Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander
mühte sich ab, die Armbrust mit der letzten verbliebenen Sehne wieder schussfähig zu machen und folgte aus den Augenwinkeln heraus den Bewegungen
der Frau, die ihre Pistole wieder hob und auf ihn zielte. Er sah zuerst den Rauch, dann die Flamme und erhielt einen Schlag gegen die Schläfe. Er taumelte rückwärts und fiel zu Boden. Blut schoss aus seiner Kopfhaut. Zitternd und verblüfft lag er auf dem Rücken, die Luft zischte zwischen seinen Zähnen hindurch, und Aléas versuchte noch immer nachzuladen.
Als ob die Akolyten ihren Verstand wiedergefunden hätten, stürmten sie in einem geordneten Gegenangriff auf Asch und Baracha zu. Doch Asch war so schnell, dass er unmöglich zu umzingeln war. Baracha hatte größere Schwierigkeiten, denn seine Klinge war viel schwerer. Er erhielt einen Schlag gegen den Rücken seines Lederwamses, das genauso aufgeschlitzt wurde wie die Haut unmittelbar darunter.
Baracha rief etwas auf Alhazii und schwang sein Schwert umher, ohne hinzuschauen. Er traf die Rippen seines Angreifers, und Baracha musste kurz innehalten, um das Schwert wieder aus ihm herauszuziehen. Der Kopf des großen Mannes zuckte hoch, und er sah gerade noch rechtzeitig, wie das Schwert eines weiteren Akolyten von oben auf ihn herabsauste. Es fuhr durch Barachas linkes Handgelenk, bevor es auf den Holzfußboden traf und dort steckenblieb.
Aléas wischte sich durch die Augen, und endlich gelang es ihm, die zitternde Sehne zu spannen. Sein Meister schrie vor Wut und Schmerz, während er seine abgeschlagene Hand auf dem Fußboden anstarrte. Baracha packte das Schwert mit der anderen Hand und schlitzte dem Akolyten die Kehle auf.
Danach geriet er in eine Raserei.
»Aeos, Toomes, die Stierhörner! «, rief die Frau, die noch immer damit beschäftigt war, ihre Pistole nachzuladen. »Flankiert den Jungen und überwältigt ihn.«
Zwei Akolyten entfernten sich von den anderen und kamen auf ihn zu.
Aléas lag noch immer auf dem Boden. Er drückte sich nach hinten, legte rasch einen Pfeil gegen die gespannte Sehne und schoss ihn in den Bauch des ersten Angreifers. Der zweite sprang vor, und plötzlich befand sich Aléas in seiner eigenen Schlacht und musste die Schwertstreiche mit seiner ungeladenen Armbrust abwehren. Aléas rollte beiseite. Er kämpfte sich auf die Beine; seine schwere Ausrüstung machte ihn langsam, und er konnte kaum das Gleichgewicht halten. Er zog sein Schwert.
Der Akolyt war gut, Aléas jedoch auch. Es war sein Instinkt, der ihn dazu brachte, sich rechtzeitig unter einem unerwarteten Hieb zu ducken, und er kam mit aufgerichtetem Schwert wieder hoch, dessen Spitze auf den Hals des Mannes zeigte und dem dieser nur knapp ausweichen konnte. Beide keuchten schwer; der eine trug seine Rüstung und der andere all die schweren Gerätschaften. Aber Aléas war durchtrainierter. Er sprang einem Angriff aus dem Weg, machte einen Ausfall und rammte dem Mann das Schwert in die Seite. Drehte es im Körper seines Feindes, zog es wieder heraus. Erlaubte dem Mann, zu Boden zu fallen.
Er schaute auf und erkannte, dass sie den Kampf gewinnen würden. Nur noch zwei Akolyten waren auf den Beinen; beide standen Asch gegenüber. Baracha
schritt auf die Frau zu, die noch auf dem oberen Ende der Treppe stand und Worte rief, deren Sinn von ihrer eigenen ungeheuren Lautstärke verschluckt wurde.
Die Frau feuerte ihre Pistole ab, verfehlte aber ihr Ziel. Sie warf die Waffe beiseite, zog ihr Schwert und blieb breitbeinig oben auf der Treppe stehen.
»Komm doch, du großer Bastard«, brüllte sie.
Baracha flog sechs Stufen hoch und schleuderte ihr seinen Armstumpf entgegen. Blut spritzte ihr in die Augen.
Dann trieb er ihr sein Schwert glatt durch den Bauch. Er zerrte die Aufgepfählte von der obersten Stufe an seine Seite. Mit dem Fuß drückte er sie von seiner Klinge. Sie fiel die restlichen Stufen hinunter und blieb reglos liegen.
Ruhe stieg auf das Schlachtfeld herab. Die letzten Akolyten waren gefallen. Wimmern, Husten und Würgen hallte von der hohen Decke über ihnen wider.
Baracha sackte auf sein Knie. »Aléas«, ächzte er.
Aléas bahnte sich einen Weg durch das Gemetzel, um seinem Meister zu helfen.
Baracha schaute hoch zur Treppe, an deren oberem Ende eine schwere Tür den Weg versperrte. »Nach oben, Junge. Bring mich nach oben.«
Gemeinsam kämpften sie sich hinauf. Es war eine glitschige Angelegenheit, denn Baracha verlor viel Blut. Aléas half dabei, ihn auf den Boden zu setzen und lehnte ihn mit
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