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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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ihn ins Leben zurück und erschuf einen Pseudowind aufgrund ihrer eigenen Bewegungen, indem sie gegen die Strömung fuhr. Die schwere und feuchte Luft streifte ihr Gesicht wie ein Vorhang.
    An dem Stein, der der letzte auf ihrer Reise war, konnte sie jetzt ein Feuer erkennen. Anfangs war es klein und winzig, aber mit jedem Paddelschlag wurde es größer, leuchtete bleicher und erzeugte die Vorstellung von etwas Geisterhaftem. In seiner Nähe erklangen die Stimmen von Menschen. Sie waren körperlos.
    Und ich selbst, dachte sie, muß wirken wie der Geist einer Nonne. Weiße Kleider, die von Magnetverschlüssen zusammengehalten wurden, bedeckten ihren Körper. Aus einem Tuch hatte sie sich eine Kopfbedeckung geschlungen, unter der ihr Gesicht auf jedweden Betrachter wie ein dunkler Fleck in der Helligkeit wirken mußte.
    Ihre Habseligkeiten lagen auf dem Boden des Kanus. In der feuchten, nebelhaften Umgebung konnte man zwei kleine Tiere von weißgrauer Farbe ausmachen. Daneben lag ein großer grauer Metallzylinder, ihr Gral. Dahinter lag ein Bündel, das Kleider und verschiedene andere Dinge enthielt, darunter eine Bambusflöte und ein Ring aus Eichenholz, der mit Jadesteinen besetzt war. Sie hatte ihn von ihrem Geliebten erhalten, der sie verlassen hatte und in gewissem Sinne auch tot war, soweit sie wußte. Dann ein Beutel aus Drachenfischleder, angefüllt mit Artefakten und Erinnerungen. An das Bündel gelehnt, aber in der Dunkelheit unsichtbar, befand sich ein Köcher mit Pfeilen und ein Eibenholzbogen.
    Unter ihrem Sitz lag ein Speer, ein Bambusschaft mit einer Spitze aus dem Horn eines Hornfisches, daneben zwei schwere, eichene Kampfbumerangs und ein Beutel, der zwei Schleudern und vierzig Steine enthielt.
    Als das Feuer heller wurde, verstärkte sich auch die Kraft der Stimmen. Welche Leute waren das? Wächter? Betrunkene Zechbrüder? Sklavenhändler, die nur darauf warteten, jemanden wie sie zu erwischen? Oder nur früh aufgestandene Jäger, die hofften, sich ein Vögelchen zu fangen?
    Sie lächelte grimmig. Wenn sie es auf Gewalt anlegten, würden sie sich wundern.
    Je näher sie kam, desto mehr hörten sich die Leute wie Betrunkene an. Wenn das, was man ihr erzählt hatte, der Wahrheit entsprach, befand sie sich hier in friedlicher Umgebung. Weder Parolando noch dessen Nachbarstaaten praktizierten Sklaverei. Die Informationen, die sie hatte, waren positiv genug, daß sie auch hätte am helllichten Tag reisen können. Hier mußte sie willkommen sein, und niemand würde sie daran hindern, jederzeit wieder zu gehen. Des weiteren hatte sie davon gehört, daß die Bewohner Parolandos dabei waren, ein großes Luftschiff zu bauen.
    Aber niemand konnte es ihr übel nehmen, wenn sie sich doch ein gesundes Mißtrauen bewahrt hatte. Daran waren ihre schrecklichen Erfahrungen schuld, und nur deswegen bevorzugte sie die dunklen Stunden der Nacht für die Reise. Auch wenn dies mehr Arbeit, unangenehmere Umstände und doppelt soviel Zeit in Anspruch nahm. Aber irgendwie mußte man seine Wahl zwischen Überleben und Wirtschaftlichkeit treffen. Auf lange Sicht hatte sich ihre Vorsicht bisher noch immer ausgezahlt.
    Der Tod war nicht mehr länger nur ein zeitweiliger Zustand auf der Flußwelt, und es sah so aus, als sei mit dem endgültigen Ableben auch wieder das Entsetzen zu den Menschen zurückgekehrt.
    Das Feuer war jetzt hell genug, daß sie die gigantischen Umrisse des pilzförmigen Steins deutlich erkennen konnte. Der Feuerschein lag jetzt dahinter. Vier Gestalten, von denen sie nur die Schatten sah, bewegten sich in der Nähe der Flammen. Sie konnte den Duft verbrannter Bambus- und Pinienhölzer wahrnehmen und bildete sich ein, Zigarrenrauch zu riechen. Warum hatten diese mysteriösen Spender ausgerechnet Zigarren an die Leute verteilen müssen?
    Die Sprache, in der die Leute sich unterhielten, hörte sich wie ein schlampiges Englisch an. Entweder waren sie betrunken, oder sie bedienten sich eines Dialekts, den sie nicht kannte. Nein. Die Stimme, die jetzt durch den Nebel drang, gehörte unzweifelhaft einem Amerikaner.
    »Nein!« rief der Mann. »Bei allen heiligen und flammenden Ringen des verwanzten Saturns, nein! Es ist kein Egoismus, du gottverdammter Ignorant! Ich will das größte und fabelhafteste Schiff bauen, das die Welt je gesehen hat; eine wahre Königin der Lüfte, einen Koloß, einen Giganten! Es soll größer und schöner werden als alle, die die Erde oder diese Welt je überflogen haben! Ein Schiff, das

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