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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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zusammen. Es war Paps.
    »Was ist los, Junge?« fragte er.
    Ich wollte etwas sagen, aber es würgte mich im Hals, und ich brachte nichts heraus. Schließlich stieß ich hervor: »Paps, weshalb sind wir hergekommen?«
    »Mmm - du wolltest es, weißt du noch?«
    »Ich weiß«, gab ich zu.
    »Trotzdem, der eigentliche, wahre Grund für unser Herkommen war die Angst, daß unsere Enkel verhungern könnten. Die Erde ist übervölkert, Bill.«
    Ich warf wieder einen Blick auf den grünen Stern. »Paps, ich habe eine Entdeckung gemacht. Es gibt mehr im Leben als drei ordentliche Mahlzeiten pro Tag. Sicher, wir können hier reiche Ernte machen - der Boden ist noch ganz neu. Aber mit Enkelkindern auf Ganymed solltest du nicht rechnen. Es wäre ungerecht ihnen gegenüber. Ich weiß, daß wir einen Fehler gemacht haben.«
    »Du täuschst dich, Bill. Deinen Kindern wird es hier gefallen, so wie Grönland den Eskimos gefällt.«
    »Ich bezweifle es sehr.«
     
     

     
    »Überlege doch! Die Vorfahren der Eskimos waren gar keine Eskimos; auch sie waren Einwanderer. Wenn du deine Kinder auf die Erde schickst, meinetwegen, damit sie dort in die Schule gehen, dann werden sie Heimweh nach Ganymed haben. Sie werden die Erde hassen. Sie werden zuviel wiegen, die Luft wird ihnen zu dick sein, das Klima und die Menschen werden sie anekeln.«
    »Hmm - sieh mal, George, gefällt es dir hier? Bist du froh, daß wir hergekommen sind?«
    »Ich mache mir Sorgen um Peggy, Bill.«
    »Ja, ich weiß. Aber wie steht es mit dir selbst - und mit Molly?«
    »Mit Molly ist alles in Ordnung. Frauen fangen sich immer wieder, auch wenn sie manchmal niedergeschlagen sind. Das wirst du noch erfahren.« Er warf den Kopf zurück und sagte: »Ich komme zu spät. Geh jetzt nach drinnen und laß dir von Molly eine Tasse Tee geben. Dann sieh noch nach den Hasen. Ich glaube, das Weibchen steht kurz vor dem Wurf. Wir wollen die Jungen nicht verlieren.« Er spannte die Schultern an und ging los. Ich wartete, bis ich ihn nicht mehr sehen konnte, dann ging ich zurück ins Haus.

Kapitel 16
     
     
    Dann war es plötzlich Frühling, und alles wurde wieder gut.
    Sogar der Winter erschien uns als etwas Nützliches, jetzt, da er vorbei war. Wir brauchten den Winter. Das Frieren und Auftauen war nötig, um den Boden zu entwickeln, ganz abgesehen von der Tatsache, daß manche Feldfrüchte ohne Ruhezeit nicht gedeihen. Außerdem sind vier Wochen schlechtes Wetter jedem zuzumuten.
    Paps gab seine Arbeit in der Stadt auf, als der Frühling kam, und wir bepflanzten gemeinsam die Felder. Ich mietete einen strombetriebenen Schubkarren und breitete die infizierte Erde zwischen den bereits bearbeiteten Streifen aus. Dann machten wir uns an die Plackerei, die kleine Schlucht für die Apfelbäume herzurichten. Ich hatte die Kerne eingepflanzt, gleich nachdem Vater Schultz sie mir geschenkt hatte. Zuerst hatte ich sie bei den Schultzes gelassen, und als unser Haus fertig war, hatte ich sie im Wohnzimmer weiter gezogen. Sechs der Kerne hatten ausgeschlagen, und nun waren sie fast einen halben Meter hoch.
    Ich wollte es nun draußen mit ihnen versuchen. Vielleicht mußte ich sie im nächsten Winter wieder nach drinnen nehmen, aber ich wollte es doch wagen.
    Paps war an dem Versuch auch interessiert, nicht so sehr wegen der Früchte als wegen des Holzes. Holz scheint ein veraltetes Material zu sein, aber versucht einmal, ohne es auszukommen. Ich glaube, George sah schon die Hänge der Big Rock Candy Mountains mit Fichten bedeckt.
    Wir füllten also die kleine Schlucht auf, und wir erweiterten sie und opferten eine Menge unseres Komposts sowie ein wenig von unserem kostbaren Bakterienboden. Es war Platz genug für zwanzig Bäume. Aber wir pflanzten erst einmal unsere sechs Zwerge ein. Vater Schultz kam vorbei und sprach einen Segen über sie.
    Dann ging er nach drinnen und begrüßte Peggy. Er hatte kaum Platz in ihrem kleinen Raum. George sagte immer, daß der Luftdruck sank, wenn Vater Schultz einatmete.
    Etwas später unterhielten sich Paps und Vater Schultz im Wohnzimmer. Paps hielt mich auf, als ich vorbei wollte. »Bill«, fragte er, »wie fändest du es, wenn wir hier ein Fenster einbauen würden?« Er deutete auf eine nackte Wand.
    Ich starrte ihn an. »Aber wie sollten wir dann das Zimmer warmhalten?«
    »Ich meine ein echtes Glasfenster.«
    »Oh.« Ich dachte darüber nach. Ich hatte noch nie im Leben in einer Wohnung mit Fenstern gehaust. Wir waren immer in Mietshäusern

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