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Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03

Titel: Farmer, Philip Jose - Flusswelt 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das dunkle Muster
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aus begann ich meine langen Wanderungen, geleitet von einer körperlosen Stimme, die mich nach Zentralasien führte. Und von dort aus… Nun, für heute ist es genug. Ich werde Ihnen gerne mehr erzählen, wenn Sie wollen.
    Wir sind beinahe zu Hause. Ich wünsche Ihnen alles Gute, bis heute abend. Damit Sie sehen können, daß das Essen fertig ist, werde ich zwei Fackeln entzünden, die Sie von Ihrem Fenster aus sehen können.«
    »Ich habe noch nicht gesagt, daß ich komme.«
    »Und dennoch haben Sie meine Einladung akzeptiert«, sagte Piscator. »Stimmt das etwa nicht?«
    »Ja – aber woher wissen Sie das?«
    »Es hat mit Gedankenübertragung nichts zu tun«, sagte Piscator lächelnd. »Ich sehe das an Ihrem Verhalten; daran, wie Sie Ihre Muskeln bewegen, an der Verfärbung Ihrer Pupillen, dem Unterton in Ihrer Stimme. Niemand, der nicht meine Ausbildung hat, würde das erkennen, aber mir ist klar, daß Sie unserem Essen mit Freuden entgegensehen.«
    Jill sagte nichts. Sie hatte selbst nicht bemerkt, wie sehr sie sich über die Einladung freute, und sie war sich nicht einmal sicher, ob es stimmte. Konnte Piscator in ihr Innerstes sehen?

13
    Zweihundert Meter von Jills Hütte entfernt wuchs auf einem Hügelrücken ein Eisenbaum. In dessen Nähe, zwischen die oberen Teile zweier gigantischer Wurzeln geschmiegt, stand die Hütte Piscators. Die Hinterseite stand auf einem Erdhaufen, die Vorderfront wurde von mehreren Bambuspfählen, die verhinderten, daß es von der Kuppe abrutschte, gestützt.
    Jill ging den Hügel hinauf, verschwand unter dem Haus und kletterte eine Bambusleiter hinauf, die durch den Fußboden in das Haus hineinführte.
    Das Gebäude war größer als die meisten in diesem Gebiet und umfaßte im unteren Stock drei und im oberen zwei Räume. Irgendein anderer Nachbar hatte ihr erzählt, daß hier einst eine Kommune gelebt hatte, aber wie alle nichtreligiösen Organisationen dieser Art, die von Weißen gegründet worden waren, war auch diese nach einer Weile zusammengebrochen. Piscator war anschließend hier eingezogen, und Jill fragte sich immer noch, was ein einzelner Mann mit einem solch großen Haus anfangen sollte. War es etwa für ihn ein Objekt der Imagepflege? Er machte an sich gar nicht den Eindruck eines Menschen, der auf diese Dinge Wert legte.
    Jill sah helle Azetylenlampen, deren Schirme aus weißer, grüner oder roter Fischhaut hergestellt waren. Piscator erwartete sie am Ende der Stufen, lächelte und nickte ihr zu. Er trug ein kimonoähnliches Gewand aus bunten Stoffen und hielt ein Bukett aus großen leuchtenden Blumen, die er von den Schlingpflanzen des Eisenbaums gepflückt haben mußte, in der Hand.
    »Willkommen, Jill Gulbirra.«
    Sie dankte ihm und atmete tief den schweren Duft der ganz schwach nach altem Leder riechenden Blumen ein. Eine ungewöhnliche, aber nicht schlechte Kombination.
    Am Ende der Stufen angekommen, betrat sie den größten Raum des Hauses. Die Decke war beinahe fünf Meter hoch, und eine Reihe japanischer Lampen hing von ihr herunter. Der Bambusfußboden war da und dort mit Matten belegt, die Piscator aus den Fasern des gleichen Materials geknüpft hatte. Seine Möbel waren ebenfalls aus Bambus, leicht, mit einfachen Formen und mit weichen Kissen belegt. Einige der Sessel, die Tischbeine und die Balken, die die Decke stützten, waren aus Eichen- oder Eibenholz, in das Menschenköpfe, Dämonenmasken und Drachenfische geschnitzt waren, die allerdings nicht japanisch aussahen. Möglicherweise hatte sie einer der vorherigen Bewohner des Hauses angefertigt.
    Große, mit Wespentaillen versehene Vasen mit großen Öffnungen standen auf dem Boden, während kürzere Versionen hiervon mehrere mit spindeldürren Beinen versehene Tischchen zierten. Sie waren auf einer Töpferscheibe fabriziert und dann gebrannt, bemalt und lackiert worden. Einige der Vasen zeigten auf ihrer Oberfläche geometrische Figuren, andere wiederum Szenen aus dem irdischen Alltagsleben. Sie sah Boote und arabische Seeleute. Blaue Delphine tummelten sich in seegrünem Wasser; ein Ungeheuer öffnete sein Maul, um ein ganzes Schiff zu verschlingen. Da es allerdings eine große Fischart gab, die man als Delphine bezeichnete und der kolossale Flußdrache starke Ähnlichkeit mit dem Ungeheuer aufwies, war es nicht auszuschließen, daß diese Szene das Leben auf der Flußwelt darstellen sollte.
    Die Eingänge zu den anderen Räumen waren mit weißen und roten Hornfischgrätenvorhängen verhängt, die bei

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