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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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mich: »Bill, hast du deine Pfadfindergebühr bezahlt?« Seine Stimme klang drohend.
    »Das weißt du doch«, erwiderte ich.
    »Dann darfst du mithelfen. Aber steh uns nicht im Weg herum.« Plötzlich grinste er, und ich wußte, daß alles eine abgekartete Sache war. Er wandte sich an die Gruppe und rief: »Hausbau-Übung! An-fan-gen!«
    Plötzlich sah alles aus wie in einer dieser Fernsehkomödien, wenn das Tempo unerwartet beschleunigt wird. Ich habe noch nie jemand so gründlich arbeiten gesehen wie meine Pfadfinder. Ich kann euch nur sagen, daß man keine Uniform braucht, um ein Pfadfinder zu sein.
    Neben den >Ausländern< waren noch Vic Schultz da und Hank Jones, beide von der Felsen-Gruppe, außerdem Doug Okajima, der noch zur Baden-Powell-Gruppe gehörte. Der Anblick tat mir gut. Ich hatte die Freunde in der letzten Zeit nur selten gesehen. Während der Lichtphase arbeitete ich immer so lange, daß es zu spät für die Gruppenstunden wurde; und während der Dunkelphase überlegte man sich einen Neunmeilen-Marsch durch die Kälte zweimal.
    Ich hatte ein schlechtes Gewissen, weil sie mich nicht vergessen hatten, obwohl ich so selten zu ihnen kam, und ich beschloß, öfter zu den Gruppenstunden zu gehen, egal, wie müde ich war. Außerdem mußte ich bei der erstbesten Gelegenheit die beiden Tests nachholen.
    Dabei fiel mir eine andere Sache ein, die immer noch nicht erledigt war - Großmaul Edwards. Aber man kann nicht einfach einen Tag verbummeln, nur um jemand eins auf die Nase zu geben. Außerdem konnte es nicht schaden, wenn ich noch zehn Pfund zunahm; eine Wiederholung des letzten Kampfes wollte ich nicht riskieren.
    Paps tauchte nach einiger Zeit mit zwei Männern aus seinem Büro auf, und er übernahm den Ausbau von Peggys Raum. Sein Erscheinen bewies mir, daß er von dem Komplott gewußt hatte, und er gab es auch zu. Es war aber Sergejs Idee gewesen.
    Ich zog Paps zur Seite. »Hör mal, George, sagte ich, »wie in aller Welt wollen wir sie satt bekommen?«
    »Mach dir keine Sorgen darum!«
    »Aber ich muß mir Sorgen machen! Jeder weiß, daß der Siedler, dessen Haus gerade gebaut wird, für das Essen der Helfer sorgen muß. Und die Kameraden sind vollkommen überraschend gekommen.«
    »Nur keine Angst«, wiederholte er. Und dann wußte ich, weshalb. Molly tauchte mit Mutti Schultz, Gretchen, Sergejs Schwester Maruschka und zwei Freundinnen von Peggy auf - und sie brachten Berge zu essen mit. Es war ein großartiges Picknick, und Sergej hatte anschließend Mühe, seine Leute wieder an die Arbeit zu bringen.
    Theoretisch hatte Molly drüben bei den Schultzes gekocht, aber ich kenne Mutti Schultz. Außerdem, wir können es ruhig zugeben Molly versteht nicht viel vom Kochen.
    Molly brachte mir ein paar Zeilen von Peggy mit. »Lieber Bill, komm doch heute abend mit in die Stadt und erzähle mir genau, wie es war. Bitte, bitte!« Ich versprach Molly, daß ich kommen würde.
    Um sechs Uhr abends war das Dach fertig, und wir hatten ein Haus. Die Tür war noch nicht eingehängt. Sie befand sich immer noch im Laden. Auch mit der Energieanlage mußten wir vermutlich noch eine Woche warten. Aber wir hatten ein Haus gegen den Regen und sogar einen winzigen Stall, auch wenn an eine Kuh im Moment noch nicht zu denken war.

Kapitel 15
     
     
    In meinem Tagebuch steht, daß wir am ersten Frühlingstag in das neue Haus einzogen.
    Gretchen kam vorbei und half mir, alles herzurichten. Ich schlug vor, daß wir auch Maruschka herholen sollten, da es eine Menge Arbeit war. »Wie du meinst!« sagte Gretchen, und ich tat es nicht, weil ich das Gefühl hatte, daß sie gekränkt war. Mädchen sind komisch. Aber Gretchen kann sehr flink arbeiten.
    Ich hatte im Haus geschlafen, seit es stand, sogar bevor die Techniker des Ingenieurbüros die Antenne am Dach installiert und uns mit Licht und Heizung versorgt hatten. Doch das geschah noch vor Wintereinbruch, und ich verbrachte einen angenehmen Monat. Ich richtete alles im Innern des Hauses her und verstaute ein paar Tonnen Eis in der Spalte neben dem Haus, in die später die Apfelbäume kommen sollten. Das Eis würde sich dort halten, bis ich einen richtigen Kühlkeller bauen konnte.
    Die ersten paar Monate nach dem Einzug meiner Leute waren die glücklichsten, an die ich mich erinnern kann. Wir waren wieder zusammen, und das verschönte das Leben. Paps verbrachte den größten Teil der Dunkelphase in der Stadt. Er arbeitete nur noch die halbe Woche, und das keineswegs nur deshalb,

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