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Fantasien der Nacht

Fantasien der Nacht

Titel: Fantasien der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE , Pößneck GGP Media GmbH
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wohlvertraute Stimme leise zu ihr sprach: „… werden just in diesem Moment von Roland zum Narren gehalten, in der Absicht, sie von hier wegzulocken.“ Als sie die Augen aufriss, schwang Eric seine Beine über den Fenstersims und landete elegant auf dem Boden. Einen Moment lang verharrte er reglos, als würde er auf ihre Erlaubnis warten, näher kommen zu dürfen.
    Tamara eilte zu ihm und warf sich in seine Arme. „Eric!“ Seine Umarmung wirkte zögerlich; dann schob er sie von sich und beförderte sie zurück ins Bett. Sein Gesicht, bemerkte sie nun, bot ein Bild des Elends. Tiefe Falten hatten sich zwischen seine Augenbrauen gegraben und zogen sich an seinen Mundwinkeln hinunter. Seine Augen waren tränenfeucht und suchten ihren Blick.
    Neben dem Bett sank er auf ein Knie, und mit jedem Wort, das er hervorbrachte, wurde seine Stimme rauer. „Liebste Tamara, es lag nie in meiner Absicht, dass … Herr im Himmel, es lag nie in meiner Absicht, dich so weit zu bringen. Das schwöre ich dir. Wenn ich gewusst hätte … aber ich hätte es wissen müssen, nicht wahr? Ich hätte niemals tun dürfen, was ich getan habe.“ Er erstickte an den eigenen Worten, und eine einzelne Träne rollte langsam sein Gesicht hinunter.
    Ihr Herz krampfte sich zusammen, als sie ihre Hand ausstreckte, um sein Antlitz zu berühren und die Träne mit ihren Fingerspitzen aufzunehmen. „Denk nicht einmal daran, dass du irgendeine Schuld hieran trägst, Eric. Nicht für eine Sekunde. Dies war ein Unfall, nichts weiter.“
    Ihre Blicke trafen sich, und sie sah den Zweifel in seinen Augen. „Schau in meinen Verstand, wenn du schon in solcherlei Dingen so ein großes Talent besitzt. Noch besser, schau in mein Herz. Wie konntest du je denken, ich würde dich verlassen wollen?“
    Sie spürte, wie er eben das tat, was sie ihm geraten hatte, und während er ihre Gedanken durchforstete, berichtete sie ihm, was vorgefallen war. „Mir war klar, dass ich die ganze Nacht über kein Auge zutun würde, aber ich war überzeugt, wenn ich am Morgen nicht zur Arbeit ginge, würde Daniel wissen, dass etwas nicht stimmte. Ich trank den Cognac, doch er half nichts. Eine kleine Weile später versuchte ich es dann mit den Schlaftabletten, die bereits seit über einem Monat in meinem Schrank liegen. Ich hatte sie schon vorher mehrmals eingenommen, ohne dass sich irgendwelche Nebenwirkungen eingestellt hätten. Das Problem war, dass ich nicht darüber nachgedacht hatte, was für Folgen es haben würde, die Tabletten mit Alkohol zu mischen. Das ist alles, Eric. Ich verspreche dir, mehr hat es damit nicht auf sich.“
    Er schloss sie in seine Arme, und sie fühlte den zitternden Atemzug, den er ausstieß, auf ihrem Hals. „Ich dachte, du seist aufgewacht und hättest bereut, dich mir hingegeben zu haben. Solltest du das jemals tun, Tamara, dann musst du es mir sagen. Ich will dir keinen Grund für Kummer geben. Wenn du mir jetzt sagst, dass ich gehen soll, werde ich aus deinem Leben verschwinden.“
    Ihre Arme umklammerten ihn fester, und sie flüsterte: „Nein. Verlass mich nicht, Eric. Geh nicht …“ Ein Gefühl von Déjà vu erfasste sie, so stark, dass ihr schwindelte, und stirnrunzelnd wich sie von ihm zurück. „Mein Gott, genau diese Worte habe ich schon einmal zu dir gesagt. In einem Krankenzimmer wie diesem. Ich flehte dich an, mich nicht zu verlassen … aber du tatest es dennoch.“
    Er nickte, und seine Augen musterten sie sorgsam. „Ich war ehrlich der Meinung, dass es das Beste für dich sei. Ich habe mich geirrt. Diesen Fehler werde ich nicht noch einmal begehen. Wenn du von mir verlangst, mich von dir fernzuhalten, würde ich niemals so weit fortgehen, wie ich es damals tat. Du wirst immer unter meinem Schutz stehen. Ich würde über dich wachen, wie ich es schon davor hätte tun sollen. Wäre ich seinerzeit vorausschauender gewesen, hätte St. Claire dich niemals in seine Finger bekommen.“
    „Dann ist es also damals passiert, als ich den Unfall hatte. Kenne ich dich daher? Die ganzen Erinnerungen und diese Vertrautheit stammen aus der Zeit, als ich sechs Jahre alt war?“
    „Ja. Allmählich erinnerst du dich wieder daran. Bald kehren auch die übrigen Erinnerungen zurück, und du wirst all dies besser verstehen.“
    Sie nickte, erfüllt von dem Wunsch, schon jetzt alles zu verstehen. Gleichwohl, sie würde ihn nicht weiter drängen. Er sollte nicht hier sein. Hier war es nicht sicher für ihn. „Eric, ich musste Daniel sagen, dass

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