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Fantastik AG

Fantastik AG

Titel: Fantastik AG Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Oldenburg
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überrascht es mich, dass ich atmen kann, was
wahrscheinlich darauf zurückzuführen ist, dass es hier nicht nur keine atemluft
sondern auch nicht keine atemluft gibt was auf paradoxerweise faszinierend ist
aber wir sind nicht zu unserem vergnügen hier mal sehen die dreidimensionalität
scheint auch aufgehoben]
    Â 
    Â 
    [es gibt nicht einmal oben oder unten links oder rechts
    Â 
    (dachte der student)
    Â 
    man weiß überhaupt nicht wohin man gerade geht halt da hinten
ist etwas professor haben sie ah er hat es schon gesehen]
    Â 
    Â 
    Â 
    [was mag das sein
    Â 
    Â 
    (dachte professor welk)
    Â 
    Â 
    Â 
    wie navigiert man im richtungslosen raum ich bewege mich
einfach darauf zu und lasse die theorie außer acht]
    Â 
    Â 
    Â 
    [wir kommen näher heran]
    Â 
    Â 
    Â 
    Â 
    [es sieht aus wie eine art tor]
    Â 
    Â 
    Â 
    Â 
    [es ist ein großes tor]
    Â 
    Â 
    Â 
    [was steht da
    Â 
    (dachte Professor Welk)
    Â 
    die fernen länder ein entertainment-produkt der fantastik ag]
    Â 
    Â 
    [das tor öffnet sich]
    Â 
    Â»Was war das denn?«, fragte der Student. Seine Zähne
klapperten.
    Â»Das war genau das, wonach es sich angefühlt hat«, sagte Professor
Welk. »Das war das Nichts.«
    Â»Zumindest war es nicht kalt.«
    Theodor trat von einem Bein auf das andere, um sich aufzuwärmen. Er
sah sich um.
    Sie standen auf einer Insel im Nichts.
    Jenseits der schwer – eigentlich
gar nicht – beschreibbaren Abwesenheit von Etwas ragten schneebedeckte Berggipfel
auf. Doch während der weitere Umkreis eher riesenhafte Dimensionen besaß,
wirkte die nähere Umgebung fast geschrumpft, wie ein verkleinertes Modell von
etwas viel Größerem.
    Â»Wo sind wir hier?«, fragte der Student. Seine Worte
kondensierten zu weißen Atemwölkchen.
    Â»Im Kristallgebirge. Das dort drüben ist die Hohe Zinne, da vorne
ist …«
    Â»Nein«, unterbrach der Student. »Ich meine das hier.« Er wies
mit einer Handbewegung auf das Naheliegende.
    Â»Erkennen Sie es nicht?«, fragte Professor Welk. »Es sind die
Fernen Länder, nachgebaut im Kleinen. Das da ist der Wurzelwald, und dies dort
hinten, bei dem nicht ganz originalen Riesenkarussell, soll die Gedörrte Wüste
darstellen. Bei der Würstchenbude dort drüben ist der Sumpf der Versteinerten Dinge
und diese Wildwasserbahn endet im Ozean der Sirenen. Und so weiter. Es ist
ganz offensichtlich ein …«
    Â»Ein Freizeitpark!«, beendete der Student den Satz. »Das Große
Projekt ist ein Freizeitpark?«
    Die ganze Anlage wirkte unfertig. An einigen Bauten standen noch
Gerüste, Baumaterial lag herum und alles war mit Schnee bedeckt. Am Boden lag
er knietief. Leise kreischend bewegte sich ein Riesenrad im eisigen Wind.
    Bedrückende Stille lastete auf dem Ort. In seinem Zentrum stand ein
hoher schwarzer Turm.
    Die Atmosphäre des Unheils schien sich dort zu verdichten.
    Â»Kommen Sie«, sagte Professor Welk. »Wir sollten uns diesen Turm
näher ansehen.«
    Â»Die Festung der Fürchterlichen Finsternis«, las der
Student, »tritt ein und erlebe das Grauen.«
    Professor Welk betrachtete das Tor des schwarzen Turms, das wie ein
aufgerissenes Maul geformt war.
    Â»Wir gehen rein«, entschied er.
    Im Innern war das Gebäude weit größer, als sein Äußeres
hätte vermuten lassen. Sie traten in einen gigantischen Hohlraum. Eine schmale
Brücke, ins Bodenlose vorgestreckt wie eine Dämonenzunge, führte zu einer
kristallenen Röhre, die senkrecht in Schwindel erregende Höhen aufstieg. Als
sie bei der Röhre ankamen, sahen sie, dass es ein Fahrstuhlschacht war. Der
dazugehörige Lift verfügte auf seinem Bedienfeld nur über einen einzigen Knopf.
    Â»043. Stockwerk«, las Theodor. »Aufsichtsrat.«
    Â»Wir sind ganz nah dran«, sagte der Professor.
    Der Student drückte auf den Knopf, die Fahrstuhltüren schlossen
sich, und sie fuhren aufwärts.
    Nach etwa einer Minute glitten die Türen wieder auf, und Theodor und
der Professor traten in eine kleinere Halle, deren Wände, Boden und Decke aus
glattem grauen Marmor bestanden. Die Luft war kühl, es herrschte Totenstille.
Es gab keine Fenster, schwaches Licht kam nur von Leuchtstoffröhren an der
Decke.
    In der Mitte des Raumes befand sich ein großer, ovaler Rahmen, in
dem etwas, das wie schwarze Tinte aussah, wogte.

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