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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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Fliesen. Kevin hatte es gesagt, sie alle hatten es mitgekriegt. Tom hatte ihn verlassen …
    „Ja, Lisa, es geht ihm nicht gut. Ich habe ein Taxi gerufen. Wäre gut, wenn du ihn in Empfang nimmst“, vernahm er Jennys Worte. „Nein, ich glaube, es ist nichts passiert, aber Ricky ist völlig fertig. Er und Tom haben sich gestritten und ...“
    Ihre Stimme verhalte, sein Magen zog sich zusammen und bittere Galle kroch auf seine Zunge. Rick würgte, rutschte vom Klo und schaffte es gerade noch rechtzeitig, den Deckel hochzuklappen. Würgend und hustend kotzte er sein Elend in die Toilette.
    Ewig später half ihm Jenny die Treppe hinunter. Ihm war entsetzlich kalt und er spürte viele stechende Blicke auf sich.
    Sie alle wussten es. Sie alle hatten es gehört … Abermals rollten ihm Tränen unaufhaltsam übers Gesicht.
    „Wo ist deine Jacke?“ Jenny wühlte in dem Stapel, der auf und vor der Garderobe lag.
    „Ich hatte gar ...“ Rick bewegte vorsichtig verneinend den Kopf. Sein Blick fiel auf eine einfache Jeansjacke mit einem Rockmusikemblem. Das war doch Toms Jacke. Was …?
    Rickys Knie wurden weich und er stützte sich an der Wand ab.
    Toms Jacke. Er musste sie hier gelassen haben … für ihn. Er … Oh nein … Tom hatte ihn nicht verlassen, er hatte selbst nach den fiesen Worten noch an ihn gedacht, dass ihm kalt sein würde ohne Jacke. Tommy war immer besorgt um ihn.
    „Ist das deine?“ Jenny war seinem Blick gefolgt und nahm die Jeansjacke hoch. Rick konnte nicht sprechen, Tränen liefen ihm unablässig übers Gesicht, seine Kehle war so eng, dass er nur noch keuchend Luft bekam. „Schon gut, Ricky. Alles wird wieder gut. Komm erst mal nachhause, schlaf dich aus. Morgen schaut alles anders aus, okay?“
    Rauer Stoff auf seinen Armen, gleich darauf frische Nachtluft, die Feuchtigkeit auf seinen Wangen fühlte sich klamm an. Schwankend ging er vorwärts, stolperte tränenblind in das wartende Taxi und rollte sich zusammen.
    Er wünschte sich zu sterben, wollte einfach einschlafen und vergessen. Ohne Tom war alles sinnlos.
    „Ricky? Oh Mann ...“ Jemand half ihm aus dem Auto, seine Schwester strich ihm durchs Gesicht. „Ja, Moment, ich bringe Ihnen gleich das Geld. Warten Sie bitte.“
    Stufen, vertrauter Duft, knarrendes Holz. Ein weiches Bett. Rick presste die Fäuste in die Unterlage, benetzte das Kissen mit weiteren Tränen. Er weinte sich in den Schlaf und bekam nicht mehr mit, wie Lisa ihm die Hose und Schuhe auszog, das Licht ausmachte und die Tür mit einem mitleidigen Blick zuzog.
    Der folgende Morgen schlug mit Übelkeit und Kopfschmerzen hart zu. Ricky schleppte sich ins elterliche Badezimmer, erbrach sich immer wieder, bis in seinem Magen und Kopf nur noch Leere herrschte. Die kalte Dusche half kaum, das Aspirin wollte nicht anschlagen und ein Blick in den Spiegel ließ ihn erneut in Tränen ausbrechen: Die Schramme war am Auge bläulich angeschwollen und er sah mit rot geweinten Augen und verquollenem Gesicht einfach erbärmlich aus. Da würde er auch mit Schminke nichts erreichen. Schminken … war ja auch … tuntig.
    Als er sich in sein ehemaliges Kinderzimmer zurückschleppte, fand er Lisa vor, die ihm etwas zu essen und trinken gebracht hatte und ihn augenblicklich an sich zog. Sie sagte zunächst kein Wort, hielt ihn fest und streichelte ihm immer wieder über den Rücken.
    „Du hast dich mit Tom gestritten? Muss aber dieses Mal ernster gewesen sein, oder? Ihr streitet doch öfter.“ Ein flüchtiges Lächeln flog über ihr Gesicht und sie schob Ricky aufs Bett, drückte ihm das Tablett in den Schoss. „Muss Alec mal wieder als Vermittler herhalten?“
    „Alec … nein ...“ Rick purzelten abermals Tränen über die Wangen. Hastig wischte er sie fort. Weinen war auch ... tuntig. „Ach ich … er … Oh Mann ich … Lisa, ich habe totale Scheiße gebaut. So was von.“
    „Soll ich Alec anrufen? Oder Tom?“
    Hastig machte Rick eine abwehrende Geste und hielt gleich darauf das Tablett mit dem schwankenden Orangensaft fest. „Nein! Spinnst du? Nicht … jetzt, nein.“ Er seufzte tief auf und versuchte sich zu sammeln. Wenn nur sein Schädel nicht so schmerzen würde.
    Ja, er hatte Mist gebaut. Großen Mist. Und es war an ihm, das auszulöffeln. Ganz alleine an ihm.
    „Ich gehe hin. Ich muss es ihm selbst sagen. Ich ...“ Ricky seufzte und zwang die Tränen energisch zurück. „Verflixt, ich muss nur noch den Mut finden. Und ich … ich sehe so beschissen aus.“ Lisa nickte

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