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Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
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Schreibtisch, hielt dann kurz inne, um seine Brille hochzuschieben und warf einen Blick durch die Glaswand auf Hank, der im Nebenraum an seinem Computer saß. »Hey, Hank«, rief er. »Wie lange brauchst du noch?«
    »Ich bin gleich soweit.«
    »Weißt du, was ich denke?« fragte Cagle, nachdem er sich wieder Flynn zugewandt hatte.
    »Du machst wohl Witze! Ich habe noch nie gewußt, was du denkst oder warum du es denkst.«
    Cagle ging nicht auf den gutmütigen Witz ein. »Da ist noch eine wichtige Sache, die wir nicht überprüft haben. Hast du den Namen von dem Notar, der laut Reynolds mit Ediths Testament betraut war?«
    Flynn griff nach seinem Notizblock und blätterte Seite für Seite durch. »Wilson«, sagte er endlich.
    »Wir sollten losziehen und einen gemütlichen Plausch mit diesem Mr. Wilson abhalten«, sagte Cagle, indem er aufstand und sich ausgiebig streckte. »Wer weiß, ob sich daraus vielleicht etwas Neues ergibt. Danach können wir uns dann den Daten widmen, die Hank gerade für uns vorbereitet.«

38
    Paul saß draußen am Pool und beobachtete das Team der Kriminalpolizei, das jeden Busch und jeden Strauch auf der Hinterseite des Hauses sorgfältig durchforschte. »Sie suchen nach der Tatwaffe«, sagte er zu Sloan, die zu ihm getreten war und sich auf einem Stuhl neben ihm niedergelassen hatte.
    Sloan nickte abwesend und strich sich das Haar aus der Stirn.
    »Gary Dishler hat gerade nach dir gesucht«, fuhr Paul fort. »Maitland hat schon zweimal angerufen und um deinen Rückruf gebeten. Die Polizei hat ihn nicht über die Absperrungslinie gelassen.«
    »Ich habe Gary schon getroffen und werde gleich selbst zu Noah hinübergehen. Erst wollte ich aber noch mit dir sprechen.«
    Paul bemerkte die Anspannung in ihrer Stimme und sah, wie bleich sie war, und plötzlich fühlte er sich so schuldig wie schon seit Jahren nicht mehr. Das Mädchen ging gerade durch die Hölle, und er selbst würde alles für sie noch schlimmer machen. Er hatte auf einmal das Bedürfnis, sie an seine Seite zu ziehen, ihr in die Augen zu sehen und sie im voraus um Verzeihung zu bitten. >Vergib mir. Du hast das nicht verdient. Ich war oft so stolz auf dich. Und ich finde dich wundervolle »Was ist los?« fragte er statt dessen.
    »Ich bin mit Paris und Lieutenant Fineman durchs Haus gegangen und habe mich etwas umgehört. Im Haus fehlt nichts, Paul. Niemand ist hier eingebrochen, und bis auf den Diamantring wurde nichts gestohlen. Ich habe beobachtet, wie die Leute von der Polizei das zerbrochene Fensterglas aufsammelten. Ein Großteil der Scherben lag draußen unter den Sträuchern und nicht im Zimmer. Jemand muß Edith vorsätzlich ermordet haben. Ich glaube, es sollte nur nach einem fehlgeschlagenen Diebstahl aussehen. Und ich glaube, daß der Mörder jemand ist, der hier im Haus lebt. Jemand, den sie gut kannte.«
    Er hatte ihr aufmerksam zugehört, wenngleich sein Blick von Paris abgelenkt wurde, die soeben mit einem Tablett voller Softdrinks aus dem Haus getreten war. »Ich stimme mit dir überein.«
    »Man wird mich verdächtigen.«
    Seine Augen flackerten vor Erstaunen. » Dich ? Aber warum das denn?«
    »Ich bin die verstoßene Tochter. Kaum komme ich hierher, wird Edith ermordet und ein Ring verschwindet.«
    »Ein Racheakt? Falls du wirklich vorhättest, jemanden zu ermorden, würdest du doch eher den guten alten Carter wählen, weil er dich so lange verleugnet hat; oder auch Paris, weil sie all die Jahre auf großem Fuß leben konnte, während du in bescheidenen Verhältnissen aufwachsen mußtest.«
    Sloan mußte ihm insgeheim recht geben und fühlte sich schon etwas besser.
    Paul beobachtete kurz, wie Paris stehenblieb, um höflich mit ein paar Mitgliedern der Untersuchungskommission zu sprechen und ihnen kalte Getränke anzubieten; dann wandte er sich wieder Sloan zu und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. »Nun, die Sache würde nur anders liegen, wenn Edith dich in ihrem Testament bedacht hätte.«
    Sloan lächelte wehmütig in Erinnerung an das Gespräch mit der alten Dame. »Das wollte sie auch. Sie ließ mich vor einigen Tagen ins Sonnenzimmer rufen, um mir ein paar Familienschmuckstücke zu schenken. Bei dieser Gelegenheit hat sie auch darüber gesprochen, daß sie ihr Testament ändern will. Ich weigerte mich, ihr Geschenk anzunehmen und wollte auch nicht mit ihr über dieses Thema sprechen.«
    Pauls Lächeln verschwand aus seinem Gesicht. »Hast du dieses Gespräch Paris gegenüber erwähnt?«
    »Ich

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