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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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>Brenner<.
    Wenn man den Brenner als Heck bezeichnet, dann war der Bug das runde Ende mit dem Kontrollraum. In seiner Umgebung waren die Kapitänskajüte und die Räume für die Offiziere. Der Brenner und die ganze Energieanlage waren vom restlichen Schiff durch einen Strahlungsschirm abgetrennt, der mitten durch das Schiff lief. Von diesem Schirm bis zum Kontrollraum befand sich eine Menge Laderaum. Es war ein Zylinder von mehr als dreißig Meter Durchmesser, den man in einzelne Ladedecks auf geteilt hatte. Wir brachten alle möglichen Dinge mit auf die Kolonie - Ackergeräte, konzentrierte Anbaukulturen, und was weiß ich noch alles.
    Um diesen Zentralzylinder ordneten sich die Wohndecks an. Deck A war dicht an der Außenhaut des Schiffes, Deck B darunter und Deck C wiederum unter Deck B. Die Decke von Deck D bildete zugleich den Boden für die Laderäume. In Deck D befanden sich die Speisesäle, die Küche, die Gemeinschaftsräume und die Krankenstation. In den drei äußeren Decks waren die Schlafräume und Einzelkabinen untergebracht. Bei Deck A hatte man alle paar Meter ein paar Stufen angelegt, weil man es in die äußere Schiffskrümmung einpassen mußte. Dadurch hatten die Decken verschiedene Höhen. Ganz vorne und ganz hinten war zwischen Decke und Boden nur ein Abstand von etwa zwei Meter. Hier schliefen die kleineren Kinder. In der Mitte war die Decke mehr als vier Meter hoch.
    Im Innern des Schiffes war schwer zu erkennen, wie alles zusammenhing. Erstens war alles aufgeteilt, und zweitens wurde durch die ständige Drehung der Richtungssinn verwirrt - überall, wo man stand, war ebener Boden, dahinter und davor aber krümmte sich alles nach oben. Doch man kam nie an den gekrümmten Teil; es war, als befände man sich immer an der ebenen Stelle. Wenn man weit genug ging, schloß sich der Ring, und man kam wieder an den Ausgangspunkt zurück.
    Ich hätte es nie kapiert, wenn Mister Ortega uns nicht eine Skizze gezeichnet hätte.
    Mister Ortega erklärte uns, daß das Schiff 3,6 Umdrehungen pro Minute oder 216 komplette Umdrehungen pro Stunde mache, und das genügte, um Deck B ein Drittel g zu geben. Deck B befand sich in einem Abstand von 25 Meter zur Mittelachse der Mayflower; Deck A, in dem ich wohnte, war noch etwas weiter draußen, und die Schwerkraft betrug vielleicht ein Zehntel mehr, während Deck C ein Zehntel weniger hatte. Deck D besaß eine viel schwächere Schwerkraft, und wenn man im Speisesaal zu schnell aufstand, wurde einem schwindlig.
    Der Kontrollraum befand sich direkt an der Achse. Obwohl sich das Schiff drehte, schwebte man dort - so wurde es uns jedenfalls gesagt.
    Die Drehung des Schiffes hatte noch eine andere komische Wirkung: Alles rings um uns war >unten<. Das heißt, daß sich die vier Sichtluken von Deck A im Boden befanden. Jede war übrigens in einem eigenen Abteil.
    Mister Ortega nahm uns zu einer dieser Aussichtsgalerien mit. Die Sichtluke war eine große runde Quarzplatte im Boden, von einem Schutzgeländer umgeben.
    Die ersten traten an das Geländer und gingen schnell ein Stück zurück. Zwei der Mädchen begannen zu quietschen. Ich schob mich vor, ging ans Geländer und sah nach unten. und ich starrte direkt in den Abgrund des Universums, Trillionen Meilen tief.
    Ich zuckte nicht zurück - George behauptet immer, ich könnte ohne weiteres als Seiltänzer arbeiten -, aber ich hielt mich doch am Geländer fest. Niemand möchte so weit nach unten fallen. Der Quarz war oberflächenbehandelt, so daß er nicht spiegelte und man nichts zwischen sich und dem Jenseits hatte.
    Durch die Drehung des Schiffes drehten sich auch die Sterne, was die Sache noch schlimmer machte. Der Große Bär kam von links herein, zog unter mir vorbei und rutschte dann nach rechts und ein paar Sekunden später stand er wieder links. »So, das war eine ganze Umdrehung«, sagte ich und trat zurück, um die anderen ans Geländer zu lassen. Aber niemand zeigte übergroße Lust dazu.
    Dann gingen wir durch die Hydroponikanlage, doch das war nichts Besonderes - eben eine Menge Pflanzen, die den Sauerstoff ersetzten, den wir verbrauchten. In der Hauptsache waren es Grassorten, aber wir hatten auch einen Gemüsegarten. Ich fragte mich, wie man die Pflanzen zum Wachsen gebracht hatte, bevor die Passagiere an Bord gewesen waren, Mister Ortega deutete auf einen CO 2 -Apparat an der Wand. »Natürlich mußten wir das Kohlendioxyd künstlich zuführen«, erklärte er.
    Ich hätte es mir denken können.
    Der Erste

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