Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fantasien der Nacht

Fantasien der Nacht

Titel: Fantasien der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE , Pößneck GGP Media GmbH
Vom Netzwerk:
er hätte mich umgebracht, sobald er mit mir fertig gewesen wäre. Zum Glück kam Eric gerade noch rechtzeitig.“
    Jetzt, da die fürchterlichste Erinnerung an die vergangene Nacht hinter ihr lag, hoben sich ihre Lider wieder. „Er riss den Mann von mir herunter und schlug ihn bewusstlos. Er trug mich zum Auto, legte seinen Mantel um mich, und dann fuhr er los. Er hätte mich auf direktem Wege nach Hause gebracht, aber ich habe ihn darum gebeten, es nicht zu tun. Ich brauchte Zeit, um mich zu beruhigen.“ Sie ergriff seine Hand. „Daniel, Eric hat mir letzte Nacht das Leben gerettet.“
    Daniel starrte sie einen endlosen Moment an. „Aber wie konnte … ich verstehe nicht …“
    „Er ist nicht das Ungeheuer, als das ihr ihn mir gegenüber die ganze Zeit über hingestellt habt“, erklärte sie ihm. „Er ist menschlicher als die meisten Männer, die ich kenne.“
    Einen Moment lang wirkte Daniel unsicher, dann jedoch verengten sich seine Augen. „Denk doch bloß an die Male, die er auf deinem Hals zurückgelassen hat; die kannst du nicht verleugnen! Sie sind Beweis genug dafür, was er ist!“
    Sie senkte den Blick. „Ich werde sie nicht verleugnen, aber ich habe auch nicht die Absicht, ihretwegen zu lügen. Ich habe nicht vor, dir Dinge zu erzählen, die dich nicht das Geringste angehen, Daniel. Aber du musst wissen, dass alles, was letzte Nacht zwischen Eric und mir geschehen ist, allein deshalb stattgefunden hat, weil ich es so wollte. Ich wollte es, obwohl ich wusste, was er ist. Er hat mir nicht wehgetan, und das wird er auch niemals tun.“
    „Weißt du, was du da sagst, Tamara? Du gibst zu, dass er ein Vampir ist, und dennoch verteidigst du ihn?“
    Sie hielt seinem Blick unbeirrt stand. Sie würde sich nicht für die Gefühle schämen, die sie Eric entgegenbrachte. Gleichwohl war sie der Meinung, dass sie ihrem Vormund für einen Abend bereits genügend Schocks versetzt hatte.
    „Ich sage, dass du dir meinetwegen keine Sorgen zu machen brauchst. Solange Eric in meiner Nähe ist, wird mir kein Unheil widerfahren.“ Sie legte ihre Hand auf seinen Arm und drückte ihn. „Ich möchte, dass du über eine Sache nachdenkst, Daniel. Lange Zeit hast du angenommen, dass seine Art von Natur aus böse sein müsse, weil sie anders ist. Doch du irrst. Du musst dich hinsetzen und erkennen, dass diese Einstellung völlig verkehrt ist.“
    Er schüttelte den Kopf und erhob sich. In seinen Augen schien ein stummer Vorwurf zu liegen. „Haben Curtis und ich dich nicht davor gewarnt, dass er versuchen könnte, deinen Verstand unter seine Kontrolle zu bringen? Habe ich dich nicht gebeten, mir zu sagen, wenn er den Versuch unternimmt, dich wiederzusehen? Du kannst seinen Lügen keinen Glauben schenken, Tamara! Er würde mich umbringen, wenn er die Gelegenheit dazu hätte, und du bist diejenige, die sie ihm verschafft! Er benutzt dich, um an mich heranzukommen, Tamara. Du musst blind sein, um das nicht zu erkennen!“
    Angesichts der Wut in seiner Stimme und in seinen Zügen sog sie scharf die Luft ein. Er schien der Meinung zu sein, sie habe ihn verraten. Noch nie zuvor hatte sie ihn so zornig gesehen. „Daniel, du irrst dich …“
    Sie wurde durch ein Piepsen an Daniels Gürtel unterbrochen. Er drückte einen Knopf, und das Piepsen brach augenblicklich ab. „Ich muss gehen. Curtis …“ Er biss sich auf die Unterlippe.
    „Curtis was?“ Tamara spürte, wie ein Schauder ihr Rückgrat emporkroch. Es hatte etwas mit Eric zu tun, dessen war sie gewiss. Daniel hatte vorhin gesagt, dass Curtis das Gelände absuchte oder etwas in der Art. Hatte er Eric entdeckt? Was würden sie mit ihm anstellen, wenn es ihnen gelang, seiner habhaft zu werden?
    Statt ihr zu antworten, trat Daniel rasch durch die schwere Holztür hinaus. Als er das tat, entdeckte sie die draußen postierte Wache, und ihr Herz begann noch schneller zu schlagen. Sie konnte nicht hinaus, um Eric davor zu warnen, dass Curtis und Daniel Blut sehen wollten. Lieber Himmel, was, wenn sie ihn in die Finger bekamen?
    Die Tür glitt ins Schloss, und Tamara eilte durchs Zimmer, während sie gegen das Schwindelgefühl anfocht, das sich immer wieder von Neuem bemerkbar machte. Sie schloss die Augen und versuchte Eric auf dieselbe Art und Weise zu rufen, wie sie es schon zuvor in Gedanken getan hatte.
    Eric, falls du da draußen bist, sei vorsichtig! Daniel und Cur tis …
    Ihre Gedanken brachen abrupt ab, als eine kühle Brise über ihren Körper strich und eine

Weitere Kostenlose Bücher