Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
Vom Netzwerk:
Hinnerk?“ Unwillkürlich wich Rick ein wenig vor Tom zurück. Obwohl er noch so jung war, wirkte er bedrohlich. Tom hatte früher mehr als einmal jemanden zusammengeschlagen und gerade sah er so aus, als ob er durchaus auch Rick zu Boden schicken würde.
    Ricky zwang sich dazu, weiterzureden. Er musste doch erklären, was wirklich passiert war, dass es keine Bedeutung hatte …
    „Nicht Hinnerk. Nein, er hieß Kevin und ich war betrunken. Ich ...“ Hilflos zuckte er die Schultern. Wie sollte er erklären, dass er es zugelassen hatte? „Tom, ich … Es tut mir so leid.“ Rick legte seine Hand an Toms Wange, der sofort zurückwich und ihn zurückstieß. Kalte Wut funkelte in seinen Augen, die Knöchel traten weiß hervor. Wortlos wandte er sich um, kehrte zu seiner Schubkarre zurück und schob sie weiter.
    „Tom! Ich … Es tut mir leid. Ich wollte das nicht. Ich dachte, du hättest … Und ich wollte doch nur ...“ Ricks Worte prallten an Toms Rücken ab. Dennoch folgte Rick ihm zur Mistplatte, wo Tom die Karre mit so viel Schwung entleerte, dass sie scheppernd umkippte.
    „Verpiss dich!“, zischte er und stieß Rick grob zur Seite. „Ich bin fertig mit dir. Geh und such dir wen anders.“
    „Tom …“
    „Hau ab!“ Tom sah ihn nicht an, kehrte zum Paddock zurück und nur seine ruckartigen Bewegungen zeigten an, wie hart er mit unterdrücktem Zorn kämpfte. Rick starrte ihn minutenlang an, wagte es nicht, sich ihm erneut zu nähern, fühlte sich wie betäubt.
    Das war es: Tom hatte wirklich mit ihm Schluss gemacht. Und es war allein seine Schuld.
    Er schleppte sich zum Auto zurück und fuhr wie betäubt in seine Studentenwohnung. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss und er rutschte an der Wand hinab, die brennenden Tränen wollten sich nicht mehr zurückhalten lassen, rannen ihm in Strömen übers Gesicht. Er fühlte sich so entsetzlich schmutzig. Er hatte seinen geliebten Tom verloren. Endgültig.
    Tränenblind stolperte Rick zum Telefon und wählte eine nur zu bekannte Nummer.
    „Alec? Ich … ich ...“ Die Verzweiflung überwältigte Rick und schluchzend begann er zu erzählen.
    ***
    „Scheiße! Verdammte Scheiße!“ Tom schleuderte die Karre wutentbrannt gegen die Mauer. Es war ihm völlig gleichgültig, ob sie dabei heil blieb oder nicht. Linda würde wahrscheinlich meckern, aber es war ihm scheißegal. Ihm war danach etwas zu zerstören, oder noch besser, jemandem die Faust ins Gesicht zu schlagen. Er musste, wollte seine verzweifelte Wut an irgendjemand oder irgendetwas auslassen.
    Ricky mit einem anderen Typen … sein Ricky … Fluchend wischte sich Tom über die brennenden Augen und stampfte in Richtung der Weiden davon. Er musste weg, wollte jetzt keinen sehen, musste seine unglaubliche Wut erst einmal in den Griff bekommen.
    Ricky hatte sich einen blasen lassen …
    So sehr Tom auch dagegen ankämpfte, er sah andauernd Hinnerks Gesicht dabei, der ihn süffisant angrinste. Scheiß Ökofreak! Wegen dem hatte der ganze Ärger doch nur angefangen. Wenn er ihn das nächste Mal traf, würde er ihm seine Visage polieren. Und diesem Kevin auch, der es gewagt hatte, sich Ricky zu schnappen und der ihn verletzt hatte. Arsch! Alles Arschlöcher!
    Tom kletterte durch den Zaun und ging zu der kleinen Baumgruppe, die den Pferden als Ruheplatz diente. Zwei der Ponys hoben die Köpfe und blubberten ihm freundlich entgegen. Abermals wischte er sich zornig die Tränen fort, die im über das Gesicht liefen, egal wie sehr er versuchte, sie zurückzuhalten.
    Er lehnte sich gegen einen Baum außer Sichtweite des Hofes und schloss die Augen, versuchte das verdammte Bild aus dem Kopf zu bekommen.
    Ricky … Sein toller Ricky. Der mit seiner flippigen Art oft aneckte, der seine Gefühle offen zur Schau stellte, der ihn nicht spüren ließ, dass zwischen ihnen fast zehn Jahre Altersunterschied lagen. Rick war älter als er, aber er war es doch, der ihn beschützte, der auf ihn aufpasste. Sollte.
    Niemand fasste Ricky ungestraft an. Aber er war nicht da gewesen, er hatte Rick alleine gelassen, war einfach abgehauen, obwohl er gesehen hatte, dass dieser sich betrank. Wegen ihm. Wegen seinen Worten. Weil er verdammt noch einmal seine dämliche Klappe nicht hatte halten können. Weil er Ricky verletzt hatte, weil er wegen dieser bescheuerten rosa Jacke so einen Aufstand gemacht hatte, weil er …
    Keuchend rang Tom nach Atem, seine Kehle hatte sich ganz eng zugezogen. Am liebsten hätte er geschrien, getobt, den Baum

Weitere Kostenlose Bücher