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Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Farmer, Philip José - Flusswelt 04

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das magische Labyrinth
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gelungen.
    »Den Rest habe ich euch entweder erzählt oder ihr habt ihn selbst herausgefunden.«
    »Nicht alles«, sagte Burton. »Wir haben nicht den kleinsten Hinweis, was diese schreckliche Sache anbetrifft, von der Sie sprachen: Das, was Sie sich bis zum Schluß aufgespart haben.«
    »Oder was >der letzte Schritt< wirklich bedeutet«, sagte Nur.
    »Der letzte Schritt? Wenn der Körper einer Persönlichkeit, die ethisch hoch entwickelt ist, stirbt, verschwindet ihr Wathan. Unsere Instrumente können es dann nicht mehr aufspüren. Wenn man von dem Verstorbenen ein Duplikat herstellt, kehrt das Wathan nicht zu ihm zurück.«
    »Was machen Sie mit einem wathanlosen Körper?«
    »Man hat nur einen Versuch dieser Art gemacht und den Wathanlosen gestattet, ihre natürliche Lebensspanne zu leben. Mit Menschen hat man das nie versucht. Die Vorgänger von Monats Volk waren dafür verantwortlich.
    Man glaubt, daß der Schöpfer – oder die Schöpfung –, obwohl sie den Eindruck erweckt, sich ihren Geschöpfen gegenüber gleichgültig zu verhalten, die verschwundenen Wathans willkommen heißt und in ihre Obhut nimmt. Welche Erklärung könnte es sonst dafür geben?«
    »Es könnte sein«, sagte Frigate, »daß in diesem extraphysikalischen Raum etwas existiert, das ein Wathan anzieht, wenn es ein bestimmtes Entwicklungsstadium erreicht hat. Ich weiß zwar nicht, warum es etwas damit zu tun haben soll, aber könnte es nicht sein, daß dort eine Art Anziehungskraft existiert?«
    »Man hat diese Theorie schon vorgebracht. Wir glauben, daß die Schöpfung genau dies tut, wenngleich vielleicht auch nicht mit einer rein physikalisch-extraphysikalischen Methode oder eine übernatürliche Handlung.«
    »Im wesentlichen«, sagte Burton, »bauen Sie nicht auf die Wissenschaften, um das Verschwinden der Wathans zu erklären, sondern auf den Glauben.«
    »Ja, aber wenn Sie den Sachen auf den Grund gehen wollen – beispielsweise in bezug auf Unendlichkeit, Ewigkeit und Zeit –, haben Sie gar keine andere Wahl.«
    »Was dazu führt, daß viele Millionen in die Irre gehen und große Leiden erdulden müssen«, sagte Frigate.
    »In dieser Situation trifft das jedoch nicht zu.«
    Tai-Peng sagte aufgeregt: »Laßt uns jetzt endlich über das weiterreden, was auf dieser Welt passiert ist.«
    »Für den unwahrscheinlichen Fall, daß das geschah, was nun wirklich geschehen ist, sicherte ich mir die Hilfe diverser Leute. Ich versorgte den Computer mit allen nur erdenklichen Situationen und brachte ihn dazu, deren Wahrscheinlichkeiten zu errechnen. Leider kann der Computer erst dann erkennen, was vernunftbegabte Lebewesen denken werden und welche Wahl sie letztendlich treffen, wenn er alle Daten bekommt. Und das ist unmöglich. Nun, selbst wenn er diese Daten gehabt hätte, würde er keine hundertprozentige Voraussage gemacht haben. Also taten Monat und die anderen das, was ich nicht erwartete. Ebenso tat ich Dinge, die sie nicht hatten vorhersehen können. Ihr tatet etwas, worauf ich nicht vorbereitet war. Der menschliche Geist, der Geist eines jeden vernunftbegabten Lebewesens, stellt immer noch ein großes Rätsel dar.«
    »Möge es immer so bleiben«, sagte Burton.
    »Es ist ein Rätsel! Deswegen kann man auch nicht das Entwicklungsstadium eines Wathans vorhersehen! Eins ist vielleicht schon ziemlich entwickelt – und dann geht es nicht weiter. Ein anderes, das sich vielleicht noch in einem niedrigen Stadium befindet, macht plötzlich – wie es schon vorgekommen ist – beinahe über Nacht einen solchen Sprung vorwärts, daß es das andere überholt und ethisch stark an Gewicht zunimmt. Es gibt aber auch Leute, die zurückfallen.«
    »Sind Sie ein Beispiel für einen solchen Rückfall?« fragte Burton sarkastisch.
    »Nein! Das hat mir auch Siggen vorgeworfen, als wir in dieser Hütte in Parolando lebten. Die Wahrheit ist, daß ich ethisch höher entwickelt bin als jeder andere, der mit diesem Projekt zu tun hat. Ist es denn etwa nicht viel ethischer, jedem die Zeit zu geben, die er für die Entwicklung seines Ichs braucht? Ist es nicht so? Ja, so ist es! Das kann man nicht abstreiten!«
    Alice murmelte: »Er ist verrückt.«
    Burton war sich da nicht so sicher. Logas Worte klangen vernünftig. Aber die Ideen, wie er sich seiner Pläne versichern wollte, nicht unbedingt. Auch wenn er weiterhin falsche Nachrichten abschickte: Irgendwann würden die Bewohner der Gartenwelt kommen und nach dem Rechten sehen. Vielleicht konnte er tausend Jahre

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