Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
dass sie jetzt in der Küche war, also dachte er schließlich: Ach, zum Teufel – ich bitte sie um ein Glas Eiswasser. Und versuche, meine Zunge im Zaum zu halten. Ich werde nicht auf den Freitagabend anspielen, und sie hoffentlich auch nicht . Trotzdem war er neugierig, wie sie auf ein Wiedersehen mit ihm reagieren würde. Natürlich wusste er, dass er sie gekränkt hatte, als er gegangen war; vermutlich hatte er törichterweise genau das beabsichtigt. Aber er bezweifelte, dass sie mit ihm darüber reden wollte.
Nachdem er die Leiter wieder hinuntergestiegen war, klopfte er an dieselbe Tür, durch die er sie jene Nacht getragen hatte, dieselbe Tür, durch die er, ohne ihr Wissen, bei mehreren Gelegenheiten das Haus betreten hatte. Als sie an die Tür kam, wirkte sie erstaunt, auch wenn er nicht wusste, wen sie sonst an der Terrassentür erwartet hätte.
»Hallo«, sagte sie leise. Lächelte nicht ganz. Runzelte auch nicht die Stirn. Klang angespannt.
»Hallo.« Er trat von einem Fuß auf den anderen, ein wenig aus der Fassung gebracht, weil sie so hübsch war. Dass er sie zwei Tage lang nicht gesehen hatte, hatte seine Erinnerung getrübt. »Entschuldigen Sie, ich habe meine Tiefkühltasche vergessen, und es ist verdammt heiß da draußen. Könnte ich ein Glas Wasser bekommen?«
Sie nickte stumm. Dann tappte sie mit bloßen Füßen durch den Frühstücksbereich zur Küche. Nick ging hinter ihr her und sah, wie die Jeansshorts ihre gebräunten Beine und das eng anliegende T-Shirt ihre Brüste zur Geltung brachten und ihn daran erinnerten, wie umwerfend diese waren, wenn sie nur von seinen Händen bedeckt waren.
Sie füllte ein Glas mit Eiswasser und reichte es ihm über den Tresen. »Ich arbeite im ersten Stock und lasse die Terrassentür offen. Wenn Sie mehr wollen, bedienen Sie sich einfach.«
»Gut. Danke.«
Sie standen da und schauten einander an; es war wie bei den anderen Malen, als sie einander in die Augen gesehen hatten, bis das Prickeln des Begehrens Nicks Rücken überrieselte. Mist.
Er wollte das hier nicht, wollte sie nicht weiter begehren. Aber hatte er wirklich geglaubt, bei einem Mal würde es bleiben? Hatte er denn gedacht, die Erregung, die jedes Mal, wenn er in ihrer Nähe war, in ihm entstand, würde nachlassen?
Vielleicht hatte er das ja geglaubt. Vielleicht hatte er sich ja eingeredet, dass es hier einzig um Verführung ging, um irgendein Gefühl, sie zu erobern; aber wie er schon am Strand ansatzweise begriffen hatte, steckte mehr dahinter. Einerseits überlegte er, ob er die Hand nach ihr ausstrecken und sie hier, auf dem Küchentresen, nehmen sollte. Andererseits dachte er an Henry. Und an den Palast der Prinzessin. Und an jeden Grund, dessentwegen er heute wütend war. Eigentlich hatte es ihn beruhigt, dass er sie sah, es schuf Raum für sein Verlangen, es erregte ihn.
»Wie … geht’s heute mit dem Anstrich voran?«, fragte sie in die peinliche Stille hinein – ein Fehler.
»Miserabel, offen gestanden. Ich weiß nicht, wer die Bäume so nahe ans Haus gepflanzt hat« – er deutete über die Schulter zur Südseite -, »keine Ahnung, wie ich um die herumstreichen soll.« Es war die neueste Sache, die ihn nervte, bestimmt würde er wegen der Bäume mit seiner Arbeit kaum vorangekommen sein, bis es Zeit war, Davy abzuholen.
Sie wirkte nervös, antwortete aber mit mehr Nachdruck, als er erwartet hatte. »Wissen Sie, Sie haben das hier gesehen, bevor Sie den Auftrag übernommen haben. Ich weiß, es gab ein Missverständnis wegen der Mauer, aber die Bäume standen auch schon dort, als Sie Sadie Ihren Kostenvoranschlag eingereicht haben.«
Verdammt, sie holte sofort zum Gegenschlag aus. Und ihm fiel keine kluge Antwort ein, denn sie hatte ja Recht. Er trank das Glas Wasser aus und stellte es auf den Tresen. »Entschuldigen Sie.«
Da kitzelte etwas an seinen Knöcheln, und als er nach unten blickte, war da Laurens flauschige weiße Katze, die sich an seinen Beinen rieb. Er trat um das verdammte Biest herum, aber es folgte ihm, schlich um ihm herum. »Verschwinde, Katze.«
»Sie will doch nur schmusen.«
»Sie ist eine Nervensäge.«
Sie wirkte noch wütender über die Beleidigung ihrer Katze als über seine Beschwerde wegen der Bäume und beugte sich vor, um die Katze in den Arm zu nehmen. »Pass auf, Izzy«, sagte sie und sah ihn wütend an. »Sonst tritt dich der böse Mann noch durchs Zimmer.«
»Hören Sie«, sagte er, inzwischen richtig sauer, »ich mag einfach keine
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