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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Blake
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– helles Blut umgab den Dorn, rann am Daumen hinunter bis aufs Handgelenk. Sie stieß noch ein Wimmern aus, ließ die Schere fallen und lief zum Haus.
    Sie zog die Tür auf und hielt dabei den blutenden Daumen eng an sich in der Hoffnung, dass auf dem Weg in die Küche nichts auf den weißen Berber tropfte. Dort drehte sie das kalte Wasser an, hielt den Daumen unter den Strahl und hoffte, dass der scharfe Dorn sich dadurch löste.
    »Was ist denn passiert?«
    Sie hob den Kopf und sah Nick, der durch die Terrassentür auf sie zugestürmt kam.
    »Verdammt«, sagte er, dann trat er näher.
    Sie zog die Hand unter dem Wasserhahn hervor und zeigte Nick den Daumen, hielt ihn dann wieder unter das fließende Wasser.
    »Nein.« Der Dorn steckte zu tief in der Haut; sie konnte nicht einmal daran denken, gar nicht zu reden davon, dass jemand ihn herauszog.
    »Sei kein Baby«, sagte er, aber sein sanfter Tonfall schwächte die Wirkung seiner Worte ab.
    Sie betrachtete den steten Blutstrom, der noch immer vom Wasser weggespült wurde. Sie war tatsächlich ein Baby, es gefiel ihr nicht, dass Nick es merkte. Sie zog die Hand ein wenig zurück und sagte: »Mach’s über der Spüle.«
    Er trat näher und hielt ihre verletzte Hand sanft in seiner Handfläche.
    Sie straffte sich. Dann durchzuckte sie erneut ein kurzer Schmerz, und der Dorn war entfernt. Sie blickten beide auf den immer noch blutenden Daumen.
    »Halt ihn nochmal unters Wasser.« Er griff sich eine Hand voll Haushaltstücher und ging zum Kühlschrank. Sie hörte, wie er eine Tür öffnete und das Eis schüttelte, kurz darauf kam er mit ein paar halbmondförmigen Eiswürfeln in dem Papier zurück. »Hier«. Er legte ihre Hand wieder in seine Handfläche und drückte gleichzeitig das Eis fest gegen ihren Daumen. »Der Druck stillt die Blutung.«
    Sie vermied es, ihn anzusehen, und konzentrierte sich auf ihre Hände, die, ineinander liegend, sich berührten. Seine Arme waren warm und rau und gebräunt.
    Sie schwiegen beide, bis er unter dem Haushaltstuch nachsah und feststellte, dass die Blutung so gut wie gestillt war. »Hast du Wasserstoffperoxyd im Haus?«
    Sie war versucht zu verneinen, räumte aber ein: »Ja.«
    »Und wo ist es?«
    »Oben, im Bad.«
    Als Nick ihre andere Hand nahm und Lauren zur Treppe zog, sagte sie: »Das ist nicht nötig.«
    »Doch«, antwortete er und zog sie die Stufen hinauf, »es sei denn, du willst, dass sich die Wunde infiziert.«
    »Wieso kennt sich ein Typ wie du eigentlich mit Wasserstoffperoxyd aus?«
    »Ein Typ wie ich«, sagte er barsch über die Schulter hinweg, »hat viel Zeit damit verbracht, die Wunden seines kleinen Bruders zu versorgen. Also, wo ist es?«
    Sie zeigte zum Bad im Flur, wo sie ihre Erste-Hilfe-Sachen aufbewahrte, dann ging sie hinter ihm hinein. »Unterm Waschbecken.«
    Nick ließ ihre Hand los – aber nur so lange, bis er das Fläschchen fand und aufschraubte, dann wieder nach ihrer Hand griff und ihren Daumen über das kleine Waschbecken hielt, während er das Peroxyd auf die Wunde spritzte. Sie hielt den Atem an, so sehr brannte es.
    »Hast du Pflaster im Haus?«
    Sie verdrehte die Augen, weil er so überraschend gründlich war, und zeigte auf eine Schublade in der Frisierkommode. »Ich hätte das wirklich auch selbst gekonnt«, sagte sie, als er das Pflaster um den Daumen wickelte.
    »Aber ich glaube nicht, dass du es getan hättest«, antwortete er. Als ihre Blicke sich trafen, wurden seine Züge weicher. »Tut’s noch weh?«
    »Nicht sehr«, gab sie zu und kam sich dabei noch mehr wie ein Baby vor, weil eine so große Sache daraus geworden war.
    Sie wandte sich zum Spiegel um und verstaute das Peroxyd wieder unter dem Waschbecken. Dann legte sie die Pflaster-Box in die Schublade und versuchte zu ignorieren, wie nahe sie noch immer beieinanderstanden, jetzt, da die Minikrise vorüber war. Plötzlich dachte sie an die anderen Male, als sie einander so nahe gewesen waren, noch näher. Warum ist er immer noch hier? Warum geht er nicht?
    Als sie sich wieder erhob, blieb Nick so nahe bei ihr stehen, dass sie gegen ihn prallte, aber keiner von ihnen rührte sich. Ihre Blicke trafen sich in dem breiten Spiegel.
    Den Blick kannte sie. Er bohrte sich glatt durch sie hindurch. Sie spürte ihn im Herzen; fühlte ihn zwischen den Schenkeln. Wie hatten sich die Dinge so schnell ändern können? Hilflos erwiderte sie seinen Blick im Spiegel, eine Gefangene seines fesselnden Blicks.
    Zögernd legte er ihr seine große

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