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Fantastisches Grün (German Edition)

Fantastisches Grün (German Edition)

Titel: Fantastisches Grün (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Berger
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nicht völlig aus Eis, aber doch unpassend kühl. Dieser Elf hatte wirklich die Gabe mich in die höchsten Sphären zu schleudern, die man sich nur vorstellen konnte, nur um mich danach wieder irgendwo in einen Bach plumpsen zu lassen. Ich atmete tief durch und wandte mich Kopfschüttelnd ab. Mit solch einem Verhalten hatte ich nun wirklich nicht gerechnet und ich war es leid eine Selbstverständlichkeit einzufordern oder für ein nettes Miteinander zu kämpfen. Vielleicht sollte ich es ja ähnlich sehen wie er und noch lange darüber nachdenken, was eine derart magische Nacht bedeuten konnte oder wie seine Worte „Ich liebe dich!“ zu interpretieren wären. Was für ein Schwachsinn! Eigentlich hätte wirklich alles klar sein müssen. TOTAL klar. Doch eines wusste ich mittlerweile genau: Wenn der gute Elf seine Meinung und sein Verhalten ständig veränderte, war ich wohl kaum in der Lage ihn lange zu ertragen. Egal wie sensationell die sexuelle Schwingung zwischen uns sein mochte und zu welch magischen Höchstleistungen sie führen konnte. Wenn er nicht wusste, was er wollte, konnte ich ihm auch nicht helfen.
                  Leise fluchend und murrend schlüpfte ich in mein Gewand, schleudert ihm die Decke zu und streckte ihm hinter seinem Rücken ein paar Mal die Zunge heraus. Es war ein kindisches, albernes Getue, aber es half mir, nicht einfach loszuheulen. Als ich dann vor ihm auf dem Pferd saß, hatten wir uns offenbar gar nichts mehr zu sagen. Mit leisen Schnalzlauten trieb er seinen Hengst an und ich achtete darauf, mich nicht zu sehr an ihn zu lehnen. Ein Mann zum Rücken-Stärken war er ja offenbar nicht, aber das hatte ich nicht gewusst. Ebenso wie ich nie gedacht hätte, dass er sich nach all den wunderbaren Dingen, die wir gemeinsam erlebt und für einander gemacht hatten, so derart in sich zurückziehen konnte, ohne mir auch nur ein einziges Lächeln zu schenken.

12 . Kapitel
     
     
    Darrrer reichte mich an die Wachen weiter und gab den deutlichen Befehl mich gut zu behandeln. Während des Ritts hatten wir kaum gesprochen, aber kurz vor Schloss Sarrrrgon hatte er mir eindringlich erklärt, dass unsere gemeinsame Nacht ein Geheimnis bleiben müsse. Die Herzogin würde sonst womöglich falsche Schlüsse ziehen und ein Urteil fällen, dass ungerechtfertigt sein könnte. Ich hatte ihn reden lassen und nicht geantwortet. So wie er sich verhielt, war er in meinen Augen nicht besser, als die Herzogin, die angeblich Lebenskraft von ihren Zofen saugte. Vermutlich waren sie alle hier auf ihre Weise Vampire und sowieso durch die Bank bekloppt.
                  Die spektakuläre Nacht war und blieb dennoch unvergesslich. Alleine für diese außergewöhnliche Erfahrung hatte sich meine Entscheidung, noch in Ertian zu bleiben, vermutlich ausgezahlt. Aber nachdem Darrrer sich heute so seltsam distanziert verhielt und mich so ohne WENN und ABER den Wachen übergab, fragte ich mich schon, ob ich selbst noch richtig tickte. Eine Mordanklage in einem mittelalterlichen Umfeld war schließlich keine Kleinigkeit und konnte mir das Leben kosten.
                  Aber ein Teil von mir wollte daran glauben, dass alles gut werden könnte. Vielleicht war der Prinz ja auch nur völlig durcheinander nach der extrem heißen Nacht. Ich vergaß ja auch immer meinen Kreditkartencode, wenn ich total entspannt und glücklich war – gut, das war vielleicht ein schlechter Vergleich (wenn auch wieder eine Erinnerung). Aber vielleicht ließ er mich ja gar nicht im Stich, hatte einen bestimmten Plan im Auge und wollte wirklich nur mein Bestes. Und morgen kommt der Weihnachtsmann, ätzte Rick in meinem Kopf und ich fluchte innerlich so laut, dass er gleich wieder verstummte. Es war aber auch unschön, wenn man nie seine Privatsphäre beim Denken, Wünschen und Hoffen hatte! Und ich wollte einfach nicht nur Trübsal blasen.
                  Also ließ ich mich abführen und sprach kein Wort mehr mit Darrrer. Ich blickte auch nicht zurück, denn ich sah sein Gesicht sowieso ständig vor mir und schwelgte in dem Gefühl, wie er mich selbstvergessen und mit ganzer Hingabe geliebt hatte.
     
    Natürlich hatte ich furchtbare Angst vor dem was mich erwarten würde. Vor allem, weil ich wusste, dass die Herzogin eine falsche Schlange war und ihren Gatten vermutlich selbst umgebracht hatte. Auf meine Beteuerungen würde sie jedenfalls nur sehr wenig geben. Dazu war dieses Land in so vielen Dingen

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