Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)
Wange. Er ignorierte den Kuss, schlang aber zugleich den Arm um sie. Mist, wann hatte sie ihn dazu verführt, wieder so viel zu reden?
Lauren legte den Kopf auf seine Brust; sie konnte es immer noch nicht glauben, dass er geblieben war und sie ein richtiges Gespräch führten, so wie normale Menschen, echte Liebende und – oh, der Sex . Sie sehnte sich schon danach, wenn sie nur daran dachte, denn auch der Sex hatte sich gewandelt. Zwar war er mitunter genauso scharf und aggressiv wie bei ihren früheren Begegnungen, aber im Grunde war es mehr wie Liebe machen, miteinander schlafen. Sie hatte ja schon mit Männern geschlafen; wusste, wie es sich anfühlte, dass es rau und zärtlich sein konnte, aber seit gestern hatten sich die Dinge verändert. Nick hatte eine Seele, und er ließ zu, dass sie sie sah, wenn auch widerstrebend.
Da gingen ihr seine Worte vom Vorabend durch den Kopf. Halt dich hinten am Stuhl fest. Und lass nicht los . So nahe an ihren eigenen Worten – in ihrem Tagebuch. Kühle durchrieselte sie, wie gestern Abend, als er sie ausgesprochen hatte. Zufall? Vielleicht. Aber wenn man alles andere mit bedachte – nein, das glaubte sie einfach nicht. Außerdem wusste sie noch immer nicht, was es bedeutete, aber es vermittelte ihr das Gefühl, als könnte sie sich ihm anvertrauen.
»Soll ich dir mal etwas verraten?«, fragte sie leise.
»Nur zu.«
»Am Abend, bevor wir zum Fred-Howard-Beach gefahren sind, war es dort so dunkel und einsam, dass mir etwas bange wurde.«
»Ich wollte dir keine Angst machen. Sondern dich nur aus dieser Fleischbeschau auf der Party wegbringen.«
Sie wirkte einen Hauch belustigt. »Vielleicht beurteile ich dich ja falsch, Nick, aber du kommst mir vor wie einer, der eine gute Fleischbeschau schätzt .«
»So etwas ist okay, wenn man dabei mitmachen möchte. Du hast auf mich aber nicht so gewirkt.«
Sie senkte den Blick. »Ich gebe zu, dass ich auf Partys wie der von Phil unerwünschte Aufmerksamkeitsbezeugungen immer wieder abgewehrt habe.«
»Und warum gehst du dann hin?«
»Manchmal ist das nur die Folge … von Gruppendruck, nehme ich an.« Sie seufzte. »Carolyn piesackt mich und versucht mir das Gefühl zu geben, ich wäre langweilig, wenn ich lieber mit meiner Katze zu Hause bleibe, als auszugehen und dreißig Heiratsanträge zu bekommen. Aber manchmal, wie neulich abends, ist es so eine Art Geschäftstermin. Phil ist der Partner meines Vaters, ich arbeite regelmäßig mit ihm zusammen. Und wenn ich weiß, dass mein Vater und viele Führungskräfte von Ash dort sind, wird das zu einer geschäftlichen Angelegenheit.«
»Prinzessin«, sagte Nick schroff, »das war die am wenigsten geschäftliche Versammlung, bei der ich je zugegen war.«
Sie legte den Kopf aufs Kissen. »Findest du?«
Er nickte mit Nachdruck, woraufhin sie sich etwas begriffsstutzig vorkam.
»Ich habe wahrscheinlich nicht viele Vergleichsmöglichkeiten. Ich meine, die Partys meines Vaters sind immer so, deshalb habe ich angenommen …«
»Immer?«
»Ja.«
»Babe«, sagte er, »meine Firma ist vielleicht nicht so groß wie Ash, aber ich lade meine Mitarbeiter und ihre Familien jedes Jahr zu einem Weihnachtsessen ein. Wir gehen zu Leverock’s, essen Fisch, trinken Bier und reden über die Arbeit, das Wetter oder die Footballsaison. Und niemand schleicht sich in die Toilette, um Sex zu haben. Alles ziemlich zahm, aber ein netter Abend. Bei Phil dagegen ist mir Carolyn über den Weg gelaufen, als sie mit diesem Typ, Jimmy, gerade aus dem Bad kam, und über Phil bin ich gestolpert, während er einer Frau an die Wäsche ging.«
Sie stützte sich auf einen Ellbogen. »Mit Jeanne?« Das sah Jeanne gar nicht ähnlich. Nicht auf einer Party, und nicht wenn sie so beschäftigt war wie als Gastgeberin an dem Abend.
Nick, unter ihr, schüttelte den Kopf. »Nein, nicht Jeanne. Jeanne habe ich gesehen. Sie war es nicht.«
»Aber …« Sie zog hörbar die Luft ein. »Wer war es …« Sie schüttelte den Kopf, gleichzeitig fuhr ihr ein großer Schreck in die Glieder. »Warte, das kann nicht sein. Phil hätte das niemals getan.«
»O doch. Er hat’s. Ich hätte das Gespräch nicht darauf gebracht, aber mir war nicht bewusst, dass es sich um ein Geheimnis handelt. Ich meine, die Tür stand ja offen.«
Lauren war sprachlos. Klar, Phil war kein Chorknabe, aber … »Bist du sicher, dass er es war? Absolut sicher?«
»Ja.«
»Ich … fasse es einfach nicht.«
»Viele Leute tun es.«
»Deshalb muss es
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