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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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denn seine Haut war so runzlig und der Rücken so gebogen, dass sein Gesicht zu Boden zeigte, als wollte es herunterfallen. Ohne aufzuschauen holte er tief Luft und hielt den Atem an. Als er die Luft wieder ausstieß, streckte er den Rücken, bevor er die Sehne spannte und den Pfeil in einer einzigen fließenden Bewegung abschoss. Er bewegte sich nicht, bis sein Pfeil aus dem Himmel fiel und genau die Mitte der fernen Zielscheibe traf.
    »Ha!«, rief Asch anerkennend aus, während die Maultiere sie auf die Gruppe zu trugen.
    Sie klapperten durch einen schmalen Eingang an der Seite und betraten einen Hof aus staubiger Erde, der an allen vier Seiten vom Klostergebäude begrenzt wurde. In der Mitte dieses Hofes standen einige weitere Malibäume, sieben insgesamt, die von einem weißen Lattenzaun umgeben waren. Eine seltsame Stille lag über diesem engen Platz, in dessen Mittelpunkt ein Dutzend Gestalten in Roben im Schneidersitz auf dem Boden saßen; jede lehnte mit dem Rücken gegen einen der Bäume. Die Männer befanden sich in tiefer Meditation und
schenkten den Neuankömmlingen keine Aufmerksamkeit – bis auf einen bärtigen Alhazii, der eine ärmellose Weste trug. Er gähnte, als er sie sah, stand auf und schlenderte durch das Morgenlicht auf sie zu.
    »Du bist wieder da«, sagte der große Mann, als sie von ihren Maultieren abstiegen.
    »Baracha«, begrüßte Asch ihn, und der Alhazii neigte leicht den Kopf.
    »Du siehst gut aus für einen Mann, der angeblich tot ist.«
    Das Maultier zerrte ungeduldig an den Zügeln in Aschs Hand. »Es war knapp«, gestand er ein und beruhigte das rastlose Tier. »Was gibt es Neues seit meiner Abreise?«
    »Nicht viel, was von Interesse wäre.« Baracha zuckte die mächtigen Schultern. »Natürlich haben wir alle für deine sichere Rückkehr gebetet.« Er legte die Hand auf das Maul von Aschs Tier, während er sprach, und sah dem Muli fest in die Augen, bis es sich versteifte und ruhig wurde.
    »Wer ist das?«, fragte er und lenkte damit Nicos Aufmerksamkeit von den meditierenden Rō̄schun in der Mitte des Hofes ab. Aus der Nähe sah er deutlich die vielen Tätowierungen auf der dunklen Haut des Mannes. Die fließende, winzige Alhazii-Schrift bedeckte ihn vollständig, sogar das bärtige Gesicht. Es waren zweifellos heilige Verse. Nico hatte gehört, dass diese Wüstenmänner sie gern herzeigten. Der Blick der dunklen Augen glitt eindringlich über Nico, bevor er zu Asch zurückkehrte.

    »Mein Lehrling«, erklärte Asch, und Nico bemerkte die feine Veränderung in Barachas Miene. Seine Gesichtsmuskeln spannten sich vor Überraschung ganz kurz an.
    Baracha lächelte, als er den Blick wieder auf Nico richtete. »Dann muss er hohen Erwartungen gerecht werden.«
    Sein Lächeln ist falsch , dachte Nico und erkannte, dass der Mann ihn auslachte. Ein Funke der Wut flackerte in ihm auf. Er wollte sich auf irgendeine Art beweisen.
    Nico deutete auf die Malibäume in der Mitte des Hofes. »Warum stehen sie so allein?«
    »Allein«, wiederholte Baracha und drehte sich zu ihnen um.
    »Meister Asch hat mir vorhin gesagt, dass Ihr Eure leblosen Siegel draußen im Wald eingrabt. Ich frage mich, warum diese sieben hier wachsen.«
    »Kannst du dir das nicht vorstellen?«, fragte der Alhazii ihn.
    Doch, das konnte er, und deshalb hatte Nico die Frage gestellt. »Ich könnte mir vorstellen, dass diese Bäume aus Siegeln gewachsen sind, die noch … atmeten. Das bedeutet, dass sie selbst Samen tragen.«
    Baracha hielt den Kopf schräg. »Ich kann deinen Akzent nicht zuordnen, Junge. Woher kommst du?«
    »Aus Bar-Khos«, teilte Nico ihm mit und war überrascht, als er den Stolz in seiner eigenen Stimme hörte.
    »Ein Mercier? Ich hätte es wissen müssen, da er so klein und unterernährt ist.« Wieder lächelte der Alhazii, als würde er Nico verspotten.

    »Wir Mercier haben Großes vollbracht«, gab Nico zurück, »indem wir den Mhanniern in den letzten zehn Jahren Widerstand geleistet haben.«
    »Das stimmt«, gestand Baracha ein und legte die Hand auf den Hals von Nicos Muli. Das Tier zuckte zusammen. »Aber solange du hier bist, solltest du nicht über solche Dinge sprechen. Vielleicht hat dein Meister vergessen, es dir zu sagen, aber hier leben Menschen aus allen Ecken des Midèrēs. Wir reden nicht über Politik.«
    »Dann schlage ich vor, dass du solche Aussagen nicht provozierst«, sagte Asch sanft.
    Der Alhazii starrte den alten Farlander an. Asch erwiderte den Blick.
    Baracha schnaubte

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