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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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verständnisvoll.
    „Iss erst mal was, schlaf noch ne Runde und dann restauriere dich. Wird schon nicht so schlimm werden. Ihr habt euch bisher immer wieder versöhnt.“ Sie lächelte ihn aufmunternd an.
    Rick stieß einen tiefen Seufzer aus und starrte an die Decke, um die hartnäckigen Tränen fortzublinzeln. Er hatte es auch noch nie so vergeigt wie dieses Mal.
    Ein frischer Wind trieb am frühen Nachmittag Wolken über den ansonsten blauen Himmel. Es war kühl und Rick zog sich die einfache blaue Jacke enger um die Schultern, als er auf dem Reiterhof ausstieg. Er trug eine schlichte Röhrenjeans und Turnschuhe, hatte sich lediglich dezent geschminkt, um die Spuren in seinem Gesicht zu verwischen.
    Vom Reitplatz erklangen Stimmen und Linda winkte ihm zu. Zwei Mädchen starrten abwechselnd Rick und seine grüne Ente mit dem Regenbogendach an. Er winkte ihnen ebenfalls zu und schlenderte an den Zaun.
    „Hallo Rick, schön dich zu sehen.“ Linda kam heran, behielt ihre beiden Reitschülerinnen im Blick und schaffte es dennoch besorgt zu gucken, als sie seine Schramme entdeckte. „Ist alles okay?“
    „Ja … ja, alles okay“, schaffte Rick mit recht neutraler Stimme. „Ein kleiner … Unfall. Wo ist denn Tom?“
    „Hinten bei den Paddocks. Habt ihr euch mal wieder gestritten? So schlechte Laune hatte er schon sehr lange nicht mehr.“ Linda lächelte schief. Ricky kämpfte den Heulkrampf zurück und setzte ein künstliches Lächeln auf, während er stumm nickte. Sie legte ihre Hand auf seine Schulter, drückte einmal kurz und wandte ihre volle Aufmerksamkeit wieder den Schülern zu.
    Tom stand auf dem Paddock und harkte Pferdeäppel in einen Mistboy, den er in die Schubkarre neben sich entleerte. Er sah kurz hoch, als Rick herankam, machte jedoch unbeirrt weiter.
    Rick schluckte hart und lehnte sich über den Holzzaun. Eins der Pferde kam heran und sah nach, ob er Leckerlies dabei hatte. Er sprach leise mit dem Tier, während Tom ihm den Rücken zu wandte, den nächsten Haufen aufharkte und die Schubkarre weiter schob.
    „Tom?“ Ricks Stimme zitterte ganz leicht. Es fiel ihm unendlich schwer, sich zu beherrschen. „Ich muss mit dir reden.“
    Keine Reaktion. Toms Rücken blieb gebeugt.
    „Bitte, Tom ...“ Ricky schluckte hart. Er würde nicht weinen. Dieses Mal würde er männlich bleiben und den Drang unterdrücken. „Bitte, dreh dich um. Ich muss doch mit dir reden.“
    Tom behandelte ihn wie Luft, füllte routiniert die Karre und stellte den Mistboy zur Seite, ehe er die Schubkarre anhob und an Rick vorbei zum Ausgang schob. Er hob nur kurz den Kopf und senkte sofort wieder den Blick, nur um augenblicklich die Karre abzustellen und sich hastig umzuwenden. Mit wenigen Schritten war er am Zaun und hob die Hand zu Rickys Wange.
    „Scheiße, Ricky! Was ist passiert?“ Instinktiv griff er nach Ricks Oberarm, der zusammenzuckte, als sich die Finger um den Bluterguss schlossen.
    „Ich … ich …“ Rick konnte nur stammeln. Er hatte sich die Worte dutzend Mal zurechtgelegt und nun wollten sie partout nicht in der richtigen Reihenfolge herauskommen.
    „Was ist passiert?“ Toms Augen funkelten vor Zorn und er ballte die Faust. „Welches Arschloch war das? Ich mach ihn alle. Hat er dir …?“ Er schluckte hart und ließ die Frage ausklingen.
    Rick schüttelte energisch den Kopf, bereute es sofort, denn stechende Schmerzen schossen durch Schläfe und Stirn. Leise stöhnend massierte er sich die Nasenwurzel.
    „Nein“, brachte er hervor und zwang sich, Tom direkt anzusehen. Dessen herbes Gesicht war angespannt, tiefe Sorge war darin zu sehen und erschwerte es Rick noch mehr, ihm zu beichten, was passiert war. Er liebte Tom so sehr, diesen Jungen, der so viel Schlimmes erlebt hatte und so stark war. Und er ...
    „Tom, ich … ich bin mit ihm gegangen, ich wollte … ich wollte dir eins auswischen und ich hatte zu viel intus. Ich …“ Rick schluckte schwer an einem Kloß, der ihm die Tränen unwiderstehlich in die Augen trieb.
    „Was?“ Toms Besorgnis mischte sich mit Wut und seine dunklen Augenbrauen zogen sich gefährlich zusammen.
    „Er … Es ist nicht viel passiert. Er hat mir nur ...“ Rick rang nach Luft und starrte auf einen Punkt über Toms linker Schulter. „... einen geblasen und wollte mich … ficken, aber ich ... ich wollte nicht und dann hat er mich rausgeschmissen und ...“
    „Er hat dir einen geblasen?“ Tom unterbrach ihn, die Stimme leise voll unterdrückter Wut. „Wer?

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