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Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Fantasie in Rot: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Blake
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gepresst zwischen Seiten aus Wachspapier. Sein Herz schwoll an. Die Rose musste aus dem Tagebuch gefallen sein, als er es herausgezogen hatte. Lauren hatte sie aufbewahrt. Und zwar hier , an dieser Stelle.
    Er nahm die Rose und redete sich ein, dass der Kloß in seinem Hals einfach nur von den neuen Schuldgefühlen oder Befürchtungen herrührte. Was, wenn sie die Rose nun zwischen zwei besondere Buchseiten gelegt hatte, so wie seine Mutter, und merkte, dass sie herausgenommen worden war? Im Inneren aber war ihm klar, dass er lediglich seine tieferen Gefühle leugnete, denen er sich nicht offen stellen wollte. Er setzte sich wieder, klappte das Buch auf und blätterte darin, bis er die Fantasie fand, bei der es am meisten Sinn ergab, die Rose aufzubewahren – diejenige über die Rose. Er legte die Blume in die Mitte und schloss das Buch; als er aufstand und es für immer zurückstellen wollte, versuchte er nicht allzu viel zu empfinden. Versuchte sich nicht zu fragen, warum sie die Rose aufbewahrt hatte – nach der schnöden Art, wie er sie in jener Nacht allein gelassen hatte. Versuchte sich nicht zu fragen, was sie damals in ihm gesehen hatte, darauf vertrauend, dass er etwas Besonderes war. Versuchte nicht das sonderbare Gefühl von Dankbarkeit – und etwas Tieferes – zu fühlen, das ihn durchströmte.
    Nachdem er sich wieder im Griff hatte, trat er an Laurens Schreibtisch und wollte gerade die Lampe ausschalten, als sein Blick auf seinen Namen auf einem Blatt Papier fiel. Er nahm es in die Hand und fand den Namen seiner Firma, seine Adresse … und irgendwelche Zahlen, die keinen rechten Sinn ergaben. Es handelte sich um eine Rechnung – mehr noch: die aufgelisteten Aufträge, die er in der vergangenen Woche bei Hanlon’s ausgeführt hatte -, aber es waren nicht seine Rechnungen, und die Rechnungsbeträge stimmten nicht überein.
    Er grübelte darüber nach und setzte sich auf den Stuhl. Sah sich das Blatt genauer an. Auf der Rechnung stand sein Firmenlogo, aber die Rechnungsdaten waren getippt, wohingegen er sie handgeschrieben verschickt hatte. Die Rechnung war allerdings auf die vergangene Woche datiert, so wie es sein sollte, und deshalb glaubte er, dass vielleicht jemand bei Ash seine Rechnung in ein Computerprogramm übertragen hatte, um sie leichter bearbeiten zu können, weil er zeitlich stark im Rückstand war.
    Doch er musste gar nicht nach Laurens Taschenrechner greifen, um zu erkennen, dass diese Rechnungsbeträge bei jedem Auftrag um einige Prozentpunkte höher lagen als seine tatsächlichen Stundensätze. »Was zum Teufel …«
    Zunächst wollte er Lauren suchen und sie fragen, woher die Rechnung stammte, ihr sagen, dass es sich nicht um seine handelte, dass es da irgendeinen Fehler geben musste. Aber je länger er dasaß, desto klarer wurde ihm alles, zum Teil auch wegen der Bemerkungen, die Lauren hatte fallen lassen.
    Als sie einander zum ersten Mal begegnet waren, hatte sie ihm gesagt, sie wisse, dass er nicht billig sei, weil sie seine Rechnungen gesehen habe. Auf dem Weg zum Hafen gestern Abend hatte sie die steigenden Kosten seitens der Subunternehmer erwähnt, die für Ash arbeiteten, aber er hatte angenommen, dass sie andere Subunternehmer, nicht ihn damit meinte. Plötzlich fragte er sich, wie lange die Horizon-Rechnungen schon zu hoch ausgefallen waren.
    Er verfolgte den Weg, den seine Rechnungen nahmen. Er schickte sie an Sadie, und von dort gingen sie an Phil. Von Lauren wusste er, dass die Rechnungen, die sie bezahlte, von Phil kamen, dass er oder seine Sekretärin ihr die Rechnungen alle paar Tage zustellten. Phil war der gemeinsame Nenner – und ein Mann, dem er aus gutem Grund nicht mehr über den Weg traute.
    Er sah sich die Rechnung noch einmal an und dachte daran, wie viel Mühe der Betreffende aufgewendet haben musste, damit die Sache funktionierte, aber andererseits war es nicht so simpel. Nick kannte sich nicht aus mit Computern, aber er nahm an, dass es, sobald Phil die gefälschten Formulare mit seinem Firmenlogo und seiner Adresse versehen hatte, wahrscheinlich eine Kleinigkeit war, hier und da ein paar Zahlen zu ändern. Und wenn er mit allen Rechungen so verfuhr – Lauren hatte ja gesagt, dass fast alle höher ausgefallen waren -, sahen die ja vielleicht gar nicht so ungewöhnlich aus, dass Lauren oder jemand anderer sich höchstens gelegentlich wunderten.
    Demnach betrog Phil Ash Builders. Genauer: Henry Ash. »Ich fass es nicht«, murmelte er in der Stille von

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