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Fantastisches Grün (German Edition)

Fantastisches Grün (German Edition)

Titel: Fantastisches Grün (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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in Gedanken seinen Plan für meine Rettung und überlegte eine weitere Strategie, wie er mir helfen kann . Das Lachen in meinem Kopf kam prompt und war natürlich von Rick. Ja, klar und dann können Schweine fliegen und Kühe furzen. Oh. Das können Kühe ja wirklich, verdammt. Egal. Erzähl ihnen doch alles über die fantastische Nacht mit dem roten Lümmel dort drüben. Solch ein Hengst muss schon auch mal gelobt werden, forderte er kichernd und ich meinte nicht recht zu hören, schüttelte den Kopf und versuchte mich zu konzentrieren. Offenbar waren alle hier verrückt geworden, einschließlich Rick. Dumm nur, dass das wiederum die Anwesenden hier von mir meinten.
                  „Ja was ist nun mit der Angeklagten? Steht sie etwa unter Drogen, dass sie dieser Verhandlung hier nicht folgen kann? Braucht sie einen Kübel Wasser oder einen Hieb mit dem Stock?“, seine Augen funkelten böse und ich schüttelte automatisch noch stärker den Kopf.
                  „Nein, das braucht sie nicht“, antwortete ich schroff und bemerkte, dass auch Darrrer mich nun direkt ansah. Offenbar hatte er gemerkt, dass ich mich nur mit Mühe konzentrieren konnte und vermutete vielleicht längst, dass ich seltsame Stimmen hörte. Wobei ... eigentlich konnte er davon nichts wissen, denn von Rick hatte ich ihm nie erzählt. Immerhin zeigte Darrrers Blick nun endlich Besorgnis und auch wenn sie darauf beruhte, dass ich womöglich plemplem war, so tat mir seine Anteilnahme doch gut. Mein Herz flatterte nervös, doch am liebsten hätte ich die Möglichkeit gehabt in seinen Kopf zu sehen, um sein Verhalten in vollem Ausmaß zu verstehen. Meinen Interpretationen konnte ich ja offenbar nicht immer trauen. Wie wundervoll musste es wohl sein, den anderen so voll und ganz verstehen zu können. Aber wirklich hineinschauen konnte man in den anderen nie. Na, na ... ertönte da Ricks Stimme ein wenig empört und ich verdrehte die Augen. Bis auf Rick konnte das eben sonst niemand.
                  Und da kam mir plötzlich eine Idee. Kannst du dich bitte mal in Darrrers Schädel zappen, damit ich weiß woran ich bin? Wenn Rick das bei mir schaffte, konnte er das womöglich auch bei einem Elf. Noch dazu, wo der sich in der Nacht mit mir so intensiv verbunden hatte. Es hatte schließlich Momente gegeben, wo ich nicht mehr gewusst hatte, wo ich anfing und er aufhörte.
                  Stille.
                  Hallo. Ricki-Maus. Kannst du das bitte für mich machen?
                  Stille.
                  „Verzeihung aber auch ...“, donnerte der Richter inzwischen und beugte sich ein wenig vor. „Konzentrieren Sie sich jetzt endlich und gefälligst, sonst sind Sie schneller tot als Sie glauben!“ Endlich und gefälligst? Die neue Zofe der Herzogin begann dümmlich zu kichern, was mich ziemlich von meiner Zwiesprache mit Rick ablenkte und nur noch fassungslos zu der dummen Pute hinüberblicken ließ. Wie konnte eine Wildfremde ihren Spaß daran haben, wenn es hier um mein Leben ging? Die Herzogin ließ das zwar alles kalt, aber sie stupste das junge Ding wenigstens an. Dennoch hatte sie nur böse Blicke für mich, als hätte ich ihr wirklich etwas angetan. Doch was konnte sie mir schon vorwerfen? Ein dreiviertel Jahr hatte ich getan was sie wollte, hatte sie bedient, umsorgt und war ihr fast wie eine Freundin gewesen. Dass sie dabei an meiner Lebensenergie genuckelt hatte, war mir zwar entgangen, doch es passte zu meinem defensiven und antriebslosen Verhalten in dieser Zeit. Dass ihr werter Gatte mich von ihr weggeholt und zum Service beordert hatte, konnte sie mir ja wohl kaum vorwerfen. Sie wirft dir ja auch den Mord vor, Süße. Sonst nichts. 
                  Jemand hüstelte ungeduldig und die Präsenz des Richters lenkte mich von der kalten Erscheinung der Herzogin und der bescheuerten Stimme in meinem Kopf ab.
                  „Also gib es zu Kind! Wie hast du es angestellt?“ Seine Frage war im Prinzip klar, aber ich wusste natürlich nicht genau wo ich anfangen sollte und meine Hände waren inzwischen vor Aufregung vollkommen verschwitzt. Schnell wischte ich sie an den Hosenbeinen ab, dann begann ich von meinem Erwachen in Ertian zu erzählen.
                  „Also bitte!“, unterbrach er mich gleich wieder. „Sie müssen uns ja nicht unbedingt Ihre Lebensgeschichte erzählen. Fangen Sie mit der Nacht des Mordes

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