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Farben der Sehnsucht

Titel: Farben der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaugth
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Großmutter sich gelassen in ihrem Stuhl zurücklehnte, sprang Paris auf und starrte ihn fassungslos an.
    »Das hast du gut gemacht«, erklärte seine Großmutter mit einer leichten Neigung ihres Kopfes. Dann verzog sie kaum merklich die Mundwinkel, was jemand, der sie gut kannte, ihr guten Gewissens als Lächeln ausgelegt haben würde.
    Seine Tochter hingegen vermittelte eher den Eindruck eines verschreckten Fohlens, das am liebsten über das nächste Gatter gesprungen und auf und davon gelaufen wäre. Immer noch um Fassung ringend, stand sie vor ihm und starrte ihn vorwurfsvoll an. »Du - du kannst doch nicht einfach hereinkommen und erzählen, daß Sloan es sich anders überlegt hat! Ich war überzeugt, daß sie nicht kommen würde. Das ist nicht fair, und ich will damit nichts zu tun haben. Unter diesen Umständen komme ich nicht mit nach Palm Beach!«
    »Paris, mach dich bitte nicht lächerlich! Natürlich kommst du mit nach Palm Beach.« Carter hatte seine Worte höflich, aber bestimmt geäußert, und die Sache war für ihn damit erledigt. »Und noch etwas«, fügte er hinzu, bevor er sich zum Gehen wandte, »ich möchte, daß du soviel Zeit wie möglich mit Noah verbringst. Du kannst schließlich nicht erwarten, daß ein Mann dir einen Heiratsantrag macht, wenn du ihn bei jeder Gelegenheit meidest.«
    »Ich habe ihn nicht gemieden. Da er in Europa war, konnte ich ihn ja gar nicht treffen.«
    »Er wird aber schon bald in Palm Beach sein. Dort hast du Gelegenheit, das Versäumte nachzuholen.«
    Courtney Maitland saß lässig auf der Armlehne des ledernen Schreibtischstuhls ihres Bruders und sah ihm dabei zu, wie er verschiedene Unterlagen in seiner Aktentasche verstaute.
    »Du bist gerade erst aus Europa zurückgekommen, und jetzt fährst du schon wieder weg«, klagte sie. »Immer verbringst du viel mehr Zeit irgendwo anders als hier zu Hause.«
    Noah warf seiner hübschen fünfzehnjährigen Halbschwester einen mißbilligenden Blick zu. Sie trug einen Minirock aus glänzendem schwarzem Stretch und ein knallenges pinkfarbenes Top, das kaum ihre Brüste bedeckte. Doch nicht nur ihre Vorliebe für unanständige Kleidung störte ihn, sondern er hielt sie auch für einen launischen und verzogenen Teenager, der seiner Umwelt maßlos auf die Nerven gehen konnte. »Was hast du dir denn da wieder für einen Fummel gekauft?« fragte er sie unwirsch.
    »Was du hier siehst, ist zufälligerweise hochmodern -jedenfalls nach meinem Geschmack«, informierte sie ihn.
    »Du siehst aus wie ein Flittchen.«
    Courtney ignorierte seine Bemerkung. »Willst du mir jetzt sagen, wie lange du diesmal weg bist?«
    »Sechs Wochen.«
    »Geschäft oder Vergnügen?«
    »Beides.«
    »Das sagtest du damals auch von dem Trip nach Paraguay, auf den du mich mitgenommen hast«, sagte sie mißmutig. »Es hat die ganze Zeit geregnet, und deine sogenannten Geschäftsfreunde trugen Maschinengewehre.«
    »Nein, das taten sie nicht. Es waren ihre Bodyguards, die Maschinengewehre hatten.«
    »Auch deine Geschäftsfreunde waren bewaffnet, wenn auch nur mit Handfeuerwaffen. Ich habe sie selbst gesehen.«
    »Das hast du dir nur eingebildet.«
    »Okay, du hast recht, und ich habe mich natürlich geirrt. Es war nicht in Paraguay, sondern in Peru, wo ich deine schwerbewaffneten Freunde gesehen habe.«
    »Jetzt weiß ich plötzlich wieder, wieso ich beschlossen habe, dich nicht mehr auf Geschäftsreisen mitzunehmen. Du bist eine furchtbare Nervensäge.«
    »Ich habe nur eine gute Beobachtungsgabe.« Ein Blatt Papier glitt von seinem Schreibtisch, und sie bückte sich danach und reichte es ihm.
    »Das Ergebnis ist in jedem Fall dasselbe«, versetzte er, während er einen Blick auf das Schriftstück warf und es in seiner Aktentasche verstaute. »Zufällig fahre ich aber diesmal nicht nach Paraguay oder Peru, sondern nur nach Palm Beach. Wir haben dort ein Haus, in dem du jedes Jahr deine Winterferien verbringst, falls du das vergessen haben solltest. Dein Vater ist schon dort, und du und ich werden ihm ab morgen Gesellschaft leisten.«
    »Ich fahre dieses Jahr nicht mit. Dad wird die ganze Zeit auf dem Golfplatz verbringen. Und du wirst meistens hinter verschlossenen Türen in deinem Büro sitzen und Versammlungen abhalten oder ewige Geschäftstelefonate führen, oder du wirst dich an Bord der Apparition aufhalten und dort Versammlungen abhalten und Geschäftstelefonate führen.«
    »Das klingt ja sehr langweilig.«
    »Du bist langweilig...« Er warf ihr einen

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