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Farben der Liebe

Farben der Liebe

Titel: Farben der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ashan Delon , Chris P. Rolls , Moos Rose , Karo Stein , Karolina Peli , Karuto Nuel , Gerry Stratmann , Caitlin Daray , Kuschelgang
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beobachtete. So ungerührt und steif, wie er die mitreißenden Rhythmen der Musik über sich ergehen ließ, gehörte er absolut nicht zu meinem Beuteschema, sodass ich desinteressiert den Blick abwandte und ihn meinem Tanzpartner überließ.
    Max heizte ihn an, indem er sich demonstrativ an mir rieb, seine Hüften gekonnt zur Seite warf und ihm anzügliche Blicke schenkte. Es machte mir nichts aus, wenn er mit anderen kokettierte, während er mit mir tanzte. Max und ich waren kein Paar. Manchmal machte ich es ihm sogar gleich. Ich lächelte breit, beugte mich näher an ihn heran und raunte ihm ein „Schnapp ihn dir“, ins Ohr. Ob er es in dem ganzen Lärm hören konnte, war mir egal. Max wusste ohnehin, was ich ihm mitteilen wollte. Er nickte bestätigend, grinste breit und löste sich von mir, um sogleich den Kerl mit der Bierflasche auf der Brust zu umarmen.
    Ich lächelte ihm hinterher, während ich mich weiter zur Musik bewegte. Das Lied war noch lange nicht zu Ende und mir war noch immer nach Tanzen. Ich schloss die Augen, ließ den heißen Samba-Rhythmus in mich einwirken und verlor mich einen Augenblick in diesen Träumereien.
    Als sich plötzlich Hände von hinten an meine Hüften legten, erschrak ich. Zunächst dachte ich, Tim hätte die Gelegenheit beim Schopf gepackt und war zu mir auf die Tanzfläche gekommen. Doch als sich einen Augenblick später eine Wange über meine Schulter schob und an meine schmiegte, erkannte ich, dass der Kerl, der sich so unverfroren an mich herangepirscht hatte, gerade mal so groß war wie ich und daher auf gar keinen Fall Tim sein konnte.
    „Du hast verdammtes Glück, dass ich keine Frau bin“, sagte der Unbekannte dicht an meinem Ohr.
    Ich wollte mich umdrehen, er hielt mich jedoch fest, drückte mich sogar an sich und glich seine Bewegungen den meinen an.
    „Weißt du, was Frauen machen, wenn sie in dieselbe Lage kommen, in die du mich heute gebracht hast?“
    „Ich … äh … Was?“ Ich drehte den Kopf zur Seite und blickte geradewegs in von dichten Wimpern umrahmte dunkelblaue Augen, die in der flackernden Discobeleuchtung der Tanzfläche violett schimmerten. Mir blieb das Herz stehen, als ich in dem Kerl, der mich so frech von hinten anmachte und angrapschte, den Kunden von heute Nachmittag erkannte.
    „Kennst du die Werbung, in der sich zwei Frauen, die zufällig dasselbe anhaben, sich gegenseitig zu zerfleischen versuchen?“
    Ich schluckte, als ich unter dem Kinn, das sich auf meine Schulter gelegt hatte, etwas Violettes aufblitzen sah.
    Endlich gelang es mir, mich aus meiner Starre zu lösen. Die vertraute Enge, mit der mich der Kerl umschlang und an sich drückte, war angenehm und verstörend zugleich. Normalerweise brauchte es eine Weile, ehe man sich so grün geworden war, dass man auf Tuchfühlung gehen konnte. Dies schien der Typ in meinem Rücken einfach zu überspringen. Es gehörte auch nicht zu meiner bevorzugten Vorgehensweise, sich gleich beim ersten Blickkontakt an den anderen heranzuwerfen, oder sich betatschen zu lassen. Doch merkwürdigerweise begrüßte ich es diesmal regelrecht.
    „Willst du mich zu einem Duell herausfordern?“, erkundigte ich mich. An sich hatte ich nichts gegen ein kleines Match. Der Mann besaß Musikverständnis, bewegte seine Hüften geschmeidig und simultan im Takt der Musik. Ein großer Pluspunkt für ihn. Dass er denselben Modegeschmack zu haben schien, kam zudem noch oben drauf.
    Da ich ohnehin auf der Jagd war, kam mir diese mehr als bereitwillige Beute ganz gelegen. Die Tatsache, dass er sich ohne Scheu an mich gedrückt und seine Arme um mich gelegt hatte, sie sogar langsam über meinen Bauch in Richtung Hosenbund schob, verriet mir, dass ich es nicht mit einem Hetero zu tun hatte. Seine Finger streichelten über meinen Bauch, als wollten sie den Stoff liebkosen. Ich ließ ihn gewähren, genoss es sogar. Die Wärme seiner Hände drang durch das dünne Gewebe und legte sich wohlig auf meinen Bauch. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht zu schnell auf die Annäherungsversuche einzugehen. Seine direkte Nähe erfüllte mich mit einem elektrisierenden Prickeln und ließ jedweden Widerstand und Argwohn schmelzen. Dieser unverfrorene Körperkontakt hatte die natürliche Hemmschwelle mit einer Leichtigkeit niedergerissen, als sei sie aus dünner Pappe gemacht.
    War ich so leicht zu erobern? Oder hatte es lediglich etwas damit zu tun, dass ich an diesem Abend ohnehin frei für alles war? Oder doch die Farbe? Oder die

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