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Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Titel: Fantasy. Aber ohne doofe Elfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Post
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keuchte Gnichl.
    »Ja. Es kam hierbei darauf an, meine
Jugend-Illusion zu entzaubern, und nicht die ... Frauen. Du hast
deinen Entzauberstab offensichtlich korrekt eingesetzt. Ich bin sehr
zufrieden.«
    »Aber ...« Der Entzauberlehrling erinnerte sich
plötzlich daran, dass Zwischenprüfungen stets unangekündigt
stattfanden. »Aber der Tote im Wald ...«
    Grobin zupfte sich am Bart. »Nun, Rosa hatte
vorgeschlagen, jener Illusion einige eklige Würmer hinzuzufügen,
aber ich fand das etwas unrealistisch. Du hättest dann auf die Idee
kommen können, nach Magie zu suchen.«
    »Was ...« Der Entzauberlehrling versuchte, eine
Frage zu formulieren, aber sein Lehrer kam ihm zuvor.
    »Was du dann gesehen hättest? Unseren guten
Hausmeister Katzik. Es macht ihm Spaß, sich für diese Art von
Spielen zur Verfügung zu stellen. Er hat eine Vorliebe dafür,
Subjekt nekromantischer Illusionen zu sein.« Grobin seufzte.
»Zweifellos eine recht sonderbare Vorliebe.«
    Gnichl nickte langsam, dann fiel sein Blick auf
die von ihm befreite Mumie.
    »Ah. Darf ich dir meine Tochter vorstellen?«,
sagte Grobin. »Auch sie hat einige recht sonderbare Vorlieben.«
    Rosa kicherte. Ihre Augen funkelten Gnichl an.
»Du hast übrigens bestanden«, zwinkerte sie ihm zu.
    »Du kannst dir morgen deine
Prüfungsbescheinigung abholen«, sagte Grobin. »Nun entschuldige
mich, ich sollte mir besser etwas, ähm, angemesseneres anziehen.
Schönen Abend noch, und ... feiert schön.« Ohne Eile verschwand
er in einem Seitengang.
    »Wir könnten im Hühnchenfass feiern«,
sagte Gnichl und fürchtete erneut Todesmagie. Aber Rosa tötete ihn
nicht. Sie nickte sogar.
    Erleichtert atmete Gnichl aus. Er konnte nun
wieder an etwas anderes denken als an seinen bevorstehenden Tod. Zum
Beispiel an den Po der Tochter seines Lehrers.

Gnichl und der Druidinnenkaffeekranz

    Gnichl rannte, rannte ... schien um sein
Leben zu laufen, dabei wurde er weder von hungrigen Raben,
Schnecken, Spinnen, noch von schlimmerem Getier verfolgt. Und doch
kam es auf jeden Moment an ...
    Er rannte, rannte ...
    Gnichl musste unbedingt im Büro seines
Praktikumsleiters sein, bevor der Feierabend machte, denn einen
weiteren Druidinnenkaffeekranz würde er nicht überstehen.

    Am gleichen Vormittag
    Als Entzauberlehrling im dritten Jahr stand
Gnichl eine Tortur bevor, die ihn beinahe dazu brachte, in ein
anderes Fach zu wechseln. Andererseits hatte jede Fakultät der
Hochschule von Dompf so ihre Tücken: Die Subgeologie hatte das
Tiefbau-Praktikum, Sakralpsychomatik das literarische Jahr und die
Nekromantie veranstaltete Ausgrabungs-Exkursionen, von denen schon
so mancher als Leiche zurückgekehrt war, statt bloß welche zu
exhumieren.
    Eine dieser Leichen stand nun vor Gnichl in der
Schlange an der Essensausgabe der Mensa und verdarb ihm den Appetit.
Nicht, dass sie nach Verwesung gerochen hätte, nein, dagegen halfen
teure, extravagante Duftwässerchen. Deren Intensität Gnichl den
Appetit verdarben.
    Jemand boxte ihn in die Seite. Unglücklich
erkannte Gnichl seine Studienkollegin Darvinia. »Was ist?«, fragte
er.
    Darvinia, die ein silbrig glänzendes Oberteil
mit tiefem Ausschnitt trug, hob ihren rosa-gelb gestreiften
Zauberstab, und Gnichl abwehrend die Hände.
    »Sei nicht so schreckhaft«, grinste Darvinia.
»Ich hab dir was mitgebracht.« Sie murmelte etwas, und ein
beschriftetes Stück Pergament entfaltete sich aus der Spitze ihres
Stabs.
    »Eine Fotokopie?«, fragte Gnichl.
    Darvinia nickte eifrig, so dass ihr Hut
bedrohlich schwankte. »Vom Aushang am Praktikumsbüro. Dein Name
steht auch drauf.«
    »Ach wirklich«, murmelte Gnichl und griff nach
der Kopie.
    Darvinia steckte sich den Zauberstab in den
Haarknoten, der hinten unter ihrem Hut hervor ragte. »Sie haben mir
meinen Wunsch erfüllt«, säuselte sie. »Ein ruhiger Monat im
Verwaltungsbüro steht mir bevor.«
    »Restzauberverwertungsbestätigungsformulare
abheften«, murmelte Gnichl geringschätzig. Dann fand er seinen
Namen auf der Liste und runzelte die Stirn. »Wer ist Almigurrta
Lüdensitz?«
    Darvinia rollte mit den Augen. »Kennst du etwa
nicht die bekannteste Druidin von Dompf?«
    Unglücklich schüttelte Gnichl den Kopf.
    »Sie backt die besten Torten der Stadt. Die
Leute tragen sich in Wartelisten ein, um an ihren Kaffeekränzen
teilnehmen zu können.«
    Gnichl starrte seine Kollegin einen Moment lang
an. »Dann werde ich mich mal besser auf den Weg machen.« Eilig
überließ er Darvinia seinen Platz in

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