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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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jedem, der es sieht, Stielaugen wachsen und ihn stolz drauf werden läßt, ein Mensch zu sein! Eine Schönheit! Ein wunderbares Fabelwesen der Lüfte, das einmalig ist! Ein Ding, das es vorher noch nie gegeben hat! Wie? Unterbrich mich nicht, Dave! Es wird sich in die Lüfte erheben und sich dort so lange bewegen, bis wir da sind! Und dann geht’s rund!«
    »Aber, Milt!«
    »Für mich existiert kein Aber. Was wir brauchen, ist ein großes Schiff, das größtmögliche, und das schon aus rein logisch-wissenschaftlichen Erwägungen. Mein Gott, Mensch, wir müssen einfach höher und weiter fliegen als jeder andere je zuvor! Wir haben eine Strecke zurückzulegen, die vielleicht sechzehn- bis siebzehntausend Kilometer beträgt, was davon abhängt, wo sich das Boot aufhält! Und nur Gott weiß, welche Winde sich uns in den Weg stellen! Es muß eine einmalige Konstruktion werden, versteht ihr, Dave, Zeke und Cyrano? Eine einmalige Konstruktion!«
    Jills Herz hörte nicht auf zu klopfen. »Dave« hatte mit einem deutschen Akzent gesprochen. Dies mußten genau die Männer sein, nach denen sie gesucht hatte. Welch ein Glück! Aber nein. Sie hatte gewußt, wie viele Kilometer, gezählt an den die Ufer säumenden Gralsteinen, sie zurücklegen mußte, und man hatte ihr auch genau gesagt, wo das Hauptquartier Milton Firebrass’ lag. Ebenso war ihr nicht unbekannt gewesen, daß der österreichische Ingenieur David Schwartz einer von Firebrass’ Unterführern war.
    »Das alles wird uns nicht nur einen ungeheuren Zeitaufwand, sondern auch Unmengen an Material kosten«, sagte ein anderer Mann laut. Seinem Akzent nach stammte er aus Maine. Irgend etwas in seiner Stimme erzeugte in ihr die Illusion brausenden Windes, knarrender Takelage, eines auf sturmgepeitschten Wellen tanzenden Schiffes, donnernder Wasser und knatternder Segel. Oder bildete sie sich das alles nur ein? Vielleicht gaukelte ihr die Phantasie nur etwas vor.
    »Hör auf damit, Jill!« sagte sie vor sich hin. Wenn Firebrass den Mann nicht Zeke genannt hätte, wäre sie gar nicht erst auf diese Dinge gekommen. Es mußte sich einfach um Ezekiel Hardy, den Kapitän eines New Bedford-Walfängers handeln, den ein Pottwal – 1833? – vor der japanischen Küste getötet hatte und von dem Firebrass glaubte, er könne aus ihm einen exzellenten Steuermann oder Navigator für sein Luftschiff machen. Nach einem eingehenden Training natürlich. Firebrass mußte wirklich unter ziemlich starkem Druck stehen, wenn er einen dem frühen neunzehnten Jahrhundert entstammenden Walfänger anheuerte. Der Mann hatte möglicherweise zu seinen Lebzeiten nicht einmal einen Ballon gesehen, ganz zu schweigen von einem dampfbetriebenen Flußboot.
    Die Gerüchte besagten, daß es Firebrass bisher nicht gelungen sei, eine erfahrene Fliegermannschaft zusammenzustellen. Natürlich suchte er nach Männern. Wie üblich. Und deswegen war ihm nichts anderes übriggeblieben, als sich auf Kandidaten zu stützen, die er für talentiert hielt, die aber noch keinerlei Ausbildung vorweisen konnten: Flugzeugpiloten, Ballonfahrer und Seeleute. Inzwischen hörte man entlang des Flusses, daß Firebrass Männer suchte, die möglichst noch leichter als Luft sein sollten. Wie immer. Nur Männer.
    Was wußte Firebrass schon davon, wie man eine Gashülle baute? Sicher, er mochte zum Mars und zum Ganymed geflogen sein und auch Jupiter und Saturn umkreist haben, aber was hatte das mit Luftschiffen zu tun? David Schwartz – das stimmte allerdings – hatte das erste Fahrzeug dieses Typus nicht nur entworfen, sondern auch gebaut. Sein Schiff war zudem das erste gewesen, dessen Struktur und Außenhaut ausschließlich aus Aluminium bestand. Das war 1893 gewesen – sechzig Jahre vor ihrer Geburt. Schwartz hatte anschließend versucht, ein noch besseres Luftschiff zu bauen (in Berlin – 1895?), aber sein unerwarteter Tod – war das nicht im Januar 1897 gewesen? – hatte dazu geführt, daß sein Projekt nicht beendet worden war.
    Sie war sich nicht ganz sicher. Die einunddreißig Jahre auf der Flußwelt hatten eine ganze Reihe ihrer irdischen Erinnerungen verblassen lassen.
    Sie fragte sich, ob Schwartz überhaupt darüber im Bilde war, welchen Weg die Entwicklung nach seinem Ableben genommen hatte. Möglicherweise würde er das erst erfahren, wenn er diesen Luftschiff-Narren namens Zepfan traf. Schwartz’ Witwe hatte sich bemüht, seine Arbeit zu Ende zu führen, und obwohl Jill jedes Buch gelesen hatte, das Schwartz

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