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Fantasien der Nacht

Fantasien der Nacht

Titel: Fantasien der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE , Pößneck GGP Media GmbH
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ihr Magen krampfte sich zusammen. Verlangen. Sie erkannte das Gefühl als das, was es war. Ganz gleich, wie töricht es schien, Tamara begehrte einen Mann, den sie nicht kannte – einen Mann, bei dem sie das Gefühl hatte, ihn schon ewig zu kennen. Zumindest sich selbst gegenüber musste sie eingestehen, dass der Mann, den sie Marquand nannten, Dinge in ihr auslöste, wie es kein anderer je vermocht hatte.
    Während sie dort stand, wurde sie allmählich gewahr, wie sich in ihrem Kopf eine eigentümliche Leichtigkeit ausbreitete. Kein Schwindel, eher ein Gefühl des Schwebens, obwohl ihre bloßen Füße noch immer den Boden berührten. Ein warmer Wirbelwind streichelte ihre Knöchel, kroch ihre Beine empor und raschelte am Saum ihres Morgenmantels, sodass der Satin über ihre Waden strich.
    Sie blinzelte benommen, drückte ihre Handfläche gegen ihre Stirn und wartete darauf, dass das Gefühl vorüberging. Plötzlich flogen die Balkontüren auf, als wären sie von einer heftigen Bö getroffen worden, und der hereinwehende Wind fühlte sich warm und berauschend an … und er trug einen Hauch von Lorbeeralkohol in sich.
    Unmöglich. Draußen sind es minus sechs Grad.
    Dennoch verweilten die Wärme und der Duft. Sie gewahrte ein Ziehen – von einem geistigen Magneten, dem sie sich nicht zu widersetzen vermochte. Sie hielt das Gesicht dem warmen Windstoß zugewandt, selbst als dieser noch an Stärke zunahm. Der scharlachrote Satin ihres Mantels bauschte sich hinter ihr, um sich wie eine sich windende Schlange um ihre Beine zu legen .
    Genau wie der Nebel in meinen Träumen.
    Ihre Haare wirbelten um ihr Antlitz. Der Gürtel ihres Morgenmantels schlug gegen ihre Oberschenkel. Sie ging auf die Türen zu, obwohl sie sich selbst ermahnte, es nicht zu tun. Sie kämpfte dagegen an, doch das seltsame Ziehen war stärker als ihr eigener Wille. Ihre Füße schlurften über den weichen Teppich und dann über den kalten, feuchten Holzboden ihres Balkons.
    Der Wirbelwind hüllte sie ein, trieb sie zur Brüstung. Sie hörte, wie die Türen hinter ihr zuschlugen, und drehte sich nicht einmal um. Ihre Augen durchforschten die Dunkelheit unter ihr. Würde diese unsichtbare Hand sie gleich über das Geländer ziehen? Sie glaubte nicht, dass sie in der Lage wäre, das zu verhindern, falls es darauf hinauslief.
    Mein Gott, was geschieht mit mir?
    Sie kämpfte dagegen an, und der Wind gewann weiter an Stärke. Der Gürtel löste sich, und der Morgenmantel flog nach hinten. Kein Teil ihres Körpers blieb unberührt von diesem Sturm. Unsichtbaren Händen gleich wirbelte er um ihre Beine, dazwischen. Ihre Brüste bebten. Ihre Brustwarzen zogen sich zusammen.
    Ihre gesteigerte Wahrnehmung ließ ihren Leib pulsieren; ihre Haut reagierte überempfindlich auf die Berührung des Windes, der unbarmherzig über ihren Körper strich. Ihr Herz raste, und bevor sie es verhindern konnte, ließ sie den Kopf in den Nacken fallen, schloss die Augen und stöhnte angesichts der Intensität dieser Empfindungen leise auf.
    Mit einem Schlag war es einfach vorüber. Die Wärme und der Duft von Lorbeeralkohol blieben, doch jener anzügliche Wirbelwind ließ allmählich nach, um ihr die Kontrolle über ihren Körper zurückzugeben. Sie vermochte nicht zu sagen, was das gewesen war. Ein Beinahe-Zusammenbruch? Irgendeine Art von geistiger Störung? Worum auch immer es sich gehandelt haben mochte, jetzt war es vorüber.
    Zitternd fuhr sie sich mit den Händen durchs Haar; es scherte sie nicht, dass der Morgenmantel noch immer aufklaffte, nach unten gerutscht war und eine ihrer Schultern entblößte. Sie wandte sich um, um wieder hineinzugehen.
    Er stand so dicht vor ihr, dass sie beinahe gegen seine muskulöse Brust gelaufen wäre. Ihr Kopf schoss in die Höhe, und unvermittelt war ihre Kehle wie zugeschnürt. Seine schwarzen Augen wirkten wie gegossenes Glas, als sie sie musterten. Der mysteriöse Wind regte sich leicht.
    Sie sah silberne Funken hinter diesen Onyxaugen, und sie spürte ihre Hitze so deutlich, wie sie zuvor den Wind gespürt hatte, als sein Blick von ihren bloßen Füßen langsam höherwanderte. Sie fühlte, wie er über ihre Beine hinaufglitt. Der sengende Blick hielt bei dem Hügel schwarzer Locken zwischen ihren Oberschenkeln inne, und ihr kam der Gedanke, dass sie jeden Moment in Flammen aufgehen würde.
    Schließlich glitt der Blick weiter, um sich mit vorsätzlicher Gelassenheit über ihren Bauch zu bewegen. Sie befahl ihren Armen, sich zu

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