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Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Farmer, Philip José - Flusswelt 05

Titel: Farmer, Philip José - Flusswelt 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Götter der Flußwelt
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ergriff den Säbel, den sein Gegner hatte fallen lassen. Jetzt kam er sich nicht mehr so nackt und hilflos vor; nun hatte er eine Waffe, mit der er umgehen konnte wie nur wenige andere. Augenblicklich griffen ihn ein Frosch-Lakai, eine riesige Eule und eine Häßliche Gräfin an. Das Gewicht, der scharfe Schnabel und die schlagenden Schwingen machten den Vogel zum gefährlichsten Gegner. Burton trennte ihn von einer halben Schwinge, durchschnitt den Speerschaft des Frosch-Lakaien, köpfte die Eule während der Rückwärtsbewegung, parierte den Speerstoß der Häßlichen Gräfin und trieb ihr den Säbel in den Leib.
    Das ganze Feld war jetzt ein einziges Handgemenge; überall standen sich Einzelkämpfer und Gruppen gegenüber. Viele Menschen hatten sich in den Besitz von Waffen gebracht. Obwohl sie in der Minderheit waren, hatten sie einen Vorteil, denn die Androiden waren weder erfahrene Kämpfer noch zu Improvisationen fähig. Sie konnten zwar mit einem Speer zustoßen oder mit einem
    Schwert um sich schlagen, aber sie beherrschten das Parieren so gut wie gar nicht. Die Folge war, daß jene Menschen, die bewaffnet waren, ihre Gegner besiegten, und so immer mehr Menschen in den Besitz von Waffen gelangten. Andererseits konnten sie sich wegen ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit nicht so gut schützen, wie sie es sich gewünscht hätten.
    Um die großen Tiere und Ritter mußte man sich zuerst kümmern. Dann, und nur dann, konnte man die kleineren Kreaturen ausmerzen, und auch das war keineswegs sicher.
    Burton hatte sich für den Augenblick von allen direkten Angreifern befreit. Er sah sich schnell um und versuchte abzuschätzen, welchen Verlauf die Schlacht nehmen würde. Alice konnte er nicht finden, aber Sternenlöffel saß noch immer hoch oben auf der Achterbahn. Sie hätte hinabklettern und ihnen helfen können, aber er machte ihr keinen Vorwurf, daß sie Angst hatte. Das Feld schallte vor heiseren Schreien, Gebrüll, Rufen, Stöhnen und Ächzen wider. Der Weiße und der Rote Ritter saßen noch auf ihren Pferden; ihre Waffen zuckten vor und zurück, und ihre Morgensterne krachten immer wieder auf die Köpfe der Menschen. Der Weiße Ritter hatte den Helm nicht aufgesetzt; sein sanftes Gesicht war so gleichgültig, als unterhielte er sich übers Wetter.
    Das Einhorn war tot, aber sein Horn steckte in der Brust eines Husaren. Niemand hatte bisher den Säbel des Mannes an sich genommen. Der Löwe richtete sich mit schauerlichem Gebrüll auf, zerfetzte einer Frau mit einem Prankenhieb die Brust, und schleuderte sie zurück. Seine Flanken und seine Mähne waren jedoch blutverschmiert, und nicht alles stammte von den Gegnern. Dann senkte ein Husar seinen mit beiden Händen geführten Säbel in die Mähne, und das Tier verendete.
    Eine schwarze Frau ritt auf dem Rücken eines Walrosses, hielt sich mit der einen Hand fest und stach mit der anderen, die ein Messer hielt, immer wieder auf das Tier ein. Dann richtete sich das Walroß auf und fiel nach hinten, wobei es die Frau zerquetschte. Aber es war zu schwer verletzt, um noch etwas anderes tun zu können als zu brüllen und mit den Flossen zu schlagen.
    Im Leib des Jammerwochs steckten mittlerweile drei Speere, doch er wütete immer noch unter seinen Gegnern. Burton sah, wie er einen Mann in zwei Hälften biß.
    Ein rosafarbener Flamingo sprang mit flatternden Schwingen auf Burton zu und griff mit den Klauen nach ihm. Burton schlug ihm den Kopf ab, wirbelte herum, parierte den Schwerthieb eines Weißen Kaninchens, machte einen Ausfallschritt, packte die behandschuhte Hand des Kaninchens und brachte es mit einem Ruck aus dem Gleichgewicht. Bevor es wieder auf die Beine kam, hatte der Säbel ihm den Kopf vom Rumpf getrennt.
    Burton fuhr herum, um sich gegen ein bizarres Geschöpf zu verteidigen, das die Größe eines Hundes hatte und aussah wie eine Mischung aus Dachs, Eidechse und Korkenzieher. Die fast meterlange Nase behinderte das Wesen, da es sich auf die Hinterbeine stellen mußte, um sie zum Zubeißen aus dem Weg zu schaffen. Burton schlug dem Biest die Nase ab und lief auf drei lebendige Karten zu, eine Herzzwei, eine Karovier und einen Kreuzbuben. Sie standen Seite an Seite und hielten Lanzen in den Händen. Er wollte die zur Linken ausschalten, bevor die anderen hinter seinen Rücken gelangen konnten, doch er rutschte auf dem blutnassen Gras aus und schlitterte mit den Füßen zuerst zwischen die Beine der mittleren Karte. Die Karovier fiel nach vorn, doch ihr

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