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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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Traum widmete, war es ihr nie gelungen, den Vor- oder Mädchennamen seiner Frau herauszubekommen. Überall wurde sie nur als Frau Schwartz erwähnt. Sie hatte es fertiggebracht, das zweite Schiff bauen zu lassen, obwohl sie nur eine Frau war. Und irgendein publicitygeiler Trottel, der sich bereit erklärt hatte, es zu fliegen (das Schiff sah einer Thermosflasche ähnlicher als allem anderen), hatte die Nerven verloren und eine Bruchlandung gemacht.
    Alles was von Schwartz’ Traum und den Bemühungen seiner Frau übrigblieb, war eine zerschrammte Masse aus silbrigglänzendem Metall. Daran konnte man ablesen, wohin es führte, wenn jemand mit einem langen Schwanz, einem Spatzenhirn und der Courage einer Maus an den Kontrollen saß. Sie zweifelte nicht daran, daß der Name des Trottels – wäre er ein weiblicher gewesen – für alle Zeiten in irgendwelchen Büchern festgehalten worden wäre. Hoho! Da kann man mal wieder sehen, was alles passiert, wenn eine Frau ihren angestammten Platz am Herd verläßt. Und überhaupt: Hätte Gott gewollt, daß…
    Jill Gulbirra zitterte und verspürte einen heißen Schmerz in der Brust. Reiß dich zusammen, dachte sie. Kühl dich ab, oder du gehst in die Luft.
    Sie erwachte aus ihrer Versunkenheit. Während sie den Traum der Frau Schwartz geträumt hatte, war das Kanu wieder flußabwärts getrieben. Das Feuer war kleiner geworden und die Stimmen der Männer schwächer, und sie hatte nichts davon gemerkt. Du solltest die Sinne besser beieinander halten, sagte sie sich. Sie mußte in einem stetigen Alarmzustand bleiben, sonst würde es ihr niemals gelingen, den Leuten klarzumachen, daß in ihr Kräfte schlummerten, die sie absolut qualifizierten, der Mannschaft des Luftschiffes anzugehören. Möglicherweise war sie gar zum Kapitän geeignet?
    »Wir haben mehr Zeit als genug!« donnerte Firebrass. »Immerhin haben wir es hier nicht mit einem Projekt zu tun, hinter dem eine Regierung steht, die uns jeden Schritt vorschreibt, mit den Finanzierungsmitteln knausert und gleichzeitig alles möglichst in Rekordzeit fertiggestellt haben will. Es wird siebenunddreißig oder mehr Jahre dauern, bis Sam das Ende des Flusses erreicht, während wir höchstens zwei bis drei Jahre brauchen, um unseren Flugapparat fertigzustellen. In der Zwischenzeit können wir mit unserem Kleinluftschiff üben. Und dann steigen wir auf – hei-ho! – mitten in die hellblaue Ferne hinein und rauschen zum Polarsee ab, wo nicht der Weihnachtsmann, sondern jemand, der uns Geschenke gemacht hat, die den alten Nikolaus als der Welt größten Geizkragen erscheinen lassen, lebt. Auf zum Nebelturm, dem wirklich großen Gral!«
    Jetzt sagte der vierte Mann etwas. Er hatte eine sympathische Baritonstimme, aber es war offensichtlich, daß Englisch nicht die Sprache war, derer er sich sonst bediente. Was mochte er für ein Landsmann sein? Er schien irgendwie mit einem französischen Akzent zu sprechen, aber… Ja, natürlich. Es konnte nur Savinien de Cyrano de Bergerac sein, wenn sie dem, was sie auf zahllosen Umwegen gehört hatte, glauben konnte. Sie wäre nie auf den Gedanken gekommen, einmal persönlich mit ihm sprechen zu können. Aber vielleicht kam es auch so nie dazu, da es in dieser Welt von Bluffern und Aufschneidern nur so wimmelte.
    Eine Weile herrschte Stille, jene Schweigsamkeit, die es nur im Flußtal gab, wenn die Leute ihren Mund geschlossen hielten: Es gab auf dieser Welt weder Vögel noch andere Tiere der Luft oder des Landes (und schon gar keine bellenden Hunde), keine brummenden, summenden, aufheulenden, quietschenden mechanischen Ungeheuer, keine tutenden Hörner, keine wimmernden Sirenen, keine lauten Radios und quäkenden Lautsprecher. Nur Wasser, das sanft gegen die Ufer rollte, und dann und wann das plätschernde Geräusch, das ein Fisch erzeugte, wenn er übermütig einen Luftsprung tat. Und das Knistern des Holzes im Feuer.
    »Ah!« sagte Firebrass. »Wunderbar! Es wird herrlich werden; besser als alles, was ich jemals auf der Erde sah! Und frei, frei werden wir sein! Wenn nur endlich die richtigen Leute auftauchen würden! Ich brauche einfach viel mehr Leute mit Erfahrung, richtige Zeppelin-Narren!«
    Schwartz erzeugte ein schmatzendes Geräusch. Jill sah, daß er gerade eine Flasche an die Lippen gesetzt hatte. Dann sagte er: »Aha! So unbesorgt bist du also doch nicht.«
    Das Kanu berührte das Ufer, und Jill stieg aus, ohne es dabei zum Schwanken zu bringen. Das Wasser reichte ihr bis an die

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