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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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ging er wieder.
    Nach kurzer Zeit kam er mit wütendem Gesicht zurück. Ein Ordnungsmann folgte ihm und schnallte ihn fest.
    Wir waren eben mit dem Essen fertig, als der Schirm an der Decke eingeschaltet wurde. Wir sahen den Mond. Er sah aus, als steuerten wir direkt darauf zu - und zwar ziemlich schnell. Ich fragte mich allmählich, ob sich Kapitän Harkness um ein paar Kommastellen verrechnet hatte.
    Ich lag auf meiner Koje und sah den Mond anschwellen. Nach einer Weile wirkte er geradezu gefährlich. Als er dann so groß war, daß er den Schirm ganz ausfüllte, und es schien, als könnten wir ihn gar nicht verfehlen, sah ich, daß die Berge sich von rechts nach links bewegten. Ich seufzte erleichtert. Wahrscheinlich wußte der Alte doch, was er tat.
    Eine Stimme meldete sich per Lautsprecher. »Wir passieren jetzt den Mond und verändern dabei den Kurs geringfügig. Unsere relative Geschwindigkeit bei der geringsten Entfernung beträgt mehr als fünfzig Meilen pro Sekunde, was eine ziemlich eindrucksvolle Wirkung hervorruft.«
    Und ob sie eindrucksvoll war! Wir rasten in einer halben Minute quer am Mond vorbei, dann blieb er hinter uns. Ich nehme an, sie richteten lediglich eine Fernsehkamera darauf, aber es sah so aus, als wären wir hineingetaucht, hätten eine scharfe Wendung vollführt, und wären dann weitergerast. Nur sind scharfe Wendungen bei dieser Geschwindigkeit gewöhnlich verboten.
    Etwa zwei Stunden später hörte die Beschleunigung auf. Ich war eingeschlafen und träumte, daß ich einen Fallschirmabsprung machte, bei dem sich der Schirm nicht öffnen wollte. Ich wachte mit einem Schrei auf. Ich war schwerelos, und mein Magen revoltierte. Es dauerte einen Moment, bis ich wußte, wo ich war.
    Durch den Lautsprecher hörte ich die Ankündigung: »Ende der Beschleunigung. Wir werden das Schiff sofort in eine Drehbewegung bringen.«
    Aber sofort war übertrieben. Es ging ganz langsam vor sich. Wir trieben gegen eine Wand und schlitterten dann an ihr entlang zur äußeren Schiffswand. Dadurch wurde die äußere Wand zum Boden und der Boden mit den Liegen zu einer Seitenwand und die Decke mit dem Fernsehschirm zur anderen Seitenwand. Ganz allmählich wurden wir schwerer.
    Großmaul war immer noch an seine Liege festgeschnallt. Der Ordnungsmann hatte die Schnallen so verstellt, daß er sie selbst nicht erreichen konnte. Errief uns zu, wir sollten ihm herunterhelfen.
    Er war nicht in Gefahr, und er konnte sich auch nicht allzu unbequem fühlen, da wir längst noch nicht die volle Schwerkraft erreicht hatten. Später stellte sich heraus, daß der Kapitän die Drehung so berechnet hatte, daß wir ein Drittel unseres irdischen Gewichts besaßen. Dabei blieb es auch, denn Ganymed hatte auch nur ein Drittel g. Es war also keinesfalls dringend, Großmaul loszumachen.
    Wir berieten gerade darüber, und ein paar der Kameraden machten witzige Bemerkungen, die Großmaul gar nicht paßten, als der Ordnungsmann hereinkam, ihn losschnallte und uns allen befahl, mitzukommen. So bekam ich Gelegenheit, einem Kapitänsgericht beizuwohnen.
    Das war etwas Ähnliches wie in früheren Zeiten, als die untere und mittlere Gerichtsbarkeit bei den Großgrundbesitzern lag. Wir folgten dem Ordnungsmann - er hieß übrigens Dr. Archibald - in die Kabine von Kapitän Harkness. Dort warteten schon eine Menge Leute im Gang. Kapitän Harkness kam heraus, und Großmauls Fall wurde gleich zuerst behandelt.
    Wir waren alle Zeugen, aber der Kapitän fragte nur ein paar von uns aus. Ich war nicht darunter. Dr. Archibald erklärte, daß er Großmaul im Gang angetroffen hatte, während das Schiff beschleunigte, und der Kapitän fragte Großmaul, ob er den Befehl gehört habe, in den Kojen zu bleiben?
    Großmaul strich eine Zeitlang wie die Katze um den heißen Brei und wollte uns die Schuld in die Schuhe schieben, aber als der Kapitän ihn festnagelte, mußte er zugeben, daß er den Befehl gehört hatte.
    Kapitän Harkness sagte: »Junge, du bist ein undisziplinierter Lümmel. Ich weiß nicht, wie es dir bei deinem Benehmen in der Kolonie ergehen wird, aber hier auf meinem Schiff kommst du nicht ungestraft davon.«
    Er überlegte einen Moment und fügte dann hinzu: »Du behauptest also, daß du es getan hast, weil du hungrig warst?«
     

     
    »Ja«, sagte Großmaul. »Ich habe seit dem Frühstück nichts gegessen und noch nicht mal mein Lunch -Paket bekommen.«
    »Zehn Tage Wasser und Brot«, erklärte der Kapitän.
    Großmaul sah aus, als

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