Farben der Liebe
ein bisschen viel Alkohol. Aber was soll es. War ja nicht so, dass er damit Probleme hatte. Und es wartete ja niemand auf ihn.
„So ist es.“ Kevin musterte Rickys Ohrringe und prostete ihm zu. „Rostock geboren, zum studieren nach Hamburg gekommen und geoutet.“ Die letzten Worte betonte er und lächelte süffisant. „Ich habe dich neulich im Pinkalotta gesehen. Da warst du aber nicht alleine.“
Ricky verstand trotz des Wodkas, der sich in seinem Hirn sehr wohl fühlte, die Frage dahinter. Er schluckte hart, sein Mund zuckte für einen kurzen Moment, dann richtete er sich sehr gerade auf.
„Nun … jetzt bin ich alleine. Und ...“ Er bedachte Kevin mit einem langen Blick mit kokettem Augenaufschlag. „Stehst du vielleicht auf Rosa?“
Kevin grinste und lachte verhalten. Er beugte sich näher und raunte in Ricks Ohr: „Ich stehe zum Beispiel total auf rosafarbene … Nippel.“ Seine Finger fanden den Weg unter Rickys T-Shirt und die Hand strich aufreizend langsam höher.
Schaudernd schloss Ricky einen Moment die Augen. Es war falsch. Und richtig. Und er würde das durchziehen. Tom könnte ja zurückkommen. Er könnt ihn dran hindern. Er sollte es tun. Sein Pech, wenn er es nicht tat.
„Hast du noch mehr davon zu bieten?“, flüsterte Kevin, Daumen und Zeigefinger hatten Rickys Nippelpiercing erreicht und drehten es ganz leicht. Rick entkam ein leises Stöhnen. Heißes Blut sammelte sich in seinen Lenden. Der Alkohol trug sein Übriges bei. Für einen winzigen Moment zögerte er noch und sah zum Flur hinüber. Kein Tom.
„Willst du es sehen?“, hauchte Rick und drückte sein Bein dichter an Kevins Schritt. Dieser nickte und leckte sich über die Lippen.
„Habe gehört, oben sind die Schlafzimmer“, murmelte er und küsste Ricky auf den Hals. Seine Finger zwirbelten den kleinen Metallring und ließen Rick erneut stöhnen. „Kommst du mit?“
Schwankend ließ sich Rick von ihm mitnehmen. Kaum jemand nahm Notiz von ihnen. Die Wodkabowle hatte nicht nur Rickys Hirn vorübergehend lahmgelegt.
Kevin zog ihn in das erste Zimmer. Das Bett war zerwühlt, sie waren scheinbar nicht die Ersten. Um ein Haar wäre Ricky über einen Turnschuh gestolpert.
„Du hast ganz schön was intus“, meinte Kevin grinsend und half ihm aufs Bett, ehe er die Tür schloss.
„Kann ich schon vertragen“, nuschelte Ricky und wartete, bis die Welt sich nicht mehr so schnell drehte. Kevins Gesicht verschwamm immer mal wieder und er glaubte Toms Augen zu sehen, die ihn missfällig beobachteten. Ja, schau nur zu: Ich kann jeden haben. Hindere mich doch daran. Komm her und hol mich zu dir.
„Du bist sexy.“ Kevin hatte sich über ihn gebeugt, öffnete ihm die Hose und schob sie hinab. Er grinste breit und hakte die Daumen in den Bund der Pants. Langsam zog er sie hinunter. „Und du stehst ja echt auf Rosa.“ Seine Hände lagen fest auf Ricky haarlosen Oberschenkeln. „Ich auch. Das hier ist auch ganz schön Rosa.“ Kevins Zunge leckte sich über Rickys Schaft und spielte mit der kleinen Metallkugel des Piercings.
Keuchend legte Rick den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Wo blieb Tom? Wollte er wirklich nicht kommen? War er ihm so egal geworden?
Kevins Zunge folgten Finger und schließlich stülpte er seinen Mund über Rickys Erektion.
Mit geschlossenen Augen ergab sich Rick dem lustvollen Gefühl. Sein Unterleib hob sich rhythmisch der feuchtwarmen Mundhöhle entgegen.
Es war anders. Tom war anders. Das war doch Tom, oder? War es wichtig?
Er kam mit einem kaum unterdrückten Stöhnen, stieß hoch und blinzelte in das Licht über ihm. Alles schwankte, die Wände bewegten sich, er hatte das Gefühl zu fallen. Sein Atem kam keuchend, klebrig ran ihm das Sperma über den Bauch. Wo war Tom? Wer …?
Ricky blinzelte erneut und schüttelte vorsichtig den Kopf. Seine Arme zitterten und der Orgasmus hinterließ kein wirklich gutes Gefühl.
Das war nicht Tom. Der hieß … Kevin?
Graubraune Augen musterten ihn gierig. Lippen legten sich über seinen Mund, erschwerten ihm das Atmen. Forsche Hände schoben ihm das T-Shirt hoch, legten sich besitzergreifend auf seine Hüften.
„Dreh dich um, ich will dich ficken“, raunte eine unbekannte Stimme. Nicht so tief wie Toms, nicht fragend, eher fordernd.
Mühsam schüttelte Rick den Kopf, kämpfte um sein Gleichgewicht. Was machte er hier? Wieso? Böse Worte. Er erinnerte sich schwach an ein Gefühl von Wut. „Nein, kein ficken.“ Seine Stimme klang extrem
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