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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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Scheiße, ich war so aufgeregt und jetzt ist mein Kopf wie leer gefegt und diese ganze Aktion kommt mir so schwachsinnig vor.
    „Ich weiß nicht, ein Typ, der Kuscheltiere in seinem Schlafzimmer hat und das in seinem Alter … der ist doch nicht ganz normal.“
    „Leck mich“, brumme ich, stehe auf und gehe ins Bad.
    „Nicht heute, aber danke für das Angebot!“, ruft er mir hinterher. Eine Antwort erspare ich mir, denn gegen Sebastian komme ich ohnehin nicht an.
    Den Blick in den Spiegel hätte ich besser vermeiden sollen. Nicht nur, dass ich mich zerknautscht fühle, ich sehe auch so aus. Ich bin blass, was die Sommersprossen in meinem Gesicht noch viel deutlicher als sonst hervortreten lässt. Ich mag sie nicht, ebenso wenig wie meine roten Haare oder die wässrig blauen Augen. Das Hochgefühl von vorhin ist weg, jetzt komme ich mir einfach unsagbar dämlich vor. Ich starre mein Spiegelbild wütend an, hoffe, dass ich mich vielleicht in Luft auflöse, aber das tue ich natürlich nicht. Mir wird stattdessen schwindelig.
    Ich habe einen furchtbaren Geschmack im Mund, den ich auch nicht mit einem Schluck Wasser wegbekomme, also greife ich zur Zahnbürste. Genau in diesem Moment klingelt es an der Tür. Aber ich verschwende keinen Gedanken daran, denn meine Eltern sind zu Hause und ich erwarte auch keinen Besuch. Um diese Zeit schon gar, da würde höchstens Sebastian erscheinen, aber der sitzt ja in meinem Zimmer.
    Es klingelt erneut und ich lausche verwundert in die Stille hinein.
    „Deine Eltern sind im Kino.“ Sebastian steckt den Kopf durch die Tür und sieht mich abwartend an.
    „Escht?“, nuschle ich. Mein Mund ist voller Schaum. Ich wusste gar nicht, dass meine Eltern weggehen wollten.
    „Ja, soll ich aufmachen?“
    Ich zucke mit den Schultern und nicke gleichzeitig, als es zum dritten Mal klingelt.
    Sebastian rennt die Stufen nach unten und öffnet die Tür, als erneut die Klingel ertönt. Ich beeile mich mit dem Zähneputzen, spüle meinen Mund aus und versuche meine wirren Locken einigermaßen in Ordnung zu bringen. Seit zwei Jahren lasse ich sie wachsen, in der Hoffnung, dass ich ein wenig älter erscheine. Aber ich glaube, meine Theorie funktioniert nicht, denn jetzt sehe ich noch mehr wie ein kleiner Junge aus. Vielleicht sollte ich sie doch wieder ganz kurz schneiden lassen.
    Ich höre Stimmen im Flur, kann deutlich Sebastians Lachen erkennen. Wahrscheinlich hat er irgendjemand zu uns eingeladen. Ein bisschen zocken würde mich auf jeden Fall ablenken und Ablenkung kann ich nach dieser Aktion gut gebrauchen.
    „Du hörst jetzt sofort damit auf, dich zu bemitleiden!“, meckere ich mein Spiegelbild an. Aber so richtig kann ich mich nicht überzeugen. Also hole ich tief Luft und setze noch einmal an. „Du wirst das Angebot von Sebastian annehmen … und …“
    „Werde fertig, Alter“, brüllt dieser und reißt mich aus meinen Gedanken. „Besuch ist da!“
    „Wer ist es denn?“, rufe ich zurück und reiße die Tür vom Badezimmer auf. Für einen Moment habe ich das Gefühl die Welt würde aufhören, sich zu drehen. Ich schließe die Augen, fühle Übelkeit in mir aufsteigen, während meine Beine anfangen zu zittern.
    „Hallo“, sagt mein Gegenüber und lächelt mich an.
    „Ähm … Hallo“, krächze ich und sehe mich nach Sebastian um. Aber von ihm ist keine Spur zu entdecken.
    „Dein Freund hat mich reingelassen.“
    „Hm“
    „Ich schätze, du hast etwas, das mir gehört“, meint er leise.
    Wieso steht er denn so dicht vor mir? Ich nehme seinen Geruch wahr, fühle mich seltsam berauscht und gleichzeitig wie ein verschrecktes Kaninchen. Ich möchte mich in meinem Zimmer verstecken.
    „Weiß nicht, was du meinst“, erwidere ich zögernd und schiebe mich an ihm vorbei. Er geht einen Schritt zur Seite und folgt mir natürlich.
    Ich schließe die Augen und hoffe, dass es nur ein fieser Alptraum ist, aus dem ich gleich erwache.
    „Hm, erstaunlich … Also ich habe etwas, dass definitiv gestern noch nicht in meinem Besitz war.“ Seine Stimme klingt amüsiert. Natürlich macht er sich über mich lustig und ich habe nichts, was ich dem entgegensetzen könnte. Ich traue mich nicht einmal, ihn anzusehen. Vermutlich würde bei einem Blick in sein Gesicht auch der letzte Rest Selbstbeherrschung verschwinden.
    Wo zum Teufel ist Sebastian?
    „Und das da gehört mir!“
    Jetzt fängt er an zu lachen und geht zu meinem Bett. Stöhnend erinnere ich mich daran, dass das hässliche Ding darauf

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