henry behauptete, er benötige die Unterschrift meines Vaters für eine routinemäßige Geschäftsaktion, und Dad hat unterschrieben; in Wirklichkeit aber hat er den Verzicht auf seine Geschäftsanteile an Double A Construction unterschrieben.« Nick war bei der ganzen Geschichte anwesend gewesen. Sein Vater hatte sich nach dem Tod seiner Frau seinen Depressionen hingegeben, und Henry war bei ihnen zu Hause erschienen mit den Papieren, die ihr Leben verändert hatten.
Lauren wirkte abwehrend. »Ich war damals noch ein kleines Mädchen, aber eines weiß ich genau, nämlich dass dein Vater eine angemessen hohe Summe für die Hälfte der Firma erhalten hat. Ich habe mir die Unterlagen und einige alte Akten angesehen, als ich für Dad zu arbeiten begann, und ich habe Sadie gefragt, worum es darin geht. Sie hatte damals, als das alles passierte, nicht für Ash gearbeitet, aber sie wusste, dass es darin um die Auszahlung ging.«
»Mein Dad hat das Geld nicht gewollt. Er wollte die Hälfte von dem, was er aufgebaut hatte. Es war alles, was er hatte – alles, was wir hatten -, nachdem meine Mutter gestorben war, aber Henry hat es ihm gestohlen.«
Sie schüttelte hilflos den Kopf. »Bestimmt irrst du dich, Nick. Ich habe zwar keine Gegenbeweise, ich kenne ja nicht die Fakten, aber mein Vater hat deinem ganz sicher nichts weggenommen.«
Nick seufzte nur. »Glaub doch, was du willst.« Und damit drehte er sich um und ging zur Tür hinaus.
Lauren warf einen Blick auf Isadora, die sich die Pfote leckte und sich damit übers Gesicht strich. »Du bist wirklich eine Verräterin, was ihn betrifft.« Schließlich rieb Izzy sich nur selten an ihren Knöcheln, aber Nick Armstrong kam zur Tür
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