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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Blake
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Laurens Büro. Wieder war sein erster Impuls, sie aufzusuchen und ihr zu berichten, was er herausgefunden hatte. Irgendwie fühlte er sich als Opfer, seinen Namen auf einer gefälschten – und manipulierten – Rechnung zu sehen. Doch dann atmete er tief durch und legte die Rechnung auf den Schreibtisch zurück. Phil betrog ja schließlich nicht ihn – er bekam seinen Scheck pünktlich jede Woche, exakt die Summe, die er in Rechnung gestellt hatte.
    Nein, je länger er darüber nachdachte, desto mehr begriff er, dass es nur eine einzige Person gab, die daran Schaden nahm: Laurens Vater. Und während er das Licht ausschaltete und ruhig den Flur zurückging, wusste Nick, dass er Henry Ash, endlich, ein wenig Gerechtigkeit widerfahren lassen konnte.
    »Schmirgel weiter, Davy«, sagte Nick und sah seinem Bruder zu, der unter der heißen Mittagssonne die abblätternde Farbe vom Garagentor entfernte.
    »Okay, Nick.«
    Nick ging zur Eingangstür und durch das kleine Haus in die Küche, wo er den Eimer zurückgelassen hatte, den er vorhin geholt hatte, um Elaine die Farbe zu zeigen. Während er dort war, nahm er auch noch ein paar Dosen Softdrinks aus dem Kühlschrank.
    »Verflixt, wo ist denn die Zeitung?«, sagte Elaine, als sie hinter ihn trat.
    »Wie bitte?«
    Er hörte, wie sie den Stapel Zeitungen durchsah, den sie neben der Küchentür aufbewahrte. »Ach, nichts. Ich kann nur die Zeitung vom Donnerstag nicht finden – dort war ein Coupon drin, den ich haben wollte. Wie geht’s denn mit dem Garagentor voran?«
    Er drehte sich um und sah, dass seine Schwester Jeans und ein rotes Tank-Top trug, das ihre Figur mehr als sonst betonte, und dass er sich bis zu diesem Moment nicht einmal bewusst gewesen war, wie wohlproportioniert seine Schwester war. »Das Abkratzen und Schmirgeln war aufwändig, aber wir fangen gleich an zu streichen.«
    »Gehst du hinterher immer noch mit Davy ins Kino?«
    Er nickte. »Wir essen wahrscheinlich auch irgendwo kurz zu Abend.«
    »Könntest du mir einen Gefallen tun?« Sie lehnte sich neben ihn an den Küchentresen. »Kannst du bei Dad vorbeifahren und nach ihm sehen?«
    Sein scharfer Blick bedurfte keiner Worte.
    »Tut mir leid, Nick« – sie schüttelte den Kopf -, »aber ich bin seit der Notaufnahme jeden Tag im Krankenhaus gewesen, außerdem habe ich ihn in die Herzklinik und zum Arzt gefahren, ich bin einfach ein bisschen erschöpft.«
    Nick seufzte; er machte sich Vorwürfe. Sicher, sein Dad hatte jetzt ein »Leiden«, und sie mussten ein Auge auf ihn haben, aber er hatte, zugegeben, nicht daran gedacht, dass Elaine bereits damit begonnen hatte. Und er hatte ihr versprochen, sie dabei zu unterstützen.
    Damit verlangte sie also wohl nicht zu viel, vor allem, als sie hinzufügte: »Du musst ja nicht bei ihm bleiben. Schau nur, ob es ihm gut geht, und erinnere ihn daran, dass er die Medikamente nehmen soll. Sie liegen auf dem Küchentisch.«
    »Kein Problem, Lainey«, sagte er und riss den Verschluss seines Softdrinks auf. »Ich kümmere mich darum.«
    Sie lächelte. »Danke, Nick. Ich weiß das sehr zu schätzen.« Je länger er sie betrachtete, desto mehr fiel ihm auf, dass ihr Haar weicher, hübscher als sonst wirkte; er hätte schwören können, dass sie auch einen Hauch Lippenstift aufgetragen hatte. »Hast du … ein Date heute Nachmittag, oder so?«
    Sie errötete – und senkte den Blick. »Nein. Warum?«
    Er bereute seine Äußerung und versuchte sie herunterzuspielen. »Hab nur gedacht, weil du hübsch aussiehst, mehr nicht.«
    Sie hob den Blick, sah ihn an. »Danke, ich … ich kümmere mich wohl nicht mehr viel um mein Aussehen. Du hast mich nur an einem meiner besseren Tage erwischt.«
    Was sollte er darauf antworten? Er bezweifelte, dass er sich mit Elaine seit ihrer Teenagerzeit über etwas so Banales wie ihr Aussehen unterhalten hatte. Einerseits wollte er ihr sagen, sie müsse besser auf sich Acht geben, denn heute sah sie wirklich gut aus, andererseits fürchtete er, dass er schon zu viel gesagt hatte, also entschied er, dass es klüger wäre, den Mund zu halten.
    »Außerdem gehe ich nicht oft mit Männern aus.«
    Darüber hatte er noch nie nachgedacht, höchstens neulich einmal den flüchtigen Gedanken gehabt, als Lauren gefragt hatte, ob Elaine verheiratet sei. »Ist wohl schwer mit Davy, was?«
    Sie nickte, aber er las die Schuldgefühle in ihrem Blick. Sie hatte sich ihr ganzes Erwachsenenleben lang um den Bruder gekümmert, und sie war sich nicht sicher, ob es

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