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Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
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Frau kennengelernt hatte, die in ihrer Kindheit Softball und nicht Tennis oder Hockey gespielt hatte.
    »Das zu sagen wäre übertrieben«, sagte sie, und ihr Lachen tönte in seinen Ohren wie heller Glockenklang. »Ich war so klein für mein Alter, daß meine Mitspieler mich für einen Grasstengel hielten und glatt überrannten. Erst als Teenager hatte ich einen Wachstumsschub.«
    »Allerdings keinen besonders großen«, sagte Noah zärtlich.
    »Oh doch, für meine Verhältnisse schon«, versicherte sie ihm lachend.
    Bei näherem Bedenken mußte Noah zugeben, daß sie recht hatte, denn sie war wohlproportioniert und hatte eine phantastische Figur. Außerdem paßte ihr Körper perfekt zu seinem eigenen... Allein der Gedanke an ihre herrlichen Rundungen erregte ihn, und um sich abzulenken, sagte er nun schnell: »Ich hatte dir eine Tour versprochen.«
    Er stand auf und ging um den Tisch herum, um ihr aufzuhelfen; dann legte er ihr die Stola um die Schultern.
    Sloan war von der Besichtigungstour ehrlich begeistert. Sie war schon oft auf Booten gewesen, aber die Apparition war eher ein Kreuzschiff als ein Boot. Noah zeigte ihr den tadellos sauberen Maschinenraum und dann die Kombüse, und als er merkte, daß sie wirklich interessiert war, führte er sie auch noch in weitere Räume, die er normalerweise ausgelassen hätte und die vom Putzmittel bis zur Spezialnautikausrüstung alles enthielten, was man auf einem Schiff brauchte. »Ich liebe Schiffe«, gestand sie ihm schließlich mit leuchtenden Augen.
    »Alle Arten von Schiffen?« fragte er amüsiert.
    Sloan nickte feierlich. »Alle, vom Schlepper bis zum Fischerboot, egal ob sie klein oder groß, schnell oder langsam sind. Ich liebe das Meer und alles, was mit ihm zu tun hat.«
    Sie befanden sich eine Etage unterhalb des Hauptdecks, etwa in der Mitte der Yacht, und Sloan war automatisch vor der nächsten Tür stehengeblieben.
    »Diese Tür können wir auslassen«, sagte er fest und legte ihr die Hand an die Taille, um sie weiterzuschieben.
    Er hatte aber nicht damit gerechnet, daß er mit seiner Bemerkung nur Sloans Neugier weckte. »Wieso denn? Was hast du dahinter versteckt?«
    »Es würde dich sicher nicht interessieren.«
    Sie brach in Lachen aus. »Sag so was nicht; es ist nicht fair. Jetzt bin ich erst recht neugierig geworden. Ich kann ungelöste Rätsel nicht leiden. Ich bin Detektivin aus...« Sie brach entsetzt ab. »Ich bin Hobbydetektivin«, sagte sie dann hastig, und um ihn abzulenken, fügte sie mit geheuchelter Entrüstung hinzu: »Hinter dieser Tür verbirgt sich ein Harem, stimmt’s? Du nimmst Frauen mit auf See, um deine Crew auf längeren Fahrten an einer Meuterei zu hindern.«
    »Nein, da liegst du falsch«, sagte er, machte aber keinerlei Anstalten, die Tür aufzuschließen, was Sloans Faszination nur noch steigerte.
    »Oder hast du einen Piratenschatz an Bord?« mutmaßte sie weiter, in der festen Absicht, ihm eine Erklärung zu entlocken. »Schmuggelware? Drogen?«
    Es war ihm nicht entgangen, daß ihr Lächeln bei den letzten Worten erloschen war, und mit einem resignierten Seufzer schloß er schließlich die Tür auf und schaltete das Licht an. Sloan starrte entsetzt auf das Bild, das sich ihr bot: In dem relativ kleinen Raum hatte sich ein ganzes Waffenarsenal angesammelt, einschließlich eines Maschinengewehrs.
    »Als Courtney das sah, weigerte sie sich, noch mal mit mir hinauszufahren.«
    Sloan war sprachlos vor Schreck und schüttelte nur leicht den Kopf.
    »Mach jetzt bitte kein Drama daraus«, warnte er sie so eindringlich, daß sie erschrak.
    Sloan bemerkte einige Waffen, von denen sie wußte, daß ihr Besitz in den Vereinigten Staaten illegal war. »Mein Gott, all diese Waffen... Wozu in aller Welt brauchst du denn das alles?«
    »Schiffsbesitzer haben oft Waffen an Bord«, sagte er beschwichtigend.
    Sloans Bestürzung war so groß, daß sie schauderte, woraus Noah eine ganz falsche Schlußfolgerung zog. »Du brauchst keine Angst zu haben. Sie sind nicht geladen.«
    Sloan wagte sich langsam ein paar Schritte vorwärts. Sie wußte, daß er log, aber sie versuchte, wie ein Amateur zu klingen, als sie ihn darauf hinwies. »Wenn das wahr ist, wieso hängt dann dieser Gurt mit der Munition aus dem Maschinengewehr?«
    Noah lachte gekünstelt, zog sie dann aus dem Raum und löschte das Licht. »Er hängt nur aus Versehen da. Das ist ein altes Maschinengewehr, das wir einem Überraschungsgast bei unserer letzten Kreuzfahrt abgenommen

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