Fantastik AG
toll . Wahrscheinlich auch schwer bewaffnete übel
gelaunte Kobolde, die einem in regelmäÃigen Zeitabständen mit ihren Gewehren
vor dem Gesicht herumwedeln, um freundlich daran zu erinnern, dass man nicht zum Spaà hier ist.
Trotzdem scheinen sich alle wahnsinnig zu amüsieren.«
»Das liegt an den Wunderspiegeln«, sagte der Professor.
»Aber ich dachte, sie entziehen Energie. Müsste es den Leuten dann
nicht eher schlecht gehen?«
»Erinnern Sie sich an diesen Spruch aus der anderen Welt? Dass für
einen unwirschen Gesichtsausdruck mehr Muskeln nötig sind als für ein Lächeln?
Denken Sie da mal drüber nach.«
Homur betrat die Wohnung, warf
sich missgelaunt in einen der Original-Feierabend-Entspannungssessel , starrte zornig vor sich hin und grollte
unidentifizierbare Flüche in seinen Bart.
»Und wie war Ihr Arbeitstag?«, fragte der Professor.
»Mein Arbeitstag?«, brauste Homur auf, »mein Arbeitstag? Ich
hab acht Stunden mit idiotisch grinsenden Gnomen und Wichteln in einem nicht
mal anderthalb Meter hohen Stollen verbracht, ein Kobold hat mich aufmüpfiger Mistkäfer genannt und hat es
überlebt, und auÃerdem«, er lieà sich apathisch in den Sessel zurücksinken,
»macht einen dieses Stupidium ganz blöde.«
»Sie erlauben, wenn ich kurz etwas überprüfe«, sagte der
Professor, machte eine Zaubergeste und hielt seine Hand in geringem Abstand
über den Kopf des ehemaligen Riesen.
Lautes, geigerzählerartiges Knacken war zu hören.
»Mein Gott, hat ihn das Stupidium so verstrahlt?«, fragte der
Student entsetzt und trat einen Schritt von dem vermeintlichen Strahlenherd
zurück.
»Nein«, beruhigte Professor Welk, »das ist Grammos
Verlässlicher Gedankenzähler . Er misst die geistige Aktivität. Es
scheint soweit alles in Ordnung zu sein.«
»Vielleicht solltet ihr das mal bei unserem Superhelden vom andern
Stern ausprobieren«, schlug der Riese vor. »Er sitzt drüben vor dem
Wunderspiegel.«
»Ich glaube, eben hab ich etwas gehört«, sagte der
Student.
»Pst«, machte der Professor. Er hielt seine mit Grammos Verlässlichem Gedankenzähler geladene Hand über den
Kopf des Unbesiegten Helden.
Es blieb gespenstisch still.
»Und, hatten Sie einen angenehmen Arbeitstag?«, fragte der
Professor im Plauderton.
»Einen supertollen Arbeitstag«, sagte Eralkes abwesend.
»Aha. Und was machen Sie so in der Spielzeugfabrik?«
»Tolle Sachen«, sagte Eralkes, in den Wunderspiegel starrend,
»wir machen tolle Sachen und hören dabei tolle Musik. Supertolle Musik.«
»Es hat ihn ziemlich übel
erwischt, oder?«, fragte Theodor.
Plötzlich begann eine Alarmsirene zu heulen.
»Was ist jetzt los?«, fragte der Student.
»Vielleicht eine Alarmübung?«, vermutete der Professor.
Theodor trat ans Fenster und sah hinaus.
»Nichts zu sehen«, sagte er, »halt, doch. Da kommt ein Wagen der
Koboldpolizei.«
Der Student sah, wie der Lastwagen fünfzig Meter weiter unten auf
der StraÃe mit quietschenden Reifen vor dem Wohnblock anhielt. Von der hinteren
Ladefläche sprang ein Dutzend bewaffneter Kobolde. Sie trugen Masken und
schwere gepanzerte Westen und stürmten in das Haus.
»Sie kommen hierher«, sagte Theodor.
»In dieses Haus?«, fragte der Professor. »Was mag da passiert
sein?«
»Verschwörung gegen den Aufsichtsrat?«, mutmaÃte Theodor.
»Rebellion gegen das Wunderspiegelprogramm? Aufführung nicht-schmalziger
Musik?«
Von drauÃen näherte sich ein rasch lauter werdendes rhythmisches
Dröhnen.
»Ist das ⦠ein Hubschrauber?«, fragte Professor Welk.
»Meine Güte«, entgegnete der Student, »das scheint ja eine
Riesengeschichte zu sein. Vielleicht soll ein ganzer Ring aufständischer
Agitatoren ausgehoben werden.«
Auf dem Flur bellte eine Koboldstimme:
»Gefreiter Nierenklopfer, ZahnreiÃer und Nasenkneifer, ihr nehmt
die linke Seite. Rippenpreller, Augendrücker und Knöcheldreher, ihr die
rechte.«
»Jawohl, Herr Hauptmann«, antwortete zackig ein Stimmenchor.
»Das war in diesem Stockwerk«, sagte Homur.
»Oh, oh«, meinte der Student, »sieht so aus, als hätten unsere
Nachbarn einen Riesenhaufen Probleme. Vorhin bin ich einem von ihnen auf dem
Flur begegnet â¦Â«
»Auf mein Zeichen«, blaffte
Weitere Kostenlose Bücher