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Farmer im All

Farmer im All

Titel: Farmer im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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Kaninchen?« wollte ich wissen. Einige waren bei dem Beben getötet worden. Die anderen liefen frei in der Nähe herum.
    »Keine Zeit!« sagte Paps scharf. »Wir können nichts für sie tun.«
    Wir marschierten auf die Straße zu.
    Molly ging mit Mabel voran und trug das Licht. Und wir brauchten es. Der vor ein paar Minuten noch so klare Himmel war plötzlich überdeckt. Nach kurzer Zeit konnte man Jupiter nicht mehr erkennen, und dann sah man nicht einmal mehr die Hand vor dem Gesicht.
    Die Straße war feucht - kein Regen, sondern plötzlicher Tau. Es wurde beständig kälter.
    Dann regnete es, gleichmäßig und eisig. Der Regen ging in Schnee über. Molly blieb stehen und wartete, bis wir herangekommen waren. »George, sind wir schon an der Abbiegung, die zu den Schultzes führt?«
    »Es hat keinen Sinn«, sagte George. »Die Kleine muß ins Krankenhaus.«
    »Das habe ich nicht gemeint. Sollten wir sie nicht warnen?«
    »Ihr Haus ist bebensicher.«
    »Aber die Kälte?«
    »Oh.« Er verstand, was sie meinte. Jetzt, da die Wärmefalle zerstört war, würde sich jedes Haus der Kolonie in einen Eiskeller verwandeln. Was nützt ein Energieempfänger auf dem Dach, wenn keine Energie da ist? Es würde immer kälter werden.
    Und dann noch kälter.
    »Weitergehen«, sagte Paps plötzlich. »Wir werden nachsehen, wenn wir an die Abzweigung kommen.«
    Aber wir fanden die Abzweigung nicht. Der Schnee trieb uns ins Gesicht, und wir stolperten vermutlich daran vorbei. Es war jetzt ein trockener Schnee, und die scharfen Nadeln brannten.
    Schweigend hatte ich begonnen, die Schritte zu zählen, als wir uns von dem Lavastreifen entfernten, der die Grenze unseres Grundstücks bildete. Soweit ich es sagen konnte, waren wir etwa fünf Meilen gegangen, als Molly stehenblieb. »Was ist los?« rief Paps.
    »Liebling, ich kann den Weg nicht finden. Ich fürchte, ich habe mich verlaufen.«
    Ich scharrte den Schnee zur Seite. Wir waren auf weichem Ackerboden. Paps nahm die Lampe und leuchtete auf seine Uhr. »Wir müssen etwa sechs Meilen gegangen sein«, meinte er.
    »Fünf«, korrigierte ich ihn. Ich erzählte ihm, daß ich unsere Schritte registriert hatte. Er überlegte.
    »Wir müssen in dem Gebiet sein, wo die Straße direkt an die Felder grenzt«, sagte er. »Es durfte höchstens noch eine Meile zu den Kneiper-Hügeln sein. Danach können wir die Stadt nicht mehr verfehlen. Bill, nimm die Lampe und geh hundert Schritt nach rechts. Dann machst du das gleiche in der anderen Richtung. Wenn das nichts nützt, marschieren wir geradeaus weiter. Und halte dich um Himmels willen an deine Spur, sonst findest du uns in dem Sturm nicht mehr.«
    Ich nahm die Lampe und machte mich auf den Weg. Rechts fand ich nichts, obwohl ich hundertfünfzig anstelle von hundert Schritt ging. Ich ging zurück und versuchte es in der anderen Richtung. Paps verstellte inzwischen etwas an der Bahre.
    Nach einundzwanzig Schritten fand ich den Weg - ich stolperte über den Randstein und fiel der Länge nach hin. Dann rappelte ich mich hoch und ging zurück.
    »Gut«, sagte Paps. »Streife das da um den Hals!«
    Das da war eine Art Joch, das er aus den Decken gebastelt hatte. Ich konnte damit das Gewicht der Bahre auf meine Schultern verlagern und hatte die Hände frei. Das war gut, denn meine Finger fühlten sich schon ganz klamm an. »Gut«, sagte ich. »Aber hör mal, George, wäre es nicht besser, wenn du Molly das andere Ende der Bahre geben würdest?«
    »Unsinn!«
    »Es ist kein Unsinn. Molly schafft es - nicht wahr, Molly? Und du kennst den Weg besser als wir. Du bist ihn schon Hunderte Male in der Dunkelheit gegangen.«
    »Bill hat recht«, sagte Molly sofort. »Hier, nimm Mabel.«
    Paps gab nach. Er nahm die Lampe und das Halfter der Kuh. Mabel wollte nicht mehr weiter. Paps gab ihr einen festen Klaps und zerrte am Strick. Sie war diese Behandlung nicht gewöhnt und sah uns gekränkt an. Aber wir hatten jetzt keine Zeit für Feinheiten. Es wurde immer kälter.
    Wir gingen weiter. Ich weiß nicht, wie Paps es schaffte, aber wir blieben auf der Straße. Ich glaube, es war eine Stunde vergangen, und wir hatten die Kneiper-Hügel hinter uns gelassen, als Molly stolperte. Ihre Knie gaben einfach nach, und sie fiel in den Schnee.
    Ich blieb stehen und setzte mich ebenfalls. Ich brauchte die Rast. Ich wollte einfach sitzenbleiben und es schneien lassen.
    Paps kam zurück, legte die Arme um Molly und tröstete sie. Er sagte ihr, daß sie Mabel wieder führen solle.

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