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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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und biete ihm erneut meine Lippen an.
    Wir küssen uns und das ist das Schönste, was ich mir vorstellen kann. Es ist egal, dass es in meiner Hose unangenehm pocht, ich will nichts weiter, als seinen Mund auf meinem spüren, mich von seiner Zunge in den Wahnsinn treiben lassen, ihn schmecken und fühlen.
    Ganz leise höre ich, wie unten die Haustür ins Schloss fällt und schicke Sebastian ein Dankeschön hinterher.
    Egal, wie das zwischen uns weitergeht, manchmal funktionieren verrückte Ideen tatsächlich …

Wenn die Blätter fallen ...  
    Herbstfarben  
    von Gerry Stratmann  
     
    Unwilliges Knurren unterbricht die nächtliche Stille des Schlafzimmers. Spärlich wird der Raum durch das hereinfallende Licht einer Straßenlaterne erhellt. Wabernde Schatten hinterlassen bizarre Muster auf Möbeln und Wänden. Heikos Lippen entweicht ein qualvolles Zischen bei dem Versuch, sich im Bett herumzudrehen. Jede Regung hinterlässt das Gefühl, jemand bohre ihm ein Messer zwischen die Lendenwirbel.
    „Verdammter Mist“, flucht er.  
    Die Finger krallen sich in das Laken und mühsam, Stück für Stück, rollt er auf die rechte Körperseite. Flach atmen, keine übereilten, hektischen Bewegungen. Schwerfällig schiebt er die Beine über die Bettkante, arbeitet sich behutsam in eine sitzende Position. Schnaufend wischt Heiko sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Ein Blick auf die Uhr entlockt ihm ein frustriertes Fauchen. Sechs Uhr! Mann, da ist er endlich Rentner und könnte lange schlafen, aber nein! Seit drei Tagen wecken ihn diese elenden Rückenschmerzen zu den unmöglichsten Zeiten auf. Wenn er die wenigstens einem geilen Fick zu verdanken hätte. Er Idiot handelt sich solch einen Mist ein, weil er unbedingt selbst an der Karre schrauben muss.  
    Auf die Matratze gestützt, erhebt Heiko sich murrend, schlurft mit vorgeneigtem Oberkörper ins Bad. Es ist die reine Tortur, den Toilettendeckel schnell genug anzuheben, damit er pinkeln kann. Am Waschbecken abgestützt, gelingt es ihm endlich, seine 1,90 m vorsichtig in eine aufrechte Position zu bringen. Der Typ im Spiegel sieht beschissen aus.
    „Scheiße, ich fühle mich nicht nur wie 70, ich sehe auch genauso aus.“  
    Angefressen wendet Heiko sich ab und klettert bedächtig in die Duschkabine. Gerade so heiß, dass er es noch erträgt, rieselt das Wasser über den malträtierten Rücken. Mit gesenktem Kopf steht er da, lässt den Blick an seiner Gestalt hinabgleiten. Das Spiegelbild hat ihn total aus der Bahn geworfen. Normalerweise ist Heiko mit seiner Erscheinung zufrieden. Für 62 Jahre sieht er verdammt gut aus. Groß, sportlich, mit Muskeln an den richtigen Stellen. Klar, sein Fleisch ist nicht mehr jugendlich straff und Falten zeigen sich nicht bloß im Gesicht. Ebenso gibt die Haut am Hintern inzwischen nach. In enge Jeans oder Leder gehüllt, ist sein Arsch aber nach wie vor sehenswert. Besonders stolz ist er auf sein volles schwarzes Haar, das ihm weit über den Rücken fällt. Als die ersten grauen Stellen sichtbar wurden, hat er einen befreundeten Friseur um Rat gefragt. Seitdem wird die wilde Matte von blonden Kammsträhnen durchzogen, die das Grau wunderbar verbergen und seine blauen Augen noch besser zur Geltung bringen.
    Die Hitze des Wassers hat Heikos Glieder beweglicher werden lassen. Rasch wäscht er sich und beendet das morgendliche Bad. Während des Zähneputzens und Rasierens entschließt er sich, heute einen Orthopäden aufzusuchen. So kann es nicht weitergehen. In zwei Wochen steht die Motorradtour zum Gardasee an. Darauf will er keinesfalls verzichten. Seit Jahren träumt er von dieser Reise, hat sie akribisch vorbereitet und nichts wird ihm einen Strich durch die Rechnung machen. In seinem jetzigen Zustand bekäme er allerdings noch nicht einmal das Bein hoch, um sich auf den bequemen Sitz seiner Gold Wing zu schwingen.
    Unter wilden Flüchen streift Heiko die Jogginghose und ein ärmelloses Shirt über. Jede verdammte Bewegung erfordert volle Konzentration, um nicht unter dieser Folter zu erstarren. Haare föhnen ist ebenfalls nicht drin, weil er sich nicht vorbeugen kann. Mittlerweile klebt der dünne Stoff des Shirts feucht auf der Haut und das ist ekelhaft. Boah, die Laune ist im Keller. Heiko geht sich selbst auf die Nerven.
     
    In der funktional eingerichteten Küche steuert er auf den großen Kaffeeautomaten zu. Nach seinem Motorrad das zweitwichtigste Instrument, um ihn glücklich zu machen. Ständig

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