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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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wächst und gedeiht unter einem azurblauen Himmel, mit der Sonne als wärmende Kraft. Für die Menschen die Jahre voller Tatendrang, Unternehmungslust und Entdeckerfreuden. Familien werden gegründet, Kinder in die Welt gesetzt, das Arbeitsleben fordert einen. Unruhige und anstrengende Zeiten, Gefühlsachterbahnen müssen bewältigt werden. Indes auch die Zeit der Weiterentwicklung, der Entdeckung innerer Geheimnisse. Der Charakter festigt sich, man steht zu sich und seinem Leben.
    Danach kommt die für Heiko schönste Jahreszeit. Der Herbst. Allmählich verfärben sich die Blätter von sattem Grün zu leuchtenden Gelb-, Orange- und Brauntönen. Ernte und Weinlese stehen an. Je nach Wetterlage zeigen die Spätblüher noch einmal ihren bunten Reigen. Genau wie bei allen Individuen fährt die Natur ihre Aktivitäten allmählich zurück. Gleichwohl ist es eine farbenfrohe Zeit, abwechslungsreich, da sich jeden Tag etwas verändert. Der Mensch, sofern er bereit ist, die gewonnenen Erkenntnisse anzunehmen, lebt zufrieden, mit sich im Reinen. Akzeptiert alle Neigungen und Vorlieben. Die Einschränkungen des Berufslebens sind vorbei. Endlich steht genug Zeit zur Verfügung, für sich, die Familie und eventuelle Hobbys. Man kann die Welt erkunden oder einfach die täglichen kleinen Freuden genießen.
    Den Abschluss des Lebens bildet der Winter. Die Natur erstarrt. Kahle Äste recken die dürren Spitzen zum trüben Himmel empor. Wachstum erstarrt in Regen, Kälte und Frost. Auch diese Jahreszeit birgt vereinzelte schöne Tage. Landschaften, mit Schnee bedeckt, verhüllen die nackte, graue Vegetation. Die blass leuchtende Scheibe der Sonne bringt die klirrende Kälte zum Strahlen, lässt sie Diamanten gleich glitzern. Vor dieser Zeit fürchtet Heiko sich. So wunderschön unberührte Schneelandschaften erscheinen, vermitteln sie gleichzeitig den Ausdruck von Einsamkeit. Der Winter des Lebens rückt für ihn unerbittlich näher. Der Organismus verweigert zunehmend die Funktionen, man kann nicht mehr viel unternehmen. Allein, ohne einen geliebten Menschen, wird es eine bitterkalte, einsame und verlorene Zeit, ehe man die Augen für immer schließt, den nächsten Frühling nicht mehr erlebt.
    Heftig schüttelt Heiko den Kopf, um den letzten Gedanken zu vertreiben. Sein Winter bereitet ihm panische Angst. Er muss ihn allein durchschreiten. Ihm steht kein Partner zur Seite, keine tröstende Hand, die ihn hält, wenn der Frost seine Glieder erstarren lässt.
     
    Verfluchter Mist, er kann nicht mehr sitzen. Bei den deprimierenden Überlegungen hat er sich völlig verkrampft und die Schmerzen setzen ihm gnadenlos zu, treiben ihn in den Wahnsinn. Selbst Leute erschrecken macht keinen Spaß mehr. Unruhig steht er auf, blättert gelangweilt durch den Stapel der angebotenen Illustrierten. Aber hallo! Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift „Tourenfahrer“. Ungewöhnlicher Lesestoff in einer Arztpraxis. Na, ihm soll es recht sein. Umgehend vertieft er sich in die Lektüre. Obwohl ihm die Artikel gut die Langeweile vertreiben, erscheint es ihm fast wie eine Ewigkeit, ehe er endlich aufgerufen wird.
    Der Arzt nimmt ihn an der Tür zum Sprechzimmer in Empfang. Freundlich lächelnd streckt er Heiko die Hand entgegen.
    „Herr Ballin, nehmen Sie Platz. Was kann ich für sie tun?“  
    Heiko ergreift die angebotene Rechte und erwidert den festen Händedruck. Der Mann ist ihm gleich sympathisch und sieht dazu noch klasse aus. Dr. Petersen ist lediglich ein paar Zentimeter kleiner, überschlank, fast knochig. Lange braune Haare sind straff zu einem Zopf gebunden. Holla, noch jemand, der nicht gewillt war, sich von dem wilden Schopf zu trennen. Das Gesicht ist nicht wirklich schön, die Züge zu streng. Winzige Falten besagen jedoch, dass er gerne lacht. Das warme Leuchten der kaffeebraunen Augen nimmt ihm zusätzlich jegliche Schärfe.  
    Verdammt! Braun ist gefährlich, zu lange darf Heiko da nicht hineinschauen. Diese Farbe ist stets sein Untergang. Zudem löst die dunkle, angenehm rauchige Stimme ein anregendes Kribbeln auf der Haut aus. Heiko, reiß dich zusammen. Hier wird nicht gebaggert.  
    Hastig zieht er die Hand zurück und erntet einen blitzenden, fragenden Blick. Erst mal den angewiesenen Platz einnehmen und die Hormone in den Griff bekommen. Dauernd das gleiche Elend. Hat ein Kerl, dessen Erscheinung ihm gefällt, zusätzlich noch die richtige Augenfarbe, setzt sein Verstand aus.
    „Schießen Sie los. Wo tut es weh? Wie haben Sie

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