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Fantastisches Grün (German Edition)

Fantastisches Grün (German Edition)

Titel: Fantastisches Grün (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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rückständig, dass ich nur hoffen konnte, nicht gleich in ein Verlies oder in eine Folterkammer gesteckt zu werden.
                  Ein Arzt kontrollierte meinen Gesundheitszustand und versorgte meine leichten Schürfwunden an Händen und Knien. Die hatte ich mir ja zugezogen, als Darrrer mich, zum zweiten Mal in den Bach geworfen hatte. Mit einem Netz, das sich wie von selbst um meinen Körper geschlungen und zusammengezogen hatte. Dieser Mann oder Elf war mir wirklich ein Rätsel. Alles was ich mir erwartet und erhofft hatte, schien im Moment kilometerweit entfernt zu sein. Was erwartest du denn?, fragte Rick, den ich seit seiner letzten Wortmeldung vollkommen ausgeblendet hatte. Zum Glück war er nicht ständig da und hatte nichts vom nächtlichen Spektakel mitbekommen. Ach bitte, meinst du wirklich ich weiß nichts davon? Okay, das war ein wenig unangenehm. Pssst , dachte ich mir und murmelte es vermutlich auch leise vor mich hin, denn der Arzt, der mich gerade untersuchte, blickte verstört zu mir auf. Verlegen grinste ich ihn an, dann richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf den unsichtbaren Rick in meinem Kopf. Was ich mir erwarte?, zischte ich in Gedanken in Ricks Richtung. Ich will, dass er mich liebt und heiratet, und ständig so genialen Sex mit mir macht. Ohne Rick in meinem Kopf. Rick begann zu lachen. Herzhaft, laut und lange. Egal wie oft ich noch Pssst in Gedanken zischte, grummelte oder brüllte. Das Leben ist doch kein Liebesroman, Mädchen. Er hat dich gevögelt, jetzt kannst du gehen. So wie es aussieht sogar über den Jordan. Er lachte schon wieder und ich wurde richtig sauer, weil er so geschmacklos über meine mögliche Hinrichtung scherzte.
                  „Halt den Mund!“, rief ich laut und verschreckte den Arzt gleich noch mehr.
                  „Ich habe nichts gesagt“, meinte der werte Doktor und schien bereits im Geiste durchzugehen, welche möglichen Medikamente gegen meine Krankheit helfen könnten. Doch ich hatte keine Lust mich zu verstellen.
                  „Ja sorry, ich spreche halt mit mir selber. Na und?“ Und in Gedanken zischte ich den werten Rick an, dass ich noch lange nicht aufgab und ihn schon davon überzeugen würde, dass auch Elfen Gefühle hatten. Der Arzt schüttelte den Kopf und wandte sich von mir ab.
                  „Mehr kann ich nun wirklich nicht für dich tun, Rumarin.“ Damit packte er seine Sachen zusammen und ließ mich alleine. Ich bekam eine Kleinigkeit zu essen und durfte mich in diesem fensterlosen Zimmer bis zur Verhandlung ausruhen. Ich wurde also nicht in ein richtiges Gefängnis oder gar Verlies gesteckt, aber die Tür wurde verschlossen und fliehen konnte ich nicht.
                  Während der Zeit des Wartens war es mir kaum möglich einen klaren Gedanken zu fassen oder mir zurechtzulegen, was ich zu meiner Verteidigung sagen würde. Rick hatte aufgehört mit mir zu plaudern und von Darrrer wusste ich nicht, was ich erwarten konnte. Vielleicht würde er mir helfen, vielleicht aber auch nicht. Wenn ich daran dachte, was wir geteilt hatten und wie wenig ich ihm trotzdem trauen konnte, erfüllte mich das mit einer furchtbaren Ahnung. Er war Prinz Darrrer, ein Mann des Hofes, und in Königshäusern waren Intrigen und Falschheit vermutlich an der Tagesordnung. Und wie leicht war es, mich mit Worten einzulullen oder mit sengender Leidenschaft? Ja, wie leicht war das eigentlich? Diese Frage kam von mir und ging mir nicht aus den Kopf. Mein Verstand wollte diese Schwäche absolut nicht akzeptieren. Immer wieder rief ich mich zur Ordnung wenn meine Gedanken abschweiften und mein Körper alleine durch die Erinnerung an Darrrer bereits wieder erregt war. Er hat dich abserviert. Männer machen das so. Elfen auch , ätzte Ricks Stimme nun wieder in meinem Kopf und trieb mich in den Wahnsinn.
                  „Aaaaaaahhhhh ...“, schrie ich laut, um ihn aus meinem Kopf zu bekommen. Ich wollte nicht glauben, dass Darrrer so gefühllos sein konnte und diese Nacht nichts für ihn zählte. Auch nicht, dass er mich einfach so der Herzogin übergab, um mich zu opfern. Ich glaubte doch an das Glück, die Liebe und die Gerechtigkeit! Warum sonst wäre ich wohl in dieses rückständige Land mit den fantastischen Ungewöhnlichkeiten zurückgekehrt? Ricks Stimme verstummte endgültig und ich ließ mich auf das Bett fallen, um zu heulen und mich ein wenig auszurasten. Das

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